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Federwelt

Zeitschrift für Autorinnen und Autoren
Nr. 160 Juni/Juli 2023
Preis Print: 
9,90 EUR
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  • Mehr Leichtigkeit im Schreiballtag
  • Mario Giordano: »Tell, don't show!«
  • Märchenadaptionen für Erwachsene
  • Stefanie Hohn und ihre Angst vor Virginia Woolf

Artikel und Interviews

  • 6

    Wie finde ich in den Text und meine Erzählstimme?

    Stefanie Hohn berichtet über ihre Arbeit an der Bloomsbury-Saga, die Herausforderung des Einstiegs und den Spagat zwischen Lesererwartung und historisch-biografischer Treue
  • 12

    Mindsetarbeit – oder: So geht es nicht weiter!

    Durch Umdenken das Schreiben erleichtern. Von Sandra Åslund
  • 18

    Unternehmerischer denken und sichtbar werden

    Wie Claudia Feldtenzer Autor:innen hilft, (mehr) Geld zu verdienen. Dazu ein Gespräch mit ihr und Anke Gasch über ihr 12-Wochen-Beratungsprogramm für Autor:innen
  • 23

    Aphantasie: Schreiben ohne Vorstellungsvermögen

    Ein Setting zu beschreiben, wenn im Kopf Bildleere herrscht – wie man das schafft, erklärt Merlin Monzel im Gespräch mit Petrina Engelke
  • 26

    Nature Journaling

    Wie geht es und was bringt es? Von Karin Schwind 
  • 32

    Am Anfang fand ich Kritik gemein

    Wie ich gelernt habe, den Wert von Kritik zu sehen, und wie ich heute damit umgehe. Von Mara Winter / Ella Lindberg
  • 49

    Aus dem Alltag im Lektorat

    Über das Spannungsfeld zwischen Wunsch und Wirtschaftlichkeit
  • 52

    Märchenadaptionen für Erwachsene

    Kurzer Trend oder Dauerbrenner? Von Christian Handel
  • 61

    Erfolge posten – vom Aufreger zur Selbsterkenntnis

    Ein Erfahrungsbericht von Elvira Zeißler

Kolumnen

  • 36

    Unabhängige Verlage und die Menschen dahinter

    #3: KLHE und einer der Gründer: Christopher Klein. Von Anke Gasch
  • 40

    Achtsames Social-Media-Marketing

    #6: Dranbleiben – mit Content-Planung. Von Bianca Fritz
  • 42

    Stärkere Geschichten – von Anfang bis Ende. Die besten Tipps von Lektor:innen und Autor:innen von Best- und/oder Longsellern.

    #6: Tell, don’t show! Lebendige »Beschreibungen«, die alle Sinne ansprechen. Von Mario Giordano 
  • 48

    Schnell mal nachgefragt

    #29: »Was würde es in unserem Leben auslösen, wenn wir nicht nur Nachrichten hören und sehen, die zeigen, wo auf der Welt gerade mal wieder was Schlechtes passiert?« Es antwortet Ronja von Wurmb-Seibel
  • 51

    Lyrikweberei

    #18: Kindheit im Gedicht. Ein Lyrikworkshop von Martina Weber
  • 57

    Autor:innen fragen, eine Verlegerin antwortet – für bessere Zusammenarbeit

    #5: Mein Buch wird nicht mehr aufgelegt, was bedeutet das für mich? Von und mit Sandra Thoms
  • 59

    Rezitationskurs

    #96: Schön sprechen. Von Michael Rossié
  • 63

    Kummerecke

    Mit Dr. Erika von Eichkamp-Luchterfisch

In (fast) jedem Heft

  • 30

    Pinnwand

    Termine und mehr
  • 60

    Rezension

    Axel Melzener: »Genre«. Von Thomas Wagner
  • 64

    Kurzmeldungen

  • 66

    Ausblick + Impressum

Editorial

Seelenkratzer

Wie gut kennen Sie sich selbst?

Früher, noch so bis Ende 20, hätte ich gedacht: Was bitte ist das für eine Frage? Natürlich kenne ich mich! Und das von den Haar- bis zu den Zehenspitzen. Heute muss ich sagen: »Schnickeschiss, fast nichts wusstest du damals über dich!« Das wurde mir vor allem durch meine Kinder klar. Und ich bin ihnen unendlich dankbar, dass sie mich, mein Denken und Handeln so hartnäckig wie liebevoll auf den Prüfstand gestellt haben. Zum Beispiel mit Aussagen wie: »Ich möchte keine Frau sein, weil Frauen so viele Pflichten haben!«

Manches, was andere sagen und was ich dann darüber – oder generell über mich selbst – denke, kratzt an meiner Seele. Inzwischen ist das für mich ein wunderbarer Anlass zu gucken: Warum ist das so?

Einen ganz ähnlichen Weg sind zwei Autorinnen dieser Ausgabe gegangen: Elvira Zeißler, die sich eine Zeit lang enorm aufgeregt hat, wenn Kolleg:innen Erfolge gepostet haben, die aus ihrer (damaligen) Sicht keine waren. (Seite 61) Und Sandra Åslund, die sich das Schreiben durch Umdenken erleichtert hat. Die ersten Schritte dabei waren zu überlegen: »Was denke und fühle ich eigentlich? Und will ich das wirklich?« (Seite 12)

Aber nicht nur Innenschau können Sie mithilfe dieser Ausgabe halten, sondern auch handwerklich einen Meisterkurs belegen. Bei Mario Giordano. In seinem Roman Terra di Sicilia stehen Sätze wie: »Und während er sich erinnert, verklumpen die Männer da draußen zu kleinen Grüppchen, stampfen mit den Beinen auf gegen die Kälte, rauchen, wechseln kurze Sätze im Dialekt, sehen sich verstohlen um.« Sie lassen mich immens viel sehen, riechen, fühlen. Daher bat ich Mario, einen Artikel zu verfassen, in dem er erklärt, wie genau er das macht. (Seite 42)

Wie die eigene Erzählstimme finden? Und wie den Spagat zwischen Lesererwartung und historisch-biografischer Treue schaffen? – Mit diesen Fragen beschäftigt sich Stefanie Hohn ab Seite 6. Zum Seele-Baumeln-Lassen an frischer Luft verführt Karin Schwind mit ihrem Beitrag zum Nature Journaling. (Seite 26) Und mit diesen Fragen lasse ich das Juniheft los: Kann man sich vor Seelenkratzern schützen? Falls ja: Ist das überhaupt wünschenswert?

Eine entdeckungsreiche Lesezeit wünscht Ihnen:

Ihre Anke Gasch, Chefredakteurin
([email protected])

 

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