Monika Hürlimann (Jg. 1969) wuchs im kommunistischen Polen auf, wo sie das Kriegsrecht, die Solidarność sowie die Nahrungsmittelrationierung erlebte. 1984 emigrierte sie mit ihrer Familie illegal nach Deutschland. Nach dem Abitur in Kiel und Medizinstudium in Berlin ging sie in die Schweiz, wo sie bis heute lebt und in eigener psychotherapeutisch-psychiatrischer Praxis arbeitet. Als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie begegnet die Autorin im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit vielen unterschiedlichen Menschen, die in verschiedenen Lebenssituationen stehen. Diese suchen oft dann Unterstützung, wenn sie an einen vertrackten Punkt gekommen sind, nicht weiter wissen, etwas Schwieriges bewältigen müssen oder vor großen Entscheidungen stehen. Sie weiss: Nicht jede Entscheidung ist umkehrbar, aber viele Entwicklungen können günstig beeinflußt werden. Gerade die Psychiatrie konfrontiert die Menschen mit Abgründen, Fehlern, unerwünschten oder nicht voraussehbaren Folgen von Handlungen und Situationen. Themen wie Beziehungen, Krise, Trennung, Verlust, Selbstwertgefühl, problematische Charakterzüge, Familiengeheimnis, gesellschaftliche Rollen und Herausforderungen, Entwicklung, Abhängigkeit, Trauer, Wahn und Depression sind häufige Gründe für eine Psychotherapie. Zum Arztberuf gehören auch Themen wie Sterben, Selbsttötungsversuch und vollendeter Suizid. Daher kann die Schriftstellerin aus einem enormen Fundus von Lebensläufen, Krisen und deren Lösungsansätzen schöpfen und verfügt damit über einen erweiterten Erfahrungsschatz.