Kölner Autorinnen und Autoren erhalten einen Produktionsraum.
Kölner Schreibende und Übersetzende haben einen neuen Schaffensort. Der »Schreibraum Köln« im Pantaleonsviertel ist bundesweit - neben Hamburg - erst das zweite Coworking-Angebot für SchriftstellerInnen. Es soll den Literaturort Köln entscheidend bereichern und wurde letzten Oktober eröffnet. Die Räume in der Steinstraße beherbergen derzeit 16 AutorInnen und ÜbersetzerInnen. Sie arbeiten auf einer Fläche von gut 200 Quadratmetern. Professionell arbeitende Literaturschaffende können sich dort für 30 Euro pro Monat und nach Abschluss einer Nutzungsvereinbarung einmieten. Momentan stehen zehn Arbeitsplätze zur Verfügung, bis zu 40 NutzerInnen werden aufgenommen. Künftig wird das Angebot um Veranstaltungen und Workshops erweitert.
Diese Einrichtung ist deutschlandweit fast einmalig. Mit dem »writers‘ room« in Hamburg existiert lediglich ein ähnliches Modell. Das Kulturamt Köln lud den Geschäftsführer des Hamburger »writers room« denn auch zur Beratung ins Literaturhaus ein, als es im November 2016 den Wunsch Kölner Schreibender nach einem Produktionsraum aufgriff.
So entstand der zweite öffentlich geförderte Coworking-Space für Literaturschaffende. Er dient gleichermaßen als Ort für ungestörte Produktion wie für Vernetzung und Austausch. Damit befördert er den Literaturstandort Köln, stärkt die Szene und schafft Anknüpfungspunkte für die neugeschaffenen Schreibstudiengänge (an KHM und Universität).
In Nordrhein-Westfalen spiele die Literaturszene von Köln eine herausragende Rolle, betonte Kulturamtsleiterin Barbara Foerster. Sie erläuterte: »Hier leben auch die meisten Autorinnen und Autoren. Köln beherbergt allein 35 Prozent der Kultur- und Kreativwirtschaft in NRW, wie die Zahlen des aktuellen Datenreportes der Kultur- und Kreativwirtschaft Köln belegen. Das ist eine Szene, auf die wir als Stadt stolz sein können, die aber auch von uns unterstützt und gefördert werden muss. Bisher fehlte es in der Literaturszene an Produktionsorten, in denen Autorinnen und Autoren oder Übersetzer in Ruhe arbeiten und sich austauschen können. Diese Förderung haben wir mit der Szene und in Kooperation mit dem Literaturhaus Köln entwickelt. Die Politik hat dies finanziell möglich gemacht.«
Die Räumlichkeiten wurden mit Mitteln des Kulturamts der Stadt Köln und unter Trägerschaft des Literaturhauses Köln angemietet und eingerichtet. Die Ingrid-und-Sigurd-Greven-Stiftung sowie die RheinEnergieStiftung Kultur unterstützten die neue Einrichtung mit Spenden. Weitere Unterstützer oder Fördermitglieder werden gesucht.
Informationen erhalten Interessierte bei Anja Fröhlich, Betreuerin des »Schreibraums Köln«, Telefon: 0221 / 9630992.