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IGLU-Studie: ein Viertel unserer Viertklässler kann nicht richtig lesen

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Viele Kinder in Deutschland habe Schwierigkeiten können in der vierten Klasse immer noch nicht richtig lesen. Zu diesem Ergebnis kommt die IGLU-Srudie

Viele Kinder in Deutschland haben in der vierten Klasse immer noch große Probleme beim Lesen. Seit 2001 hat sich das Problem sogar verschärft. Das bestätigte jetzt eine Studie mit dem Namen Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU). Heute kann etwa ein Viertel aller Kinder in der vierten Klasse nicht so gut lesen, wie sie eigentlich sollten. Das wird zu Schwierigkeiten in Schule und Beruf führen und oft direkt in die Arbeitslosigkeit. Die Studie erklärt auch, was wir dagegen tun können. Wir müssen es nur wollen und dann tun.

Von anderen Ländern lernen

Kinder, deren Eltern einen höheren Bildungsgrad haben oder mehr Geld verdienen, können oft besser lesen. Das sollte nicht so sein. Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, brauchen mehr Unterstützung. In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Hongkong oder Slowenien, gelingt es besser, allen Kindern beim Lesen zu helfen.

Wir haben unsere Ziele verfehlt

2001 wurden Ziele für bessere Bildung in Deutschland festgelegt. Leider haben wir diese Ziele nicht erreicht. Trotz großer Anstrengungen ist die Lesekompetenz der Viertklässler sogar schlechter geworden. Mehr Kinder als je zuvor haben am Ende der vierten Klasse Schwierigkeiten beim Lesen.

Die Rolle der Digitalisierung

Die Nutzung digitaler Geräte und Technologien in den Schulen ist im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht sehr weit fortgeschritten. Das könnte uns in der Zukunft behindern.

Was wir besser machen können

Hier sind einige Dinge, die wir ändern könnten, um Kindern besser beim Lesen zu helfen:

  1. Wir müssen sicherstellen, dass das Lesen in den ersten Schuljahren Priorität hat. Dazu gehört auch, dass Kinder mehr Zeit in der Schule mit Lesen verbringen.
  2. Wir sollten verschiedene Methoden zur Verbesserung des Leseverständnisses anwenden, wie qualitativ hochwertigen Leseunterricht, Förderung in kleinen Gruppen und individuelle Unterstützung.
  3. Es ist wichtig, dass wir genau wissen, welche Kinder zusätzliche Unterstützung beim Lesen brauchen. Dafür könnten wir spezielle Tests durchführen.
  4. Lehrer sollten besser ausgebildet werden, um Kinder beim Lesen zu unterstützen. Sie sollten auch lernen, wie man digitale Medien effektiv im Unterricht einsetzt.
  5. Kinder sollten bereits vor Schulbeginn gut gefördert werden, um sicherzustellen, dass sie gut vorbereitet in die Schule kommen. Dazu gehören spezielle Programme und Ressourcen.
  6. Wir müssen auch berücksichtigen, dass immer mehr Kinder in Deutschland aufwachsen, die zu Hause eine andere Sprache sprechen. Deshalb ist eine gute Sprachförderung sehr wichtig.

Fazit

Es ist wichtig, dass wir allen Kindern in Deutschland helfen, besser lesen zu lernen. Nur so können sie in der Schule und später im Leben erfolgreich sein. Dafür müssen wir neue Maßnahmen ergreifen und unsere Schulen weiter verbessern.

Diesen Text (siehe oben) hat bis hierhin die KI ChatGPT erstellt.

Die Vorgabe lautete: »Bitte erstelle daraus [siehe unten] eine Meldung, die ein Viertklässler verstehen kann. Verwende auch Zwischenüberschriften.«

Hier der Text, den ChatGPT erhielt. Es handelt sich dabei um Zitate aus der 263-seitigen IGLU-Studie, die Sie hier kostenlos lesen können (sofern Sie derart privilegiert sind, dass Sie das können):

Zitate aus der IGLU-Studie

Die Entwicklung der Lesekompetenz in Deutschland von 2001 bis 2021 ist mit einem signifikanten Rückgang der mittleren Lesekompetenz und einem signifikanten Anstieg der Streuung, auch im internationalen Vergleich, als problematisch einzuordnen. Ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in Deutschland weist am Ende der vierten Jahrgangsstufe eine geringe Lesekompetenz auf und dürfte auf ihrem weiteren (schulischen) Weg deshalb ernsthafte Schwierigkeiten haben.

Insgesamt wird damit deutlich, dass familiäre Merkmale in Deutschland systematisch mit der Lesekompetenz der Kinder in der vierten Jahrgangsstufe zusammenhängen. Die substanziellen Unterschiede sind im 20-Jahre-Trend nicht geringer geworden. Der internationale Vergleich zeigt, dass es in einigen anderen Bildungssystemen besser gelingt, Bildungserfolg und Bildungsgerechtigkeit unabhängig von der familiären Herkunft zu ermöglichen

Nach dem PISA Schock formulierte die KMK 2001 Ziele für die Weiterentwicklung der Bildung in Deutschland. Die in diesem Bericht vorgelegten Ergebnisse, die die Entwicklung der letzten 20 Jahre bilanzieren, zeigen in einiger Klarheit: Die Ziele wurden an vielen Stellen verfehlt.

Die mittlere Lesekompetenz der Viertklässlerinnen und Viertklässler in Deutschland ist substanziell niedriger als vor 20 Jahren. Der Anteil der Kinder mit unzureichender Lesekompetenz auf den Kompetenzstufen I oder II ist mit einem Viertel der Schülerinnen und Schüler hoch und um 8.4 Prozentpunkte höher als 2001. Ein weiterer problematischer Aspekt ist die große und ebenfalls im 20-Jahre-Trend signifikant vergrößerte Streuung der Lesekompetenz innerhalb der Schülerschaft in der vierten Jahrgangsstufe in Deutschland. Der internationale Vergleich, bei dem die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler in Deutschland im Jahr 2021 insgesamt im Mittelfeld zu verorten ist, verdeutlicht, dass es anderen Bildungssystemen in den letzten zwei Jahrzehnten teilweise deutlich besser gelungen ist, positive Entwicklungen in ihren Grundschulen zu gestalten. So wurden beispielsweise in Hongkong oder Slowenien die mittlere Lesekompetenz im Trend substanziell verbessert und gleichzeitig die Heterogenität der Lesekompetenz auf einem unterdurchschnittlich niedrigen Niveau gehalten.

Ein weiteres wesentliches Fazit ist: In den 20 Jahren seit der Veröffentlichung der Ergebnisse der ersten IGLU Studie hat sich im Hinblick auf die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland praktisch nichts verändert. Die Befunde von IGLU 2021 zeigen, dass die sozialen Disparitäten in Deutschland stark ausgeprägt sind und im Bereich der EU- und OECD-Teilnehmerstaaten und -regionen liegen, während die migrationsbezogenen Disparitäten in Deutschland im internationalen Vergleich sogar stärker ausgeprägt sind. Die Befunde anderer Teilnehmerstaaten und -regionen mit positiveren Ergebnissen, wie beispielsweise Dänemark oder Italien, machen deutlich, dass diese Zusammenhänge mit der familiären Herkunft kein unausweichlicher Automatismus sind.

Schließlich ist die Digitalisierung in den Grundschulen in Deutschland sowohl hinsichtlich der Ausstattung als auch hinsichtlich der Nutzung digitaler Geräte im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich.

Gleichzeitig ist festzuhalten, dass es in den letzten 20 Jahren im deutschen Bildungssystem auf allen Ebenen erhebliche Bemühungen um eine Optimierung der Bildungsprozesse und -ergebnisse gab. Bildungspolitik, Bildungsadministration, Bildungspraxis und Bildungsforschung waren sich der Herausforderungen grundsätzlich bewusst und haben in ihren jeweiligen Bereichen zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Dieses wahrnehmend und wertschätzend ist dennoch zu konstatieren, dass die gewünschten Wirkungen in weiten Teilen nicht erzielt werden konnten. Es erreichen mehr Kinder denn je seit 2001 am Ende der vierten Jahrgangsstufe keine ausreichende Lesekompetenz, noch immer ist die Leistungsspitze zu klein und noch immer hängt der Kompetenzerwerb in Deutschland stark mit der familiären Herkunft zusammen, sodass viele Potenziale nicht genutzt werden.

Das zentrale Fazit aus den Befunden von IGLU 2021 muss daher sein, dass umfassende, gezielte und neue Maßnahmen notwendig sind, um das Bildungssystem in Deutschland in Bezug auf die Grundschulen weiterzuentwickeln.
Hierzu gehören:

1. An die Grundschulen werden vielfältige Anforderungen und Herausforderungen herangetragen, die oftmals gute Begründungen und Intentionen haben.
Nichtsdestotrotz ist es mit Blick auf in vielfacher Hinsicht begrenzte Ressourcen notwendig, zunächst eine klare Prioritätensetzung in Bezug auf die Sicherung der grundlegenden Kompetenzen durch eine systematische Kompetenzförderung wie der Lesekompetenz in den ersten Grundschuljahren vorzunehmen. Hierzu gehört auch, die Quantität der in Deutschland mit lesebezogenen Aktivitäten verbrachten wöchentlichen Unterrichtszeit zu erhöhen, die bisher im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich ist. Eine entsprechende Priorisierung – unter Berücksichtigung der zusätzlichen Möglichkeiten im Rahmen von Ganztagskonzepten – hat auch das Potenzial, die kritisch zu sehende Abhängigkeit des Kompetenzerwerbs und Bildungserfolgs in Deutschland von der sozialen Herkunft der Kinder zu reduzieren. Gleich zeitig wird durch eine entsprechende Schwerpunktsetzung auch der Auslastung der Grundschullehrkräfte begegnet.

2. Um die Umsetzung einer bestmöglichen Förderung realistisch zu ermöglichen, wird die bewusste Differenzierung und Kombination von folgenden Elementen empfohlen:
(a) einem qualitativ hochwertigen Leseunterricht im regulären Klassenkontext für alle Schülerinnen und Schüler,
(b) einem Aufholen von frühzeitig erkannten lesebezogenen Kompetenzrückständen in homogenen Kleingruppen sowie
(c) einer individuellen Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf, was die ressourcenintensivste Aufgabe ist. Die gezielte und verbindliche Nutzung der Zeiten im Rahmen der Ganztagsbeschulung mit entsprechend qualifiziertem Personal birgt hierbei viel Potenzial, welches bisher nicht ausreichend genutzt wird.

3. Eine systematische Verknüpfung von individueller Diagnostik mit gezielter Förderung im Rahmen von empirisch als wirksam belegten Leseförderkonzepten und Ansätzen ist essenziell für die Kinder in den Grundschulen.
Ein universelles Screening zur Identifikation von Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Risiko bezüglich des Lesekompetenzerwerbs kann eine entsprechende Grundlage bilden.

4. Unerlässliche Rahmenbedingungen eines entsprechenden Umschwungs sind die gezielte Aus- und Weiterbildung aller Grundschullehrkräfte in den Bereichen der Lese- und Sprachförderung, des Umgangs mit herausfordernden schulischen Kontexten sowie der systematischen, zielführenden Nutzung digitaler Medien für den optimierten Kompetenzerwerb in Grundschulen.

5. Außerdem muss bereits vor Beginn der Schulzeit eine fundierte frühe Förderung alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft mit den grundlegenden Voraussetzungen versorgen, die sie für einen erfolgreichen Schulstart und eine erfolgreiche Grundschulzeit benötigen. Dies bedarf entsprechender Konzepte sowie Ressourcen zu deren verpflichtenden Umsetzung in den frühkindlichen Bildungseinrichtungen und eines gezielten Einbezugs derjenigen Familien, die zusätzliche Unterstützung bei der Förderung ihrer Kinder benötigen.

6. Schließlich muss mit Blick auf die demografische Entwicklung einer zunehmenden sprachlichen Diversität in Familien eine systematische, wirksame Sprachförderung ein zentrales Ziel der Bemühungen im deutschen Bildungssystem der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein. Dies betrifft die Zeit vor der Einschulung ebenso wie die Grundschuljahre. Der Erwerb der Lesekompetenz wie auch insgesamt das Erreichen schulischer Bildungsziele ist auf ausreichende Sprachkompetenzen der Schülerinnen und Schüler angewiesen.

Blogbild: Foto: Michał Parzuchowsk, Unsplash