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    Beigetreten: 25.12.2018
    Kennt jemand tredition ?

    Hallo zusammen,

    kennt jemand den tredition Verlag: https://tredition.de/   ?

    Von diesem Verlag habe ich noch nie gehört. Jetzt hat mir jemand, den ich nicht persönlich kenne, einen Link zu dem Verlag geschickt.

    Der tredition macht Werbung mit seinem Leistungsspektrum: Wir bieten die Freiheiten des Self-Publishing mit aktiver Vermarktung sowie Service- und Produktqualität eines Verlags. Und alles klingt auch prima. Wären da nicht die 149,90 € die eine Veröffentlichung kostet. Egal wie lang oder dick.  Alternativ gäbe es die Möglichkeit 35 Eigenexemplare abzunehmen. 

    Bsp. Paperback, 12x19 cm, 100 Seiten, ohne Farben kostet bei der Abnahme von 35 Exemplaren ein Buch 7,19 € macht gleich einmal 251,65 €! Der Ladenpreis kommt mit 7,99 € für 100 Seiten Inhalt recht teuer.

    Im Prinzip brauche ich jemanden, der mir das Marketing abnimmt und erschwinglich ist.

    Viele Grüße aus dem schönen Runkel, seit ein paar Tagen hat der berühmte Eissalon geöffnet, der Frühling kann kommen.

    Ute

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      Beigetreten: 16.02.2019
      RE: Kennt jemand tredition ?
      Fr, 22.03.2019 16:23

      Hallo Ute,

      ich kenne den Verlag wegen der Anthologie zum Bubenreuther Literaturwettbewerb, in der ich vertreten bin. Mit dem Verlag selbst hatte ich nichts zu tun, das machte natürlich der Wettbewerbsorganisator. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass es ein Druckkostenzuschussverlag ist.

      Damit sind wir schon beim Thema. Er macht sein Marketing nicht, um es anderen zu verkaufen, sondern dir selbst. Der geringe Bekanntheitsgrad des Verlages spricht auch nicht gerade für seine Marketingqualitäten. Wenn du 150 Euro zahlst und wir ihm etwas Gewinn gönnen, bleibt nicht viel, um es in "aktives Marketing" zu stecken. Das funktioniert für ihn nur, wenn er das Geschäft abhakt, sobald du bezahlt hast.

      Hast du es schon mit klassischen Verlagen probiert? Meiner nervt mich zwar gerade, aber ich würde es wieder so machen.

      Den berühmten Eissalon im schönen Runkel kenne ich nicht, aber in Wien haben einige nette Heurige geöffnet :-)

      Herzliche Grüße

      Hermann

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        Beigetreten: 14.03.2014
        RE: Kennt jemand tredition ?
        Fr, 22.03.2019 21:36

        Ganz zum Anfang der Hinweis: Verlag und Selfpublishing sind keine gleichwertigen Wahlmöglichkeiten. Bei dem einen ist man nur Autor (und macht in der Regel auch eigene Werbung), bei dem anderen ist man Autor und "Unternehmer" - mit all den Problemen, mit denen sich ein "Unternehmer" rumschlagen muss, wenn er durch den Verkauf von etwa Geld verdienen will. 

         

        Nein, tredition ist kein Druckkostenzuschussverlag, sondern ein Dienstleister (*). Die Stanadardwerbung für dein Buch ist so spärlich wie bei jedem anderen Dienstleister dieser Art, es sei denn, du bezahlst eines der Werbepakete. Die wiederum sind so effektiv, wie alle Werbepakete von Dienstleistern: Der Erfolg ist in der Regel überschaubar. Um eigenes Marketing kommst du als Selfpublisher einfach nicht herum.

        * Insofern hakt tredition tatsächlichen diesen Teil des Geschäftes ab. Andererseits verdient es auch am Buchverkauf, wenn auch pro Buch keine Unmengen. Die Masse (von deinen und all den anderen Büchern) macht es halt. Deshalb ist ein gewisses Maß an Vermarktungsmaßnahmen schon anzunehmen.

         

        Wenn du keine 250 Euro für Bücher bezahlen willst (**), dann tu es doch einfach nicht, sondern wähle die 150-Euro-Option. Für die du immerhin E-Book, Hard- UND Softcover bekommst. Und zwar in guter Qualität, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann. Ich habe auch noch nie von Qualitätsmängeln bei tredition gehört. Wenn du also sicher bist, eine einigermaßen erkleckliche Zahl an Büchern loswerden zu können, dann ist dieser Umstand schon einen Gedanken wert.

        ** Es ist jedoch zu überlegen, wenn du ohnehin eine so hohe "Startauflage" für dich haben willst, für Lesungen, Reziexemplare etc. Für die müsstest du sonst zusätzlich zu den 150 Euro bezahlen. 

         

        Eine Sache sollten Leute, die Bücher gern nachbessern, nachdem sie rausgekommen sind, wissen: Man kann nicht ganz so einfach und preiswert immer wieder neue Versionen hochladen wie z. B. bei BoD. Aber das (ständiges Nachbessern nach dem Veröffentlichen) halte ich aber sowieso für eine ganz schlechte Angewohnheit. Man kann mal Fehler übersehen - wenn das aber alle Nase lang zu neuen Versionen führt, hat man als Selfpublisher nicht ordentlich gearbeitet.

         

        (100 Druck-Seiten sind in Sachen Ladenpreis überall verhältnismäßig teuer.)

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          Beigetreten: 16.02.2019
          RE: Kennt jemand tredition ?
          Fr, 22.03.2019 22:49

          Falls ich da jetzt etwas ins schlechte Licht gestellt habe, entschuldige ich mich. Aber im Prinzip ist es doch ein Verlag, oder? Zumindest macht er alles, was ein Verlag macht. Wenn ich da von Gebühr oder Abnahmemengen höre, läuten bei mir die Alarmglocken. Es ist nicht nur das Marketing zu bezahlen, sondern auch zum Beispiel das Lektorat. Auf der Homepage werden ja auch Autoren intensiver als Leser angeworben.

          Gelöschter Nutzer
          RE: Kennt jemand tredition ?
          Sa, 23.03.2019 11:48

          Tredition ist ein Online-Dienstleister. Ich würde das Unternehmen nicht als Verlag bezeichnen, da dazu weitere Aufgaben gehören, z.B. ein Lektorat, was Tedition nicht bietet.
          Ich habe mein erstes Buch zuerst mit Tredition auf den Markt gebracht. Das ging alles reibungslos, drei verschiedene Ausgaben (Hardcover, Paperback und Ebook) werden für 150 € in den Portalen angepriesen. Daher, so glaube ich, heißt das Unternehmen auch "Tre"-dition. 
          Für den Preis werde ich ziemlich zügig auf allen Plattformen gelistet. Darin erschöpft sich aber auch die Leistung. Man darf nicht erwarten, dass der Text kritisch auf Fehler geprüft wird. Die Qualität der Bücher ist allerdings gut. Daran ist nichts auszusetzen.
          Hätte ich gewußt, dass ich bei BoD für nur ca. 20 € dieselbe Leistung bekomme, hätte ich mein Buch direkt dort veröffentlicht.

          Eine Mindestzahl des eigenen Buches für einen entsprechenden Preis abzunehmen, ist nicht notwendig.

          Mein Buch im Hardcoverformat war bei Tredition allerdings preisgünstiger zu erhalten, als bei BoD, das muss ich kritisch anfügen. Bei BoD empfinde ich den Preis mit 28.90 € für die Hardcoverausgabe als zu hoch. Aber bei 400 Seiten ist ein geringerer Preis nicht möglich einzustellen. Das ist bei Tredition anders.

          Herzliche Grüße
          Martin.

           

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            Beigetreten: 16.02.2019
            RE: Kennt jemand tredition ?
            Sa, 23.03.2019 09:17

            Guten Morgen,

            vielleicht bin ich deshalb so verwirrt, weil in einem Exemplar in meinem Bücherregal "Verlag und Druck: tredition" steht. Aber egal ob man es Verlag oder Dienstleister nennt, wichtig ist, was man für sein Geld bekommt. Ob das Preis-/Leistungs-Verhältnis bei diesem Unternehmen, das Bücher veröffentlicht, stimmt, weiß ich nicht, aber offenbar sind die Kunden zufrieden.

            Ich würde auch die Bezeichnung "Druckkostenzuschussverlag" nicht böse finden, wenn so ein Unternehmen, das Bücher veröffentlicht, für das bezahlte Geld eine ordentliche Leistung bietet. Man sollte sich halt klar sein, was man tut. Das unternehmerische Risiko wandert zum Autor.

            Ich bewundere alle Self-Publisher für das, was sie leisten. Sie stecken nicht nur viel Geld rein, sondern investieren auch Zeit in Organisation und Marketing. In den meisten Fällen wird es daneben einen Beruf geben. Ich würde das nicht schaffen. So gesehen ist es gut, dass es dafür Dienstleister gibt. Wo ist aber die Grenze zwischen bösem DKZV und gutem Dienstleister? Die Unterscheidung zwischen gut und böse sollte man vielleicht nicht an der Bezeichnung aufhängen, sondern an der erbrachten Leistung.

            Die "technische" Qualität meines tredition-Exemplars ist übrigens gut.

            Herzliche Grüße

            Hermann

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              Beigetreten: 25.12.2018
              RE: Kennt jemand tredition ?
              Sa, 23.03.2019 15:52

              Vielen Dank für die informativen Beiträge.

              Bislang war ich bei Amazon (KDP und Create Space), möchte aber eine größere Reichweite.

              Was ist mit epubli? Hat jemand eine Liste mit „Verlagen“ für Selfpublisher?

              Werde, nachdem was ihr geschrieben habt, wohl zuerst den "% billiger Gutschein", den ich bei einem BoD Wettbewerb gewonnen habe, einsetzen.

              Für tredition fehlt mir das nötige Kleingeld, denn ich würde das Angebot der Rezi Exemplare gerne annehmen.

              @Ulrike Wie groß sollte man eine "Startauflage" zu Beginn ansetzen? (Unbekannt, kaum Lesungen,...)

              Wie leicht kann man den SP Verlag wechseln?

              Sorry für die folgende Frage, müsste die AGB lesen, aber vielleicht weiß ja jemand etwas und ich kann mir das sparen (hurra)!

              Kann ich meine Sachen von Amazon einfach umziehen (haben ISBN), ohne sie von Amazon runterzunehmen, oder sie runternehmen und über xy doch bei Amazon zur wieder Verfügung zu stellen?

              Viele Grüße

              Ute

               

               

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                Beigetreten: 14.03.2014
                RE: Kennt jemand tredition ?
                Sa, 23.03.2019 17:16

                Hallo in die Runde!

                "Verlag und Druck" oder sowas steht bei quasi allen Dienstleistern dieser Art. Die allermeisten davon haben auch irgendwo in ihrer Präsentation "Verlag" stehen, einfach weil Autoren seltener nach "SP-Dienstleister" als nach "Verlag" googlen. Das erschwert die Wertung (böse oder okay?) natürlich erheblich.

                Tatsächlich ist die bloße Tatsache, dass Geld verlangt wird, nicht das Kriterium für "gut oder böse" (wohl aber für "echter Verlag oder nicht"). Es geht immer um

                • Transparenz von Anfang an (was kostet es, was bekommt man dafür, was bekommt man nicht)
                • Höhe des Preises
                • Qualität (der Erzeugnisse, des Vertriebs, der Abrechnung, des Services)

                Ein Alarmsignal ist z. B., wenn man sein Manuskript "einreicht" (statt einfach die Druckdaten hochzuladen), der "Lektor" dann (innerhalb kürzester Zeit) überschwänglich lobend mitteilt, dass man das Buch gern herausbringen wird und ein Angebot schickt. Dienstleistern ist es weitgehend schnurz, wie gut der Text ist (auch wenn viele eine Rechtschreibkontrolle drüberlaufen lassen, um zumindest solchen Müll nicht im Sortiment zu haben), ihre Grundkosten bezahlt der Selfpublisher beim Einrichten, Verkaufserlöse (auch bei Autorenexemplaren!) sind Zubrot.

                Den SP-Dienstleister kann man piepeleicht wechseln, weil man ja den Vertrag pro Buch macht. Sobald die Mindestlaufzeit (bei tredition 1 Jahr, wenn ich mich recht erinnere) erreicht ist, kann man aussteigen. Für jedes neue Buch entscheidet man sowieso neu.

                Bei der "Startauflage" kann man sich als Neuling leicht vertun. Ich habe beim ersten SF-Roman 10 (oder 15?) Bücher genommen, die haben lange gereicht - ein paar Rezi-Exemplare, die üblichen Eitelkeitsbücher für die Familie, eine Lesung am Anfang (im Rahmen des Elstercons), bei der aber (wenn ich mich recht erinner) nur 1 Buch wegging. Bei den Büchern danach habe ich am Anfang weniger genommen (auch wegen Lagerplatzmangel). Aber ich bin in Sachen Verkauf sowieso kein gutes Beispiel. Wenn du z. B.  bei andern Büchern schon Lesungserfahrung gesammelt und dir einen Rezensentenstamm aufgebaut hast, dann brauchst du womöglich mehr.

                 

                Finanziell gesehen ist BoD eine sehr interessante Alternative. Vor allem bei Schmöker-Genres, die eher selten als Hardcover nachgefragt werden. Über Qualitätsmängel höre/lese ich da jedenfalls viel, viel seltener was als im Zusammenhang mit amazon und epubli. Und das für einen extrem geringen Preis. Eine Durchsicht auf Fehler im Text ist aber auch da nicht inklusive.

                 

                Liebe Grüße von jon

                 

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                  Beigetreten: 31.10.2017
                  RE: Kennt jemand tredition ?
                  Sa, 30.03.2019 00:44

                  Hallo, Ute,

                  mittlerweile habe ich sechs Bücher mit tredition als Dienstleister herausgebracht - seit 2015. Demnächst folgt das siebte. Korrigieren muss ich, dass man Rezensionsexemplare kaufen muss. Für Blogger und Medienleute sind die Rezensionsexemplar kostenlos über tredtion zu ordern. Buchhandlungen können kostenlose Stöberexemplare bekommen, und es besteht auch die Möglichkeit, nicht verkaufte Exemplare in einer bestimmten Höhe zu remittieren (zum Beispiel bei Lesungen). Da ich kein Gewerbe habe und selbst keine Bücher verkaufe, ist für mich die Variante für Rezensionsexemplar okay. Für meine Betaleser bestelle ich immer mit, da sich das für gebundene Exemplare lohnt, ansonsten bestelle ich ganz normal über den Autorenwelt-Shop.

                  Die Qualität der Bücher sind wirklich gut, wenn auch schwankend, dem stimme ich zu. Jedoch gibt es seit zwei Jahren etwa ein Problem mit amazon. Die bekommen von tredition die Druckdaten, statt selbst beim Barsortimenter oder dem Dienstleister zu bestellen. Das ist so eine Vertragssache, die ich zufällig bemerkt habe, nachdem ich von Lesern angesprochen wurde. Amazon lässt im Ausland drucken und durch die anderen Normen entstehen auch billigere mängelbehaftete Drucke. Das wird leider immer schlimmer, da amazon sich ansonsten weigert, so wie üblich zu ordern. Darum empfehle ich meinen Lesern immer die Bestellung über den Shop hier, da bekommt man Originale.

                  Es gäbe sicher noch mehr zu berichten, aber das jetzt erst mal als erster Eindruck. Für mich ist tredition derzeit die beste Lösung. Mir war wichtig, dass ich gleich aussehende Bücher bekomme, das war durch die Gestaltungsmöglichkeiten gegeben. Ob ich für weitere Projekte mal wechsle, habe ich noch nicht entschieden.

                  Das Wort "Verlag" erscheint nur deshalb, weil das ins Impressum der Bücher gehört. Da erscheinen eigentlich alle Dienstleister als "Verlag", obwohl sie nicht so firmieren. Bei der VG Wort habe ich auch die Möglichkeit, dass tredtion die Ausschüttung bekommt, gestrichen, somit war das für mich dann in Ordnung.

                  Worüber man sich aber immer klar sein muss und was Verlagsautoren irritiert: wir freien Autoren mit Dienstleister wie tredition, bekommen genauso viel pro Buch wie alle Verlagsautoren: 5 - 7 % vom Nettopreis. Würden wir die Preise (zustätzlich zum vom Dienstleister vorgegebenen Grundpreis) noch höher machen, hätten sie keine Chance am Markt. Da eine Kollegin mal errechnet hat, was es kostet, ein Buch herauszubringen - nämlich etwa € 2.500,00 -, kann man sich in etwa vorstellen, wie gut es verkauft werden muss, bis es sich rechnet. Doch das geht sicher allen freien Autoren so.

                  Unzufrieden bin ich mit der Qualität der eBücher, deren Formatierung mir oft nicht gefällt. Und die Problematik mit den Auslandsdrucken, die ich noch nicht in den Griff kriegen konnte, da amazon mich dann ignoriert und so dämliche Sachen wie "erhältlich in drei bis vier Monaten" oder so einen Quatsch zu den Angeboten anzeigt.

                  Jetzt fällt mir nichts mehr ein :-)

                  Viele Grüße

                  Marie

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                    Offline
                    Beigetreten: 14.03.2014
                    RE: Kennt jemand tredition ?
                    Sa, 30.03.2019 14:45

                    (Gut, mal den aktuellen Stand zu lesen; danke Marie. Dass die amazon-Exemplare "von amazon gedruckt" werden und damit der Qualitätsvorteil von tredition ausgehebelt wird, ist ja echt doof.)