
Julian Assange ist nach einem Deal mit den USA endlich freigekommen. Das berichtet Reporter ohne Grenzen in einer Pressemeldung vom 25. Juni 2024.
Reporter ohne Grenzen feiert die Freilassung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange: Das juristische Tauziehen habe endlich ein Ende. Assange habe sich nach fünf Jahren Haft in London mit der US-amerikanischen Justiz auf einen Deal geeinigt.
Ein Erfolg für die Pressefreiheit
„In einer Zeit, in der kritische Berichterstattung weltweit immer stärker unter Beschuss steht, ist diese Entscheidung nicht nur für Julian Assange und seine Angehörigen wichtig. Sie ist ein Erfolg für die Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen hat jahrelang unermüdlich für seine Freilassung gearbeitet und in vielen Kampagnen, hunderten Interviews und unzähligen Hintergrundgesprächen Aufmerksamkeit für seinen Fall erzeugt”, sagt Anja Osterhaus, Geschäftsführerin von Reporter ohne Grenzen (RSF).
„Wir bedanken uns bei allen, die uns bei diesem Kampf unterstützt haben und freuen uns mit Stella Assange und ihren Kindern, die ihren Ehemann und Vater bald wieder in ihrer Mitte willkommen heißen dürfen. Seine Freilassung ist ein Hoffnungszeichen für Reporterinnen und Whistleblower auf aller Welt, die weiterhin diffamiert werden oder inhaftiert sind.“
Auch das PEN-Zentrum Deutschland zeigt sich erleichtert. „Nicht diejenigen, die ein Verbrechen aufgedeckt haben, gehören in Haft, sondern diejenigen, die es begangen haben. Wir freuen uns sehr, dass unser Ehrenmitglied Julian Assange endlich in Freiheit leben kann. Unermüdlicher Einsatz für Transparenz und Wahrheit darf nicht mit Gefangenschaft beantwortet werden“, so Najem Wali, PEN-Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter.
Über Julian Assage
Zitat aus dem Wikipedia-Eintrag: »WikiLeaks veröffentlichte 2010 als geheim eingestufte Militärdokumente über die US-Kriege in Afghanistan und im Irak sowie zahlreiche diplomatische Dokumente. Die USA warfen Assange daraufhin Geheimnisverrat vor. Er wurde 2010 wegen eines schwedischen Haftbefehls wegen des Vorwurfs eines Sexualverbrechens in Großbritannien festgenommen. Der Haftbefehl wurde später fallen gelassen. Assange stand zeitweise unter Hausarrest, hielt sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London auf und wurde von 2019 bis 2024 im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh festgehalten, weil ihn in den USA bis zu 175 Jahre Haft erwarteten.
Laut Anklageschrift der US-Regierung hat Assange sich an der illegalen Beschaffung und Veröffentlichung geheimer Unterlagen des US-Militärs beteiligt und dadurch das Leben von Informanten im Nahen und Mittleren Osten sowie in China in Gefahr gebracht. Zahlreiche Medienvertreter halten hingegen die Publikation von offenbaren Kriegsverbrechen der US-Armee, die im Sinne der Pressefreiheit gerechtfertigt sei, für das Motiv des Verfahrens gegen ihn.«
Julian Assange ist seit dem 26. Juni 2024 in Australien. Um freizukommen musste er sich zuvor vor einem Bundesgericht auf den Nördlichen Marianen, einem US-Außengebiet im Westpazifik, schuldig bekennen, illegale Informationen über die nationale Verteidigungspolitik der USA erlangt und verbreitet zu haben.
Foto: #freeassange