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Signieraktionen im Autorenwelt-Shop – Testlauf erfolgreich!

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Autorenwelt-Shop mit Buchtiteln, die an Signieraktionen teilnehmen

Im September 2023 starteten wir mit dem Autorenwelt-Shop testweise Signieraktionen, um zunächst Erfahrungen zu sammeln. Bewerben konnten sich alle, die bald ein Buch veröffentlichen. Zehn Aktionen sind nun abgeschlossen. – Was haben wir gelernt? Und wie wird es weitergehen?

Signieraktionen – eine alte Idee in neuem Licht

Angelika Fuchs aus unserem Team war es, die Anfang Herbst mit der Idee um die Ecke kam. Darauf gebracht hatte sie eine Autorin, die die Buchhandlung Graff in Braunschweig als tolles Beispiel für eine engagierte Buchhandlung nannte. Sogenannte Signieraktionen, bei denen Bücher von den Autor:innen mit persönlicher Widmung versehen und für einen begrenzten Zeitraum (vor-)bestellt werden können, stehen sowohl bei Autor:innen als auch bei deren Fans hoch im Kurs.

Handsignierte Bücher hatten wir damals, 2018/2019, in den Anfängen des Autorenwelt-Shops, eine Zeit lang angeboten. Der Aufwand war groß, und nicht alle signierten Bücher ließen sich verkaufen. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif dafür? Wie auch immer, wir stoppten unser Signier-Programm und legten den Gedanken daran erst mal auf Eis. Zumal wir als reine Online-Buchhandlung kein Ladengeschäft und keinen Lagerplatz haben, um solcherlei Signieraktionen durchzuführen und Bücher aufzubewahren.

Doch nun war 2023, und wir schauten mit neuer Motivation und Neugier auf diese Idee.

Start der Testphase noch im September 2023

Anstatt die Zeit mit Grübeln zu verbringen, starteten wir kurzerhand eine Testphase. Interessierte Autorinnen und Autoren konnten sich mit ihren Neuerscheinungen bewerben. Die Resonanz war überraschend groß: In kürzester Zeit meldeten sich knapp 60 Personen mit ihren Titeln. Interessantes Detail: Unter den Bewerber:innen befanden sich 86 Prozent Frauen.

Danke, dass ihr mitgemacht habt!

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die sich beworben haben und die eine Aktion mit uns gemacht haben! Ohne eure Bereitschaft, uns hierbei zu unterstützen, hätten wir das nie so schnell auf die Beine stellen können. Ihr seid wunderbar!!!

innen am Testlauf für unsere Signieraktionen teilgenommen haben

5, 50 oder 500 Bücher?

Im Auswahlprozess zogen wir verschiedene Kriterien heran, um zu einer Einschätzung hinsichtlich Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer Aktion zu kommen und eine Entscheidung zu treffen. Darunter “Hard Facts” wie Erscheinungstermin, Preis, Gewicht (und damit Portokosten) sowie bisherige Titel der Autorin bzw. des Autors und deren Auflagenhöhen. Außerdem schauten wir auf zusätzlich bereitgestellte Informationen hinsichtlich Social-Media-Präsenz und Größe der Followerschaft, Kommunikationskanäle zur eigenen Leserschaft, bisherige Auszeichnungen oder Platzierungen auf Bestenlisten, um ein Gefühl für die potenzielle Reichweite zu bekommen. Denn es fiel uns schwer einzuschätzen, wie groß die tatsächliche Menge an Vorbestellungen sein würde. Für 50 Bücher benötigt man eine andere Logistik als für 500.

Signieraktionen – lernen, lernen, lernen

»Das Verrückte ist: keine Aktion gleicht der anderen«, erzählt Angelika. »Eine Autorin lebt im Ausland und kann ihre Bücher nicht in Deutschland signieren; wir werden ihren Büchern handsignierte Postkarten beilegen. Manchmal ist das Zeitfenster zwischen Druck und Erscheinungstermin recht eng, sodass kaum noch Zeit zum Signieren und Versenden bleibt. Einige rechnen mit einer überschaubaren Anzahl an Vorbestellungen, die sich leicht mit der Post verschicken lässt. Bei anderen brauchen wir eine Spedition, die die Bücher liefert und später abholt.«

Es gibt viele weitere Details, zum Beispiel:
Möchte der Autor seine Bücher neutral, das heißt nur mit seiner Unterschrift, signieren oder personalisiert, also zum Beispiel »für Henry, zum 60. Geburtstag!« dazuschreiben? – Für den Autor ist ein persönliche Signatur natürlich ein Mehraufwand. Und wir müssen dabei wie die Schießhunde aufpassen, dass am Ende das personalisiert signierte Exemplar zum richtigen Kunden gelangt und Henrys Buch nicht plötzlich bei Laura landet.

Zu klären ist außerdem:

  • ob es zusätzliche Beileger zum Buch gibt, etwa Postkarten, Charakterkarten, Lesezeichen und andere Goodies;
  • ob die Autorin einen Drucker zuhause hat, um die Lieferscheine mit den Signierwünschen auszudrucken und sie für den Versand an die Endkunden den Büchern beizulegen; oder ob wir ihr die Lieferscheine ausgedruckt schicken müssen;
  • ob jemand im fünften Stockwerk mit oder ohne Aufzug wohnt … und so weiter.

»Spannend fand ich auch, dass die Bücher aus so vielen verschiedenen Genres kamen. Vom Lyrikband über den Gartenratgeber war alles dabei. Und mal handelte es sich um ein  Debüt und dann wieder um die 31. Veröffentlichung«, ergänzt Wilhelm.

»Interessant sind für uns auch die Gespräche mit den Verlagen«, berichtet Angelika. »Sie geben sich große Mühe, uns bei den Lieferterminen der frisch gedruckten Bücher so entgegenzukommen, dass die Autor:innen vor dem Erscheinungstermin ausreichend Zeit zum Signieren haben. Was das Finanzielle angeht, gibt es eine große Bandbreite. Die Konditionen, zu denen wir die Bücher einkaufen können, sind doch recht verschieden. Das beeinflusst natürlich die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Aktionen immens. Alles in allem freuen wir uns über die gute Zusammenarbeit.«

Hürden bei Print-on-Demand

Als problematisch erwiesen sich leider die Bewerbungen mit Print-on-Demand-Titeln. Telefonate mit den verschiedenen Selfpublishing-Dienstleistern brachten Ernüchterung: Der angebotene Buchhandelsrabatt war wesentlich geringer als der, den wir mit Verlagen vereinbart hatten. Oder der, den wir bei der Bestellung der gleichen Titel über unseren Großhändler erhalten. So würden diese Aktionen für uns zu einem Minusgeschäft.

Die zweite Hürde, für die wir bisher keine Lösung gefunden haben, hat mit dem Vorbestellzeitraum zu tun: den gibt es nämlich bei Print-on-Demand-Titeln nicht. Die Bücher können einfach ab Erscheinungstermin bestellt werden (aber eben nicht vorher) und werden dann ganz normal innerhalb einiger Tage ausgeliefert. »Wann und wo hätte die Autorin dann die Gelegenheit, einen ganzen Schwung zu signieren? Im Zweifelsfall würden Kundinnen und Kunden so wesentlich länger auf ihr Buch warten, worüber sie nicht besonders glücklich wären«, schätzt Angelika die Situation ein. »Wir haben es gedreht und gewendet – und ja, es gibt erste unausgegorene Ideen –, doch in dieser ersten Runde und Testphase ist es uns nicht gelungen, das Problem zu lösen. »Aber wir bleiben dran«, bekräftigt sie, »Anregungen und konstruktive Vorschläge sind willkommen!«

Die Nachfrage ist da!

Während die Aktionen liefen – mit einer Dauer zwischen zwei Wochen und zwei Monaten, je nach Erscheinungstermin –, warben die Autor:innen auf ihren Kanälen für ihre neuen Bücher mit persönlicher Widmung. Hier gab es die eine oder andere Überraschung: Wir, Autor:in und unser Team, verschätzten uns manchmal sehr, was die Anzahl der Vorbestellungen anging – sowohl nach oben als auch nach unten. Aber genau dafür macht man ja einen Testlauf.

Besonders befriedigend war es für die Teilnehmerinnen, ihre Verkaufszahlen live online auf dem Dashboard ihres Autorenprogramm-Accounts verfolgen zu können. Es motiviert, wenn man sieht, dass die eigene Aktion wirkt. »Das macht ja süchtig!«, schwärmte eine Autorin, die schließlich 900 Vorbestellungen erreichte.

Dass auch die Kundinnen und Kunden des Autorenwelt-Shops das neue Angebot zu schätzen wissen, sehen wir nicht nur an den Verkaufszahlen. Hin und wieder erhalten wir bereits Anfragen zu Titeln, die nicht an einer Signieraktion teilnehmen. Hier mussten wir unsere Kunden bisher enttäuschen: Spontane Widmungen für einzelne Bücher können wir dann doch nicht leisten. Außerdem freuen sich viele über die extra eingerichtete Stöber-Kategorie »Signierte Bücher«: Manche von ihnen kaufen gleich mehrere signierte Exemplare verschiedener Autorinnen und Autoren.

Filzstift, der ein Herz gemalt hat, als Symbol für Signieraktionen

Sollen wir auch ins Ausland versenden?

Eine altbekannte Frage, die auch in diesem Kontext wieder aufkam, war die nach dem Auslandsversand. Zumindest in die DACH-Region. Zu diesem Anlass haben wir tatsächlich noch einmal tiefer gegraben und uns die Sache nicht leicht gemacht. Unsere Erkenntnis ist leider: Unmöglich ist es nicht, aber die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze, höhere Versandkosten über die Grenze und die österreichische Buchpreisbindung machen es kompliziert. Mittelfristig kriegen wir das sicherlich hin, aber einen bestimmten Zeitpunkt können wir dafür noch nicht nennen.

Signieraktionen – Fazit und Ausblick

Welches Fazit ziehen wir nun?
Erstens: Jaaaa, Signieraktionen machen uns Spaß, sie sind bei den Autor:innen und ihren Fans beliebt, und wir wollen sie gerne weiterhin anbieten!
Zweitens: In den kommenden Wochen und Monaten müssen wir noch einiges an Gedanken und Arbeit in die Standardisierung der Abläufe stecken. Denn wenn wir bei jeder Signieraktion unterschiedlich vorgehen müssen, steht das einer Skalierung des Ganzen natürlich im Weg.
Und drittens: Dem Thema Print-on-Demand müssen wir uns noch einmal mit mehr Muße widmen.

Und wie geht es nun konkret weiter? Wir werten die Daten der eingegangenen Bewerbungen und gelaufenen Signieraktionen aus, werden unseren Kriterienkatalog überarbeiten und dann zeitnah das Bewerbungsformular für das Jahr 2024 öffnen.

Also: Freut euch drauf! Und schreibt uns gerne, wenn ihr Feedback, Ideen oder Anregungen habt.

Blogbild: oben: Screenshot Autorenwelt-Shop: Buchtitel in der Rubrik »signierte Bücher« | Mitte: Foto: Wilhelm Gunkel, Unsplash | unten: Foto: Ashley Piszek, Unsplash