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Mindestens 500 Euro Lesehonorar statt wie bisher 300 Euro

Branchen-News
Sandra Uschtrin
VS in NRW beschließt 500 Euro Mindesthonorar für Autorenlesungen

Zwanzig Jahre galt die Empfehlung, Autorinnen und Autoren sollten für eine Lesung mindestens 300 Euro plus Spesen vom Veranstalter verlangen. Der Landesverband NRW des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) in ver.di hat nun eine Anhebung auf 500 Euro beschlossen.

Der Landesverband NRW des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) in ver.di hat ein Mindesthonorar von 500 Euro für Autorenlesungen beschlossen. Das sind 200 Euo mehr als bisher.

Der Bundesvorstand des VS unterstützt die Forderung des VS NRW, das Mindesthonorar für Autorinnen-/Autorenlesungen von 300 auf 500 Euro anzuheben.

»Dieser Schritt ist lange überfällig. Der Bundesvorstand unterstützt diesen Antrag des Landesverbands NRW ausdrücklich«, betont Lena Falkenhagen, die Bundesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. »Die Delegiertenversammlung wird im Februar 2023 darüber abstimmen, ob die Honorarempfehlung für Lesungen bundesweit auf 500 Euro angehoben wird.«

»Die alte Empfehlung ist zwanzig Jahre alt und muss dringend an die Inflationsrate angepasst werden«, argumentiert die Landesvorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Sabine Lipan. »Lesungshonorare spielen in der Mischkalkulation von Schriftstellerinnen und Schriftstellern eine große Rolle für das Einkommen.«

Besondere Bedeutung erhalten Lesungshonorare im Einkommen von Autorinnen und Autoren von Kleinverlagen und Selfpublishern, die oft kein auskömmliches Einkommen mit ihrer Beteiligung an Buchverkäufen erwirtschaften können. Ihre Veröffentlichungen tragen essenziell zur kulturellen Vielfalt des Kulturguts Buch, den politischen Diskurs und kulturelle Bildungsangebote in Deutschland bei.

Der Deutsche Literaturfonds und andere literarische Institutionen und Veranstalter legen bereits seit einiger Zeit ein Grundhonorar von 500 Euro pro Lesung zugrunde.  

Blogbild: Mathieu Stern auf Unsplash