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Schreiben für Erstleser, Wenigleser und Nichtleser

Federwelt
Sabine Kruber
Hand auf einem aufgeschlagenen Buch

Warum es immer wichtiger wird, wie es geht, welche Verlage bereits auf „einfache Lesbarkeit“ setzen und was bei der Vermarktung hilft

„Können Sie mir spannende Literatur für meinen Sohn empfehlen? Er tut sich mit dem Lesen schwer!“
Jetzt denken Sie bestimmt, ich sei Buchhändlerin oder Bibliothekarin. Tatsächlich bin ich Diplom-Sprachheilpädagogin mit einer Praxis für Legasthenietherapie und Autorin. Außerdem analysiere ich in Zusammenarbeit mit Lektorinnen Manuskripte auf ihre Lesbarkeit.
Das Gespräch geht häufig so weiter: „Wir wurden im Buchladen in die Erstleseabteilung geschickt, stellen Sie sich das mal vor. Mein Sohn ist 13!“
Gute Literatur für Erstleser sowie für „leseschwache“ Kinder und Jugendliche zu finden, ist nicht einfach. Das brachte mich auf die Idee zu meinem Literaturblog Lies doch einfach.
18,9 Prozent der Zehnjährigen können nicht sinnverstehend lesen, das ergab die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, kurz IGLU, 2016. Und in Deutschland gibt es 6,2 Millionen funktionale Analphabeten (siehe Leo-Studie 2018). Nicht immer haben diese Menschen eine Lesestörung. In vielen Familien wird nicht (vor-)gelesen, in der Schule kommt das Lesen zu kurz und andere Medien sind interessanter als Bücher. Wer nicht liest, dem fehlt es an Leseroutine und das Lesen bleibt anstrengend.
Wie können Autorinnen, Autoren und Verlage in dieser Situation helfen? Was gilt es zu berücksichtigen, wenn Sie für Erstleser oder für leseschwache Kinder und Jugendliche schreiben wollen?

Die Leseentwicklung
Wer anfängt zu lesen, ist damit ausgelastet, einzelne Wörter zu dekodieren. Im nächsten Schritt gilt es, Wörter und ganze Satzglieder simultan zu erfassen, was das Lesetempo erhöht und das sinnverstehende Lesen erleichtert. Wie lange Kinder für die Entwicklung vom Entziffern zum schnellen sinnerfassenden Lesen brauchen, variiert stark. Sobald sie diese abgeschlossen haben, ziehen Kinder ihre Motivation nicht mehr aus dem „Ich will lesen können“. Sie wenden sich spezifischen Leseinteressen zu. Gelingt dies nicht, kommt es zum ersten Leseknick und die Motivation lässt trotz guter Lesefähigkeit nach.
Wurde der erste Leseknick erfolgreich gemeistert, folgt mit dem Einsetzen der Pubertät der zweite Leseknick: Jugendliche verlieren zumindest vorläufig ihre Lesemotivation, weil andere Dinge wichtiger werden.

Zum Orientieren: Erstlesebücher, -reihen und Bilderbücher für Lesestarter mit sehr einfacher Lesbarkeit (Auswahl)

  • Willems: Elefant und Schweinchen (Reihe), Klett Kinderbuch
  • Nicole Brandau und Stefanie Drecktrah: Lesestart mit Eberhart (Themenhefte, Reihe), Mildenberger
  • Günther und Dorothea Thomé: Lesen mit Biene, Frosch und Hase, Institut für sprachliche Bildung (isb)
  • Peter H. Reynolds: Der Punkt: Kunst kann jeder, Gerstenberg
  • Birgit Sommer (selberlesen.wordpress.com): Hallo, wir sind Mara und Timo (Heft 1 einer Reihe, die die Lücke zwischen Buchstabenlernen und Erstlesewerken schließen soll; Stufe A), CES Verlag

Wie definieren Verlage die Zielgruppe „Erstleser“?
Und welche Kriterien legen sie bei Erstlesebüchern an? Grob lassen sich zwei Richtungen erkennen, wie Erstleseprogramme aufgebaut sind. Einmal ordnen Verlage die Stufen oder Klassen einem spezifischen Alter zu. So erklärt Nina Horn, Programmleiterin bei Oetinger, die Lesestarter ihres Verlags reichten von „den VorLesestartern (ab circa fünf Jahren), bei dem über eine Vorlesegeschichte Lust aufs Lesenlernen und die kreative Auseinandersetzung mit Geschichten gemacht werden soll, bis zu den Lesestartern für die 3. Lesestufe (ab circa acht Jahren), die für fortgeschrittene Leseanfänger gedacht ist, die bereits etwas längere und sprachlich komplexere Geschichten bewältigen können.“
Weiter gibt es Programme, die sich schwerpunktmäßig an der Lesekompetenz ausrichten. Stefanie Alender, Redakteurin bei Mildenberger: „Während manche Kinder bereits mit Leseerfahrung in die erste Klasse kommen und mitunter schon im zweiten Lesejahr sind, gibt es andere, die vor Schulbeginn bislang nur wenig mit Büchern in Berührung gekommen sind. Aus diesem Grund orientieren sich unsere Lesematerialien in der Regel nicht am Lesealter, sondern an Lesestufen.“
In letzter Zeit bringen einige Verlage wie Mildenberger mit Mats, Mila und Molli oder der Verlag an der Ruhr mit der KidS-Reihe (Beispieltitel: Wer ist Lolly_blu?) ein- und dieselbe Geschichte in drei Lesestufen heraus, die sich an die gleiche Altersgruppe richten.

Erstleseprogramme/-reihen (Auswahl)

  • Bücherbär (Arena: arena-verlag.de/sites/arena-verlag/files/pdf/Buecherbaer_Stufenkonzept.pdf)
  • Lesemaus (Carlsen)
  • Erst ich ein Stück, dann du (cbj)
  • Superleser! (Dorling Kindersley; eine Kombination aus Sach- und erzählendem Buch in drei Lesestufen)
  • Lesedetektive (DUDEN: duden-leseprofi.de/lesedetektive)
  • Bücherhelden (Kosmos, aufgeteilt in: 1. und 2. Klasse)
  • Bildermaus und Leselöwen (Loewe)
  • Leserabe (Ravensburger: ravensburger.de/entdecken/ravensburger-marken/leserabe/index.html)
  • WAS ist WAS – Erstes Lesen (Tessloff)
  • Tulipan-ABC (Tulipan)

Verlage mit Erstleseliteratur (Auswahl): arsEdition, gondolino, Jacobs Children's book, Kids & Concepts, Baumhaus Verlag, Moritz Verlag, Südpol

Auch wenn es Erstlesereihen gibt, die mit pädagogischen Fachkräften entwickelt wurden, bestimmt häufig der Erfahrungsstand der für sie zuständigen Lektorinnen, wie leicht oder schwer Texte lesbar sind. So wundert es nicht, dass der Schweregrad für dieselbe Zielgruppe zwischen den einzelnen Verlagen schwankt.

Wichtig: passende Themen
Das Ziel, was sie mit Erstleseliteratur erreichen wollen, ist bei allen Verlagen ähnlich: Das Lesen soll Spaß machen und zum eigenständigen Lesen motivieren.
Besonders wichtig für die Motivation sind vor allem ansprechende Themen. Typische Erstlesethemen sind:

  • Schulalltag
  • Familienleben
  • Freunde
  • Tiere
  • Abenteuer
  • Fantastisches
  • Themen, die sich vorrangig an Jungen (Beispiel: Fußball) oder Mädchen (Beispiel: Einhörner) richten.

Petra Buck vom Klett Kinderbuch Verlag verrät: „Wir haben uns in unserem Verlagsprogramm generell auf realistische Themen aus dem heutigen Kinderalltag spezialisiert. Unsere Bücher dürfen sowohl quatschig als auch ernst sein.“
Neben der Themenauswahl gibt es weitere Kriterien, bei denen die von mir befragten Verlage (Carlsen, isb, Klett Kinderbuch, Mildenberger, Oetinger, Verlag an der Ruhr) eine große Übereinstimmung zeigen: Ihre Bücher enthalten häufig Fragen, Spiele und Rätsel, die sich auf den Inhalt beziehen.
Der Textumfang ist zunächst gering und steigt mit der Lesekompetenz. Erstlesetexte enthalten weder Nebenhandlungen, Perspektivwechsel noch Zeitsprünge. Geschrieben sind sie im Präsens.
Die Schrift ist groß und serifenlos. Die Zeilenabstände sind weit. Mit steigender Lesekompetenz werden Schrift und Zeilenabstände kleiner. Es wird zur Serifenschrift gewechselt.
Texte für die erste Lesestufe sind linksbündig im Flattersatz gesetzt. Die Zeilen sind kurz und Worttrennungen tabu. Meist stehen nur ein bis drei Sätze auf einer Seite.
Wächst der Textumfang, ist er in Kapitel unterteilt. Absätze und Sinnabschnitte heben sich deutlich durch eine Leerzeile oder eine eingefügte Illustration voneinander ab.

Weitere visuelle Unterstützung
Einige Verlage geben darüber hinaus weitere visuelle Unterstützung. So sind bei der Lesehasen-Bücherei von Hase und Igel oder bei Mildenberger die Silben im Wort zweifarbig. Hierzu Stefanie Alender: „Die Automatisierung des Silbenlesens ist von entscheidender Bedeutung: Je schneller den Kindern die Automatisierung gelingt, desto schneller können sie flüssig und sinnverstehend lesen.“
Dorothea und Günther Thomé vom Institut für sprachliche Bildung legen hingegen Wert auf eine „optimale Gestaltung der Schrifteinheiten und Wortbausteine (Sch-r-i-f-t-ei-n-h-ei-t-e-n und Wort-bau-steine)“.
Der hohe Illustrationsanteil in Erstlesetexten unterstützt das Lese-Sinn-Verständnis und lockert das Textbild auf. Einige Reihen starten auch mit Büchern, bei denen Bilder die wichtigsten Begriffe ersetzen.

Bücher für leseschwache Kinder und Jugendliche
Leseprobleme treten in zwei Bereichen auf: der Wort- und der Sinnerfassung. Betroffene können durchaus flüssig lesen, jedoch nicht verstehen, was sie gelesen haben. Dies kann mit mangelnder Konzentration oder einem geringen Wortschatz zu tun haben. Es kann aber auch ganz einfach daran liegen, dass man noch lesen will, obwohl einem schon die Augen zufallen.
Therese Hochhuth, Programmleitung Taschenbuch und Lektorin bei Carlsen: „Wir möchten mit den Carlsen Clips vor allem Jugendliche erreichen, die in ihrer Freizeit wenig bis gar nicht lesen. Dadurch haben sie ihre Lesekompetenz bisher nur wenig trainiert.“ Ähnlich formuliert es Inga Deventer, Leitung der Redaktion Sekundarstufe aus dem Verlag an der Ruhr für die K.L.A.R.-Reihe.
Nur wenige Verlage haben Leseschwache als eigenständige Zielgruppe im Blick. Der Grund: Der Anteil schwacher Leser, die von sich aus zum Buch greifen, ist eher gering. Der Lesestoff wird vor allem von Eltern, Lehrkräften und anderen Bezugspersonen an sie herangetragen. Dies hat einen großen Einfluss auf die Themen.
Meist sind die Bücher für die genannte Zielgruppe auch Schullektüren. Bestimmte Genres wie Fantasy, die bei Jugendlichen sehr beliebt sind, findet man hier nicht. Diese Lücke ist für Selfpublisher interessant. Man könnte sie mit Feen, Vampiren, Zombies ... bedienen.

Literatur für leseschwache Jugendliche konzentriert sich auf folgende Themen:

  • Freundschaft
  • Liebe
  • Schule
  • Social Media
  • persönliche Konflikte
  • Familie
  • Probleme mit dem Erwachsenwerden.

Therese Hochhuth über die formalen Anforderungen: „Die Bücher umfassen maximal 112 Seiten und beschränken sich auf einen Erzählstrang. Es werden also keine Nebenhandlungen eingeführt, die das Erzähltempo verlangsamen könnten. Außerdem achten wir auf einfache, kurze Sätze. Wir vermeiden Abkürzungen und Fremdwörter – außer natürlich englische Wörter, die sich ohnehin im Sprachgebrauch der Jugendlichen finden. Um das Lesen zu erleichtern, verwenden wir außerdem deutsche statt französische Anführungszeichen.“
Inga Deventer: „Wir haben sehr viele Erfahrungen mit der Zielgruppe, sodass wir wissen, was für diese lesbar ist. Da wir durch zahlreiche Lesebriefe direktes Feedback bekommen, was sehr wertvoll ist, können wir immer wieder eine direkte Überprüfung unserer Texte an der Zielgruppe vornehmen.“
Bücher für die Zielgruppe verlegen zum Beispiel auch Ravensburger (Short & Easy) oder Beltz & Gelberg; digitale Leseförderung bietet Cornelsen mit der Grundschul-Plattform Leseo.

Wie erreiche ich das angestrebte Leseniveau?
Ein leicht zu lesender Text ist gut und schnell verständlich. Je kürzer die Sätze und je einfacher die Wörter sind, desto „einfacher“ ist auch die Lesbarkeit. In Scrivener oder Papyrus sind Lesbarkeitsrechner enthalten. Sie können allerdings auch Lesbarkeitsrechner nutzen, die im Internet frei verfügbar sind, diese etwa: 

  • fleschindex.de
  • psychometrica.de/lix.html

Die Rechner ermitteln über Formeln die Silbenanzahl, Wort- und Satzlänge, ermitteln aber nicht die Silbenstruktur und die Graphemkomplexität. Auch lässt sich mit diesen Formeln nicht erkennen, ob ein Wort zum allgemeinen Sprachschatz gehört oder ein Fremdwort ist. Trotzdem hilft die Berechnung, die Lesbarkeit seiner Texte im Auge zu behalten. Sie sollten sich nur nicht alleine darauf verlassen.

Was ist ein Graphem?
Ein Graphem ist die Abbildung eines Lautes durch einen oder mehrere Buchstaben.
M    = eingliedriges Graphem
CH    = zweigliedriges Graphem
SCH    = dreigliedriges Graphem.

Dorothea und Günter Thomé haben die einzelnen Grapheme nach ihrer Häufigkeit aufgeschlüsselt und ein übersichtliches Plakat erstellt. Bis 2015 forschte und lehrte Prof. Dr. Günther Thomé in den Bereichen Sprachwissenschaft des Neuhochdeutschen und Sprachdidaktik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Diplom-Pädagogin Dr. Dorothea Thomé, gründete er das Institut für sprachliche Bildung in Oldenburg, zu dem auch ein Verlag gehört. Es ist sehr hilfreich, solch ein Plakat in Schreibplatznähe hängen zu haben, da es die Entscheidung erleichtert, ob Sie für ein bestimmtes Wort nicht lieber nach einem Synonym suchen.

Der Plot
Über welches Thema schreibe ich? Für welche Altersgruppe und welches Leseniveau? – Das sind die ersten Punkte, über die Klarheit herrschen muss, wenn es darum geht, zu bestimmen, wie komplex Ihr Plot sein darf. Als sich in meinem Kopf die Idee festgesetzt hatte, eine Geschichte über einen buchstabenfressenden Füller zu schreiben, war mir schnell klar, dass ich ein fantastisches Kinderbuch schreiben wollte. Eines, das es Kindern ab neun Jahren ermöglicht, einen einfachen Zugang zu dickeren Büchern zu finden. Der Plot durfte nicht zu komplex werden, sollte aber auch nicht den Aufbau von Erstlesebüchern haben. So entstand Leon Reed – Zack ins Abenteuer.

Die Figuren
In meinem Buch gibt es zwei Hauptfiguren und ich erzähle die Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Mira und Leon. Am Anfang eines jeden Kapitels zeigt das Gesicht der Figur an, mit welcher Perspektive es weitergeht. Auf diese Weise habe ich vermieden, dass man beim Lesen mit den Perspektiven durcheinanderkommt.
Die erste Fassung von Leon Reed hatte zu viele Nebenfiguren. Einige Figuren waren redundant und brachten die Handlung nicht vorwärts.

Hier ein Beispiel aus der ursprünglichen Version mit einem Flesch-Wert von 67 (normale Lesbarkeit):
„Gut festhalten!“, rief Olga im gleichen Moment und zückte ihren Zauberstab. Doch das hätte sie Mira wirklich nicht sagen müssen. Krampfhaft krallte sie sich an der Büchertasche fest. Florius trieb sein Pferd noch mehr an und Mira hörte, wie er den Adlern etwas in einer komischen Sprache entgegenrief. Mira wusste nicht, was Florius da rief. Die fremden Wörter klangen bedrohlich. Sie hoffte, dass Olga die Adler gerade mit ihrem Zauberstab verfluchte.

Die Figuren Olga und Florius ähnelten sich sehr, daher habe ich Olgas Rolle gestrichen. Durch die Überarbeitung verbesserte ich die Lesbarkeit, hier die Buchversion mit einem Flesch-Wert von 78 (einfach zu lesen):
„Ach du dickes O!“ Florius schnappte nach Luft. „Von dort kommen die (Adler)? Aber das kann doch gar nicht … Haltet euch gut fest!“ Er gab Adverbia die Sporen. Gleichzeitig fasste er in seine Tasche und zog eine Tüte mit wilden Ausrufezeichen heraus. „Nehmt!“, rief er, und die Kinder griffen in die Tüte.
„Autsch!“, rief Mira. Eines der Biester hatte sie gestochen.
„Und los! Schickt ihnen einen ordentlichen Schwarm entgegen, Kinder!“

Damit die jungen Leserinnen und Leser sich mit den Protagonisten identifizieren können, sollten diese zwei Jahre älter sein, als die Alterszielgruppe, egal für welches Leseniveau Sie schreiben.
Meine Protagonisten Mira und Leon sind neun und zwölf. 

Bei einfachen Texten haben Sie durchaus Gestaltungsspielraum, können die Figuren denken und in die Tiefe gehen lassen. Das folgende Beispiel aus meinem Buch hat einen Flesch-Wert von 73:
Der blonde Junge war erst furchtbar wütend geworden. Heute Morgen hatte er dann gar nichts mehr gesagt, sondern ihr nur noch stumm ein Stück Brot in die Kammer gestellt. Er würde sie hier nie wieder rauslassen. Und befreien würde sie auch keiner. Mama! Papa!
„Ich will nach Hause“, sagte Mira zu der Wand. Und dann schrie sie es noch mal ganz laut heraus: „ICH WILL NACH HAUSE!“
Mit einem Mal kam ihr ein Gedanke, der ihre Angst ein wenig beiseiteschob.
„Wenn dich keiner befreit, dann musst du dich eben selbst befreien“, sagte der Gedanke.

Was sonst beachten? Ein Überblick

  • Handlungsorte: Solange Sie sie am Anfang einer Szene benennen, können Sie auch bei Lesestartern mehrere Handlungsorte ins Spiel bringen.
  • Interpretationsspielräume dürfen sein, sollten aber auf den Text keinen Einfluss haben.
  • Exposition: Alles was an Hintergrund notwendig zum Verstehen der Geschichte ist, habe ich in meinem Buch in kleinen Portionen in den Text eingebaut. Wer am Anfang Figuren und ihren Hintergrund umfangreich beschreibt, verzögert den Einstieg in das eigentliche Geschehen. Schwache Leserinnen und Leser steigen dann häufig aus.
  • Rückblenden können die Zielgruppe verwirren. Kommen Sie nicht um Rückblenden herum, sollten Sie diese explizit kennzeichnen, am besten mit einer Zeitangabe am Anfang.
  • Prolog: Häufig erschließt sich ein Prolog erst im Verlauf des Lesens. Das ist für Leseanfängerinnen und schwache Leser nur schwer zu überblicken. Sie müssen einen Handlungsstrang über längere Zeit im Gedächtnis behalten, bevor er in der Geschichte eine Rolle spielt.
  • Textumfang: Auch umfangreiche Texte können einfach geschrieben sein, was für Kinder, die den Erstlesebüchern gerade entwachsen sind, eine Erleichterung ist.
  • Illustrationen: Es ist optimal, wenn Sie mit dem Illustrator oder der Illustratorin eng zusammenarbeiten können: Illustrationen enthalten Informationen, die für das Lesen noch zu schwer und für das Verständnis unentbehrlich sind.
  • Wortschatz: Ob ein Wort sich einfach lesen lässt, liegt nicht nur an seiner Struktur, sondern auch daran, wie gängig es ist. Trotzdem können Sie auch in Texten für Lesestarter und leseschwache Menschen einzelne Wörter nutzen, die ihnen nicht bekannt sind. Diese sollten aber aus dem Zusammenhang heraus zu verstehen sein oder erklärt werden.
  • Wortkomplexität: Ein langes Wort muss nicht schwerer zu lesen sein als ein kurzes, solange es nur aus Konsonant-Vokal-Silben (Melone) besteht. Es geht mehr um die Komplexität der einzelnen Silben als um die Wortlänge. Je mehr Buchstaben eine Silbe hat, desto komplexer ist sie. Aber nicht nur das. Das Wort Erbse ist weniger komplex als das Wort Ochse. Dies liegt nicht nur an den Silben, sondern auch an den Graphemen. Das Graphem „chs“, das „ks“ gelesen wird, kommt nur sehr selten vor und ist lautmäßig entsprechend schwerer zu entschlüsseln.
  • Redewendungen und Metaphern sind schwer verständlich. Wer sie trotzdem verwenden will, sollte sie im Text oder als Fußnote erklären.
  • Füllwörter blähen den Text auf und machen ihn träge. Für Erstleser und schwache Leserinnen ist jedes Wort Arbeit und ärgerlich, wenn es nicht zur Handlung beiträgt.
  • Redundanz von Schlüsselwörtern: Für die Zielgruppe dürfen Sie durchaus schwere Wortstrukturen verwenden, sie sollten dann aber redundant sein – also gehäuft in der immer gleichen Ausprägung auftreten. Redundanz erhöht den Lesefluss und das Lese-Sinn-Verständnis.
  • Satzlänge: Wenn einzelne Sätze etwas länger sind, ist das nicht schlimm. Der Lesbarkeits-Rechner zeigt an, wenn es zu viele werden.
  • Satzarten: Texte für Lesestarter bestehen aus einfachen Aussagesätzen und Fragen. Werden die Texte umfangreicher, können Sie auch bei einer einfachen Lesbarkeit Nebensätze verwenden. Schachtelsätze und Satzeinschübe sollten Sie aber grundsätzlich vermeiden.
  • Prädikatsklammern und Partizipien empfehle ich zu meiden, da das bedeutungstragende Verb hinten im Satz steht und häufig eine komplexe Silbenstruktur hat. Schwer: Tina hat mit ihrem neuen Malkasten ein Bild gemalt. Besser: Tina malte mit ihrem neuen Malkasten ein Bild.
  • Pronominalisierungen sind ebenfalls problematisch. Vor allem Pronomen, die sich auf Nomen in vorhergegangenen Sätzen beziehen, können nur schwer in Beziehung zueinander gesetzt werden.
  • Dialoge: Für Lesestarter sollte der Dialog nur aus der Aussage bestehen. Der Begleitsatz fällt weg und wird, wie in einem Comic, durch das Bild der sprechenden Figur ersetzt. Im nächsten Schritt steht der Begleitsatz vor der Aussage, also mit Doppelpunkt. Bei umfangreicheren Texten können Sie den Begleitsatz hintanstellen. Es sollte immer gut erkennbar sein, wer gerade spricht. Lieber häufiger den Namen des Sprechers nennen und mit Personalpronomen vorsichtig umgehen. Redeverben brauchen im Dialog nicht vorkommen. Sie können den Dialog in Handlung packen, solange gut erkennbar ist, wer gerade spricht:

Hier ein Beispiel aus Ferdinand das Chaoten-Einhorn, einem Text, den es als freien Download (www.sabine-kruber.de/images/Ferdinand_das_Chaoteneinhorn_Teil_1.pdf) auf meiner Webseite gibt.

  • Erzählzeit der Wahl ist zunächst das Präsens. Das in Büchern gängige Präteritum ist aus unserer Alltagssprache überwiegend verschwunden. Wir formulieren Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, meist im Perfekt. Leseschwache haben oft Probleme, die im Präteritum gebildeten (unregelmäßigen) Verben zu verstehen. Für etwas fortgeschrittenere Leserinnen und Leser können Sie aber schon das Präteritum verwenden.
  • Sinnabschnitte: Eine Szene sollte sich gut in überschaubare Sinnabschnitte einteilen lassen, die im Textsatz durch eine Leerzeile kenntlich gemacht werden.

Was müssen Selfpublisher außerdem wissen?
Wichtig ist ein professionelles Lektorat. Die Lektorin oder der Lektor sollte mit Erstlesetexten und Texten für leseschwache Menschen Erfahrung haben. Ein umfassendes Lektorat biete ich zwar nicht selbst an, aber ich führe Lesbarkeitsanalysen durch und arbeite diesbezüglich mit zwei erfahrenen Lektorinnen zusammen: Alexandra Fauth-Nothdurft (lektorat-fauth.de) und Katharina Platz (textgenau.com).
Mein Mann André Berten, der Diplom-Ingenieur für Technische Informatik ist, hat mit meiner Unterstützung eine Software entwickelt, mit der sich die Lesbarkeit sehr gut messen lässt. Im Unterschied zu den genannten Formeln, kann diese Software auch die Redundanz von Schlüsselwörtern und die Wortkomplexität ermitteln: lies-doch-einfach.de/lesbarkeitsanalyse.html.
Setzen Sie den Text als Flattersatz, linksbündig. (Bei umfangreicheren Texten mit einfacher Lesbarkeit können Sie darauf verzichten.)
Wählen Sie eine serifenlose Schrift, bei der sich die Buchstaben gut voneinander unterscheiden lassen. Besonders leserlich ist Comic Sans. Es gibt auch spezielle Schriftfonts für leseschwache Menschen, zum Beispiel Open Dyslexic: opendyslexic.org.
Die Schriftgröße kann bei Lesestartern ruhig 20 Punkt betragen. Der Zeilenabstand ist am Anfang zweizeilig. Für umfangreichere Texten können Sie eine Größe zwischen 12 und 16 Punkt wählen und einen anderthalbzeiligen oder einfachen Abstand.
Wenn Sie für Jugendliche und Erwachsene schreiben, sollte Ihr Buch auf alle Fälle auch als E-Book erscheinen. Hier kann die Schriftart und -größe von den Lesenden individuell eingestellt werden.
Suchen Sie sich einen Profi für die Illustrationen.

Wie finde ich meine Leserinnen und Leser?
Am Ende meines Buchs Leon Reed – Zack ins Abenteuer habe ich zum Beispiel die Webseiten von Verbänden vermerkt, die sich für Legastheniker einsetzen. Daraufhin haben diese Verbände mein Buch empfohlen und rezensiert.

Social Media
Auf Facebook bin ich in Gruppen, in denen es um Legasthenie und das Lesenlernen geht. Auch in allgemeinen Literaturforen können Sie darauf hinweisen, dass Sie Bücher für Erstleser und leseschwache Menschen schreiben.

Begriffe, die für Ihr Marketing wichtig sind:

  • einfache Lesbarkeit
  • Literatur für Erstleser
  • Literatur für leseschwache Menschen, Kinder oder Jugendliche
  • Literatur für Lesestarter
  • Leseschwäche
  • Lesestörung 
  • Legasthenie
  • Dyslexie

Tipp: Pflegen Sie die Worte als Metatags (sem-deutschland.de/seo-firma/seo-glossar/metatags) auf Ihrer Webseite ein, wenn Sie eine Seite haben.
Eine gute Werbemöglichkeit sind auch kleine Erstlese-Freebies, die Sie als PDF zum Download anbieten und auf den sozialen Medien teilen. Im Anhang können Sie Werbung für Ihre Bücher machen.

Lehrkräfte entscheiden über Lektüren

Heidemarie Brosche: „Da ich seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche aus eher lesefernem Umfeld unterrichte, schreibe ich gezielt auch für sie. Das Problem dabei ist: ‚Leseferne‘ Kids – und meist auch ihre Eltern und Großeltern – stürmen nicht mit leuchtenden Augen die Buchhandlungen. Das Buch muss seine Zielgruppe über die Schulen erreichen. Hier sind es die Lehrkräfte, die entscheiden, mit welchen Lektüren sie zum Lesen verlocken wollen. Und da Lehrkräfte nicht ihr ganzes Augenmerk auf Kinder- und Jugendliteratur richten (können), sind sie in der Regel dankbar, wenn sie wissen: Bei einem bestimmten Verlag/Vertrieb bekomme ich etwas, das …

  • alle bezahlen können                               > günstiger Preis
  • meine SchülerInnen interessiert              > schülernahe Themen
  • meine SchülerInnen bewältigen können > geringer Umfang
  • mir für meinen Unterricht Hilfen bietet  > Unterrichtsmaterialien

Ich habe deshalb schon mehrmals mit Verlagen zusammengearbeitet, die genau dies beherzigen. Meine beiden Vampi-Schlampi-Bände sind im Verlag edition zweihorn erschienen. Schilly-Billy Superstar, Casting und Lucky Loser wenden sich über den Verlag Hase und Igel an die Schulen.
Einige meiner Bücher wurden auch in den Vertrieb des Verlags an der Este aufgenommen, der sich mit seinen Bücherzeitungen Gänsefüßchen (Grundschule) und Bücher-Igel (Sekundarstufe) an die Schulen und über diese auch an die Eltern wendet.“

Verlagsprogramme für Erstleser und leseschwache Jugendliche – Wie stehen die Chancen für den Autorennachwuchs?
Prinzipiell haben auch Nachwuchsautorinnen und -autoren eine Chance. Wichtig ist, dass sie sich zunächst mit den Verlagsprogrammen vertraut machen, bevor sie an einen Verlag herantreten. Auch sollten sie Bücher aus den entsprechenden Programmen lesen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie aufgebaut und geschrieben sind. Stefanie Alender: „Grundsätzlich ist der Mildenberger Verlag Autorenneulingen gegenüber aufgeschlossen – vorausgesetzt, die Texte passen zum schulischen Kontext und erfüllen im Idealfall die Kriterien, die wir bei unseren Erstlesebüchern ansetzen.“
Auch Therese Hochhuth bestätigt: „Wir schauen uns Ideen, eingesandte Exposés und Leseproben grundsätzlich ganz unabhängig von der Bekanntheit der Autorinnen und Autoren an – Inhalt und Stil müssen überzeugen. Wenn der Vorschlag sich ausdrücklich auf CLIPS bezieht, dann sollte das Konzept dahinter und die Zielgruppe von vornherein mitbedacht werden.“
Inga Deventer erzählt, dass die K.L.A.R.-Reihe weiter ausgebaut wird. „Wir freuen uns daher über neue Manuskriptangebote! Interessierte Autor*innen können sich einfach mit einem Exposé an [email protected] wenden.“
Petra Buck meint, dass die Chancen für den Nachwuchs bei Klett Kinderbuch „wohl eher schlecht“ stehen, „da wir ein sehr kleines Programm und keine explizite Erstleser-Reihe haben. (Pro Halbjahr erscheinen sieben bis zehn Titel.) Prinzipiell sind wir aber immer offen für Projektvorschläge und Textangebote auch noch nicht veröffentlichter UrheberInnen, solange sie uns qualitativ überzeugen und in unser Verlagsprofil passen.“ Alles über die von Klett gewünschte Form der Bewerbung steht hier: klett-kinderbuch.de/manuskripte-arbeitsproben.html.

Die Sicht der Agenturen
Michaela Hanauer, Erstleser-Autorin und Agentin für Kinder- und Jugendliteratur: „Den Erstleserbereich sollte niemand unterschätzen. Es ist nicht leicht, sprachlich einfach zu bleiben, sich in Kinder hineinzuversetzen, die mit dem Entziffern beschäftigt sind, und gleichzeitig eine gute Geschichte zu erzählen.“ Man müsse sich als Autorin oder Autor auch im Klaren sein, dass man weniger für den eigenen Namen tue, sondern ganz bewusst etwas für die Leseförderung. „Es geht darum, Kinder über das Thema abzuholen, Lesefertigkeit zu verbessern und Lesefreude zu wecken. Verlage haben in dem Bereich meist sehr konkrete Vorstellungen und suchen selten im Eingangslektorat nach einem Erstleser, sondern sprechen gezielt passende Autoren an.“ Im Wenigleser-Bereich könne das anders sein, „weil hier die Format-Anforderungen etwas freier sind“. „Grundsätzlich gilt wie eigentlich immer – mit originellen Ideen, die in der Form oder Kombination noch nicht dagewesen sind, setzen Verlage eher auf jemand Neuen als mit allzu Bewährtem.“
Gerd F. Rumler, Inhaber der gleichnamigen Literaturagentur, sagt ganz klar: „Ich glaube, neue Autoren haben es mit Texten für den Erstleser- und Leseanfängerbereich schwerer.“ Und nennt als Grund ebenfalls die teils ziemlich strikten lesepädagogischen Konzepte. Warum Verlage häufiger auf eingeführte Hausautorinnen oder –autoren setzen, erklärt er mit der Fülle der Konkurrenztitel. Wer bei „Vermittlern und im Buchhandel bereits bekannt“ sei, habe es leichter auf dem Markt. Deshalb würde er „Nachwuchsautoren eher raten, einfach ,frei’ und inhaltlich am Lesealter orientiert ihre Geschichten zu erzählen; denn nach neuen und originellen Texten suchen Verlage ständig“.
Auch Ulrike Schuldes von der Agentur Brauer sieht, dass Lektorinnen und Lektoren im Erstlesebereich „häufig langfristig mit Hausautoren zusammenarbeiten, die sie nach Bedarf beauftragen. Es ist daher nicht leicht, als ‚Neuling‘ einen Auftrag zu erhalten. Gefragt sind gern altbekannte Themen, die für Mädchen oder Jungs geeignet sind: Piraten, Prinzessinnen, Pferde, Superhelden et cetera. Aber auch ungewöhnliche Themen, die für beide Zielgruppen geeignet sind, können funktionieren.“
Bei Büchern für leseschwache Jugendliche hat sie die Erfahrung gemacht, dass „es sich manchmal um themenorientierte Auftragsarbeiten“ handelt, „manchmal gehen die Verlage auch auf bekannte Autoren zu, die eigene Ideen umsetzen. Die Verlage achten darauf, dass die Texte Spaß am Lesen vermitteln.“

Welche Themen werden zurzeit gesucht?
Wenn Sie für Verlagsprogramme schreiben wollen, fragen Sie am besten an, welche Themen gerade gesucht werden. Therese Hochhuth nennt für Carlsen Clips speziell folgende Themen: „Schönheitswahn, Essstörungen oder Drogenkonsum, psychische Labilität oder toxische Beziehungen. Die meisten Bände können schon der Kategorie ‚Problembuch‘ zugeordnet werden, wobei wir auch historische Themen oder leichtere, humorvolle Titel dabeihaben. Wir lassen uns gerne von Vorschlägen überraschen …“
Petra Buck kann sich für Klett Kinderbuch auch gut Themen vorstellen, „die es in der speziellen Form oder noch gar nicht in Kinderbücher geschafft haben.“
Im Eigenverlag haben Sie gute Chancen mit Themen und mit Büchern für Altersgruppen, die die Verlage nicht bedienen.

Lohnt es sich, „einfach“ zu schreiben?
Prof. Dr. Günther Thomé: „Wir essen eine Suppe lieber mit einem Löffel als mit einer Gabel, oder? Ebenso muss ein förderliches Lesematerial so gestaltet sein, dass auch schwächere Leser damit besser zurechtkommen und nicht wegen Lese- und/oder Schreibproblemen in ihrem ganzen Leben in Schule und Gesellschaft behindert werden. Inhalt und Gestaltung sehen natürlich für Erstklässler anders aus als für Fünftklässler oder Erwachsene.“ Kinderbuchklassiker wie Eine Woche voller Samstage punkten nicht selten auch durch ihre einfache Lesbarkeit. Also nur Mut – schreiben Sie doch einfach.

Autorin: Sabine Kruber | lies-doch-einfach.de | sabine-kruber.de | sk-verschrieben.de
Weiterlesen in: Federwelt, Heft 140, Februar 2020
Blogbild: Carola Vogt

 

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