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Hardcover im Selfpublishing - für nur 5 Euro!

der selfpublisher
Sandra Uschtrin
Foto von David Nelles und Christian Serrer, den Autoren des Klimawandel-Buchs

Das „Klimawandel-Buch. Kleine Gase – Große Wirkung“ von David Nelles und Christian Serrer kostet nur 5 Euro. Und ist doch ein Hardcover mit vielen farbigen Illustrationen. Wie fragten uns: Wie kann das sein? Die beiden jungen Selfpublisher, zwei Studenten, geben Antwort.

Pünktlich zur UN-Klimakonferenz in Katowice erschien im Dezember das Buch „Kleine Gase – Große Wirkung. Der Klimawandel“ (www.klimawandel-buch.de). Autoren sind David Nelles und Christian Serrer. Die beiden sind 22 Jahre alt und studieren Wirtschaftswissenschaften an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.

Das Buch ist ein Hardcover, fadengeheftet, und erinnert aufgrund seines Formats – 15,5 × 15,5 cm – an ein Pixi-Buch*. Ziel war es, alle Zusammenhänge über den Klimawandel kurz, anschaulich und verständlich auf den Punkt zu bringen. Ein solches Buch hatten David und Christian gesucht, um in Sachen Klimawandel mitreden zu können. Sie waren aber nicht fündig geworden. So beschlossen sie kurzerhand, ein solches Buch selbst zu machen.

131 Seiten sind es geworden. Auf fast jeder gibt es Grafiken und Illustrationen, vierfarbig. Daran mitgewirkt haben drei Kommunikationsdesigner, eine Selbstständige, ein Dozent und eine Bachelor-Studentin. Anschließend wanderte das Manuskript an die freie Lektorin Karin Schwind (die uns auf dieses Projekt aufmerksam machte). Für das Farbmanagement und die Druckdatenoptimierung war Gennaro Paolo Marfucci von der Firma Die Lithografen zuständig. Den Druck, natürlich klimaneutral, besorgte die Druckerei Lokay, eine der umweltfreundlichsten Druckereien weltweit. Im Innenteil wurde das mit dem Blauen Engel zertifizierte Papier Cocoon Offset verwendet, ein 100-prozentiges Recyclingpapier. Die zum Druck verwendeten Farben sind nach dem Cradle-to-Cradle®-Standard zertifiziert und frei von Mineralöl und Kobalt. Anschließend gingen die Seiten zur Buchbinderei Schaumann.

Das alles steht im Impressum. So viele Expertinnen und Experten – die haben bestimmt ihren Preis. Und bei einer Öko-Druckerei drucken zu lassen kostet wahrscheinlich eine Menge Geld. Ist ein solches Buch dann nicht sehr teuer?

Die Überraschung: Das Klimawandel-Buch kostet nur 5 Euro!
Wie das?! - David und Christian erzählen es Ihnen.

*Achtung: Das Pixi-Format – 10 × 10 cm – ist geschützt. Um die Marke nicht zu schwächen, mahnt der Carlsen Verlag alle Nachahmer erfolgreich ab.

 

Interview mit David Nelles und Christian Serrer

Ihr wollt mit eurem Buch möglichst viele Menschen erreichen. Deshalb durfte es nicht mehr kosten als eine Pizza, und ihr habt einen eigenen Verlag gegründet. So heißt es in eurer Projektbeschreibung. Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Habt ihr anfangs einen Verlag gesucht, aber keinen gefunden? Wolltet oder musstet ihr alles selbst machen?

Ein Mitarbeiter an unserer Uni kommt aus dem Verlagswesen, und wir hatten ihm Mitte 2017 von unserem Vorhaben berichtet. Als wir erwähnten, dass unser Buch genau fünf Euro kosten soll, hat er uns sofort gesagt, dass dieser Preis mit einem klassischen Verlag niemals durchzusetzen sei. Deshalb haben wir gar nicht erst lange überlegt und uns sofort dazu entschieden, unseren eigenen Verlag zu gründen.

Könnt ihr unseren Leserinnen und Lesern etwas über die Kosten eures Projekts erzählen? Wie habt ihr die gestemmt? Wie finanziert sich dieses Projekt?

Die größten Kostenpunkte bei der Erstellung unseres Buches waren der Druck und die Erstellung der Grafiken: Die Druckkosten liegen bei etwa einem Euro pro Buch, und die Kommunikationsdesigner haben einen Vorschuss erhalten, werden aber im Wesentlichen an dem Verkauf der Bücher beteiligt.

Um diese Kosten zu finanzieren, sind wir zunächst an Stiftungen herangetreten. Schnell mussten wir aber feststellen, dass dieser Weg aussichtlos war. Denn die Antragsverfahren waren extrem langwierig, und es gab unzählige Kriterien, die eingehalten werden müssen, um gefördert zu werden – was allerdings absolut verständlich ist.

Deshalb haben wir versucht, Unternehmen für unser Buchprojekt zu begeistern, die sich aktiv mit dem Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen. Beispielsweise waren die Elektrizitätswerke Schönau aus dem Schwarzwald sofort begeistert und haben unter anderem den Vorschuss der Grafiker übernommen. Auch konnten wir den DAX-Konzern Munich Re für unser Vorhaben begeistern. Daneben haben weitere Unternehmen wie die Fränkel AG oder die elobau GmbH unser Vorhaben über Vorbestellungen ermöglicht.

Denn wir bieten Unternehmen an, die Rückseite des Buches zu personalisieren und diese Bücher zum Beispiel an Mitarbeiter oder Kunden zu verschenken. So können sie für ihr Unternehmen werben und gleichzeitig auf die Bedeutung des Klimawandels aufmerksam machen. Da wir unser Buch ab einer Bestellmenge von 100 Exemplaren zum Preis von 3,50 Euro netto anbieten, kaufen Unternehmen direkt einige hundert Bücher, und wir erreichen gemeinsam noch mehr Menschen. Über diesen Weg konnten wir einen Großteil der Druckkosten finanzieren.

Verdient ihr auch etwas an dem Buch?

Wir haben unser Vorhaben so kalkuliert, dass wir nichts drauflegen müssen und deshalb schon etwas an einem Buch verdienen. Bei einem Preis von 5 Euro sollte aber klar sein, dass wir damit nicht reich werden. Vor allem wenn wir dem einen Arbeitsaufwand von über eineinhalb Jahren gegenüberstellen.

Es ging uns aber auch nicht darum, großes Geld zu verdienen, sondern so viele Menschen wie möglich zu informieren. Unser Mehrwert besteht darin, dass wir unglaublich viel bei der Recherche und beim Aufbau unseres Verlages gelernt haben. Außerdem durften beziehungsweise dürfen wir viele Menschen kennenlernen und viele Erfahrungen machen – so wie jetzt, wenn wir Interviews für Zeitungen, Magazine, Radio und Fernsehen geben. [...]

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Interview von: Sandra Uschtrin | www.uschtrin.de | [email protected]
Weiterlesen in: der selfpublisher, Heft 13, März 2019
Blogfoto: Edmund Möhrle Photographie

 

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