Lydia irrt ziemlich planlos durchs Leben – bis sie eines Tages dem Alten Abraham begegnet. In ihm, der sich selbst als „Seifenblasenverkäufer“ bezeichnet, findet sie eine willkommene Projektionsfläche für ihre Suche nach einer Aufgabe im Leben. Doch Abrahams bester Freund René, der dem Alten einst das Leben gerettet hat, begegnet der jungen Frau merkwürdigerweise von Anfang an mit unverhohlenem Misstrauen.
Dazu kommt noch Abrahams vermeintliche Enkelin Amadea, ihres Zeichens die schönste Frau der Welt, deren Geschichten sich ständig widersprechen. Nicht zu vergessen Lydias neuer Mitbewohner Jonathan, ein augenscheinlicher Sunnyboy, dessen mysteriöser Job darin besteht, Leute, die irgendwo auf der Welt verloren gegangen sind, „heim zu bringen“ – und der auch auf diese Weise den Alten Abraham kennengelernt hat.
Bald kann Lydia nicht mehr zwischen Sein und Schein unterscheiden. Just in diesem Moment verschwindet der Alte, der die Schnittstelle zwischen den vier unterschiedlichen Charakteren gebildet hat, spurlos. Auf der Suche nach ihm, die jeder auf seine eigene Weise angeht oder auch vermeidet, werden die vier mit völlig neuen, teilweise lebensbedrohlichen Erkenntnissen konfrontiert.
Der Roman ist ein Patchwork, das je nach Protagonist zwischen Erzählstilen und –ebenen wechselt: zwischen Begegnungen im Alltag, Träumen, Lebenserinnerungen und Abenteuern in der weiten Welt. Das Spiel mit Sein und Schein, mit Wahrheiten und Unaufrichtigkeiten, mit Objektivität und ihrer Unmöglichkeit erfasst auch den Leser. Und letztendlich wird die Frage beantwortet, die auf der Visitenkarte des Seifenblasenverkäufers steht:
Gibt es etwas Furchtbareres
als Wünsche, die in Erfüllung gehen,
und Träume, die wahr werden?