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Libri senkt den Grundrabatt für Bücher bis zu 6 Euro auf 12 Prozent

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Kundschaft in einer Buchhandlung

Der Buchgroßhändler Libri passt den Grundrabatt für Bücher bis zu 6 Euro an. Buchhändler:innen erhalten für solche Titel dann nur noch einen Einkaufsrabatt von 12 Prozent. Die Änderung gilt ab dem 1. März 2024.

Alles wird teuer – nur manche Bücher werden immer noch zu Preisen angeboten, die für den Buchhandel zu niedrig sind, um damit Geld zu verdienen. Im Gegenteil: Oft genug zahlt die Buchhändlerin aus eigener Tasche Geld dazu, wenn sie ein solches Buch verkauft. Sie darf den vom Verlag oder vom Selfpublisher festgesetzten Ladenpreis ja nicht einfach nach Gutdünken erhöhen. Täte sie es, würde sie gegen das Gesetz der Buchpreisbindung verstoßen und könnte abgemahnt werden.

Auch der Buchgroßhandel kann sich niedrigpreisige Bücher auf Dauer nicht leisten. Das Barsortiment Libri hat daher Anfang Februar angekündigt, die Grundrabattbegrenzung zum 1. März 2024 auf alle Artikel mit einem Ladenpreis von bis zu 6,00 Euro zu erweitern.
Normalerweise erhalten Buchhändler um die 30 bis 35 Prozent Buchhandelsrabatt. Bei 6-Euro-Büchern und Büchern, die noch billiger sind, erhalten sie ab 1. März dann nur noch einen Rabatt von 12 Prozent.

Das heißt im Klartext: Der Buchhändler kauft ein 6-Euro-Buch beim Großhändler Libri für 5,28 Euro ein, verkauft es für 6 Euro an den Kunden und soll von den 72 Cent, die er »verdient«, alle Kosten bestreiten, die anfallen wie Miete, Gehälter etc.
Dass viele Buchhändler:innen wenig Lust haben, ihren Kunden Bücher ans Herz zu legen, bei denen sie selbst daraufzahlen, verwundert nicht. Eher erstaunt es, dass viele von ihnen überhaupt noch bereit sind, solche Bücher zu verkaufen.

Bereits 2020 hatte Libri den Grundrabatt für alle Artikel mit einem Ladenpreis bis 5,00 Euro auf 12 Prozent begrenzt.

Libri begründet sein Vorgehen mit den drastisch gestiegenen Kosten. Insbesondere niedrigpreisige Artikel ließen nicht mehr genügend Spielraum für die üblichen Rabatte.

Blogbild: Lubos Houska, Pixabay