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    Beigetreten: 13.12.2019
    Erfahrung mit Romeon-Verlag

    Hallo, ich bin neu hier im Forum - siehe Vorstellungsrunde.

    Bei der Suche Im Internet nach einem passenden Verlag für mein Manuskript bin ich auf den Romeon-Verlag gestoßen. Der bietet sich als Verlag für neue Autoren an. Meine Frage an alle: Wer hat Erfahrungen mit diesem Verlag? Lohnt es sich, ein Manuskript an den Romeon-Verlag zu senden? Was wären die Vorteile gegenüber Self-Publishing?

     

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      Beigetreten: 09.11.2019
      RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
      Mo, 16.12.2019 18:58

      Die Website riecht nach DKZ_Verlag, nach einem Unternehmen, das sehr ernsthaft Dein Bestes will – die Knete!

      Sie reden von Leistungen, aber der Leistungskatalog listet Selbstverständlichkeiten auf, teilweise sogar nur als Option. Wenn Du ein Auto kaufst, ist es nichts Besonderes, wenn es einen Motor hat. Hier wird ein Motor – äh ... Lektorat als (extra zu bezahlende) Zusatzleistung beworben. Sie bieten einen Vergleich mit anderen Verlagen an, im Kleingedruckten steht aber, dass es sich um DKZ-Verlage handelt. Also ist es kein reeler Vergleich.

      Ich weiß ... Junge Autoren, besonders, wenn sie noch nie ein Buch herausgebracht haben, tun sich meist schwer, einen Verlag zu finden. Und das liegt nicht immer am unausgereiften Manuskript. Sehr oft haben sie falsche Vorstellungen vom Verlagswesen und machen so schon bei der Bewerbung um einen Programmplatz in einem Verlag Fehler. Schauen sie sich dann im Internet um, fallen ihnen sehr schnell Verlage wie dieser auf, die offenbar Autoren suchen.

      Wer ihnen ein Manuskript schickt, wird für sein Werk bald in den höchsten Tönen gelobt und bekommt mit wärmsten Worten einen Vertrag angeboten. Nur einen Pferdefuß gibt es. Anders als seriöse Verlage verlangen diese Buchmacher Geld. Und zwar nicht zu knapp. Ich kenne einen, der für sein Buch mehr als 10.000 Euro bezahlen durfte. Leider ist bei diesen Verlagen in aller Regel so, dass man kaum auch nur ein Bruchteil dieses Geldes mit dem Buchverkauf wieder hereinholt. Es ist ein bombiges Geschäft – aber nur für diese sogenannten Druckkosten-Zuschussverlage.

      Es gibt auch faire Dienstleister – natürlich. Doch immer, wenn bei einer Buchveröffentlichung der Autor mit stattlichen Summen zur Kasse gebeten werden soll, ist Vorsicht angeraten. Das ist nur in seltenen Ausnahmefällen sinnvoll. Da es weit preiswertere Möglichkeiten für die Buchveröffentlichung gibt, ist es auch unnötig. Dennoch fallen immer wieder frischgebackene Autoren auf diese Abzocker herein. Diesen unerfahrenen Autoren ist der Text gewidmet und ans Herz gelegt.

      ***

      Endlich ist das Manuskript fertig und die Verlagssuche beginnt. Und … Wunder über Wunder … prompt hat ein Verlag zurückgeschrieben. Er ist begeistert und sagt die Veröffentlichung zu – wenn man nur die dummen aber unvermeidbaren Kosten in Höhe von € 12.000 zu übernehmen bereit ist.
      Genau hier sollten wir einmal kurz innehalten und uns überlegen, welche Alternativen wir haben. 12.000 Froschhäute – oder wieviel das Projekt auch immer kosten soll – ist schon eine Hausnummer. Lass uns einmal überlegen, was wir mit den 12.000 Öcken noch alles machen könnten.
      Es reicht leider nicht ganz für die Anschaffung von Haus und Hof, aber für Pferd und Wagen (sprich ein kleines Auto) reicht es. Das ist teuer und verliert sicher seinen Wert. Einmal angemeldet ist es als Gebrauchtwagen schon nur mehr die Hälfte wert. Dies erscheint eine recht sichere Art, sich von seinem Geld gegenwertsfrei zu trennen.

      Auch eine Karibikkreuzfahrt für drei Wochen ist schon drin. Drei Wochen Luxus und Sonne … das ist schon was und das Geld ist verjubelt. Wer es schneller verprassen will, gehe eine exzessive Nacht ins Casino und spiele Roulette. Wobei wir hier aber einschränken müssen: Es besteht die Möglichkeit, dass man nach dem Glücksspiel das Etablissement reicher verlässt, als man es betreten hat. Das ist zwar selten, aber es kommt vor. Bei solchen Verlagsangeboten ist es praktisch ausgeschlossen.

      Man kann das Geld auch in Bier anlegen. Bei knapp 20 € für den Kasten sind das für die angenommenen 12.000 € etwas mehr als 13 Jahre, in denen man allabendlich zwei Fläschchen als Feierabendtrunk genießen kann. Und am Ende hat man noch einen netten Posten Leergut, der Pfand einbringt.

      Das Geld zu verbrennen kann ich nur bedingt empfehlen. So ist es zwar genauso sicher vernichtet wie mit einer unseriösen DKZ-Veröffentlichung, aber moderne Geldscheine sind schwer entflammbar. Es ist also mühsam und es stinkt.

      Fürsorgliche Naturen können mit dem Geld ein Vierteljahr einen jungen, talentierten Künstler finanzieren und als Muse oder Mäzen auftreten. Auch dies ist ein sicherer Weg, das Geld ohne rechten Gegenwert zu verlieren. Spenden ist selbstverständlich eine weitere Möglichkeit. Von Kirchen über Tierschutzorganisationen und Institutionen zum Erhalt der Sprachvielfalt oder des Liedgutes gibt es eine breite Auswahl an würdigen Empfängern. Dummerweise muss man die gesparte Steuern hier gegenrechnen.

      Für die edelste Art, das Geld durchzubringen, ist diese Summe leider zu wenig: Das Füllen eines Rennpferdes wird man wohl kaum erstehen und aufziehen können, um auch aus ihm einen Champion zu machen. Doch eventuell kann man sich an solch einem Risikoprojekt ja beteiligen. Leider besteht hier die Gefahr, dass etwaig vorhandene Sach- und Fachkunde dem beabsichtigten Misserfolg gelegentlich Widerstand leistet.

      Börsenspekulationen im Hochrisikobereich ist ebenfalls ein brauchbarer Weg sich von seinem Geld zu trennen, macht aber vergleichsweise wenig Spaß. Unterhaltsamer ist da der Sex mit wechselnden Partnern in guten Hotels mit reichlich Schampus … Auch das ist ein zuverlässiger Geldkiller.

      Wenn all dies nicht genügt und eine Überweisung auf mein Konto auch nicht in Frage kommt, dann … dann – ja dann ist es einem jungen Autor wohl tatsächlich anzuraten, einen solchen Vertrag zu unterschreiben. Einen Vertrag, der nur Geld kostet, der einem frech das Fell über die Ohren zieht, den Ruf als Autor nachhaltig beschädigt und todsicher keinen Erfolgstitel hervorbringen wird. Aber wenn man das will und die Alternativen kennt … nur zu.

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        Beigetreten: 16.02.2019
        RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
        Mo, 16.12.2019 20:41

        Hallo,

        so wie die Homepage aufgebaut ist, könnte es auch ein seriöser Selfpublishing-Dienstleister sein, der sich Verlag nennt, die Grenzen sind fließend. Es fehlt nur eine wichtige Info: der Preis. Den bekommt man nur auf Anfrage und das macht dann doch etwas misstrauisch. Wenn er das Manuskript für ein Angebot prüft, wird er u.U. schreiben, dass es supertoll ist und beste Marktchancen hat. Wenn er das bei jedem macht, der zahlen will, verlassen wir den Bereich der Seriosität.

        Wenn man Selfpublishing machen willst, sollte man sich die verschiedenen Anbieter und ihre Dienstleistungspakete genau anschauen. Der größte Kostentreiber ist das Lektorat. Bei 5€/Normseite ist man schnell bei 1500-2000€. Wenn es im Paket nicht enthalten ist, sollte man trotzdem eines kaufen, denn ohne Lektorat schaffen nicht einmal die Superstars einen lesenswerten und marktfähigen Roman.

        Abgesehen vom Lektorat gibt es Preismodelle, wo man nur einen kleinen Betrag zahlt (etwa 150€) oder eine bestimmte Menge abnehmen muss (z.B. 30 Stk.). Den Rest holt sich der "Verlag" als Anteil vom Buchpreis. Das motiviert ihn etwas, die Bücher auch tatsächlich zu verkaufen.

        Wie das beim Romeon-Verlag gestaltet ist, sieht man auf seiner Homepage nicht. Vielleicht hat ja schon jemand im Forum ein Angebot eingeholt und kann etwas berichten. Auf jeden Fall gibt es hier einige Selfpublisher und auch schon einige Threads über die verschiedenen Modelle und Anbieter. (Ich habe hier den Unterschied zwischen SP-Dienstleister und DKZV gelernt :-) )

        Grüße

        Hermann

         

         

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          Beigetreten: 09.11.2019
          RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
          Mo, 16.12.2019 21:32

          Also seriös, lieber Hermann Moser geht anders!

          Wenn man die FAQs ansieht, in der Abteilung "Welche Verlagsformen ... " fallen mir sofort einige Seltsamkeiten auf:

          Zitat:

          Minus:
          Die Chancen bei einem Publikumsverlag unterzukommen liegen unter 0,01 %

          Und sonst...
          Ein Publikumsverlag verlangt zwar keine Vorkasse, aber die meisten Autoren erhalten erst dann ein Honorar, wenn die Buchverkäufe eine bestimmte Menge überschritten haben (zum Beispiel 5.000 verkaufte Bücher). Dies ist im Grunde genommen eine Autorenbeteiligung durch die „Hintertür“.

          Ja, es ist schwer, bei einem Publikumsverlag unterzukommen, doch so schlecht sind die Chancen dann doch nicht. Es gibt ja immerhin eine ganze Reihe Verlage, die in Frage kommen. Und die Tantiemenausschüttung erst ab einer gewissen Menge ist so völliger Unfug und krass irreführend.

           

          Zitat:

          2. Self-Publishing-Verlag
          Chancen einer Veröffentlichung: gering, da nur für einen eingeschränkten Kreis von Autoren umsetzbar.

          Nun können wir streiten, was ein SP-Verlag ist. Wenn diese Äußerung aber für das ganze SP gelten soll, ist sie schlicht falsch. Wenn man aus Unverstand oder Mangel an Fähigkeiten oder Wissen, etwas nicht gut oder richtig machen kann, heißt das keineswegs, dass es kein Weg ist, der in Frage kommt. Man darf sich auf ihm auch weiterbilden und dazulernen. SO wird das SP zu einer seltsamen Nerd-Spezialdisziplin schlechtgeredet, das es einfach nicht ist.

          Was im Folgenden noch zu lesen ist, ist eine krude Mischung aus korrekter Info, verzerrter Darstellung und gelegentlichem Unfug.

          Sehen wir uns die Leistungen an, die sie anbieten:

           

          • Eingangsprüfung Ihres finalen Manuskriptes

            WoW! Tatsächlich! (Ich sehe keine Möglichkeit, meinen Sarkasmus zu unterdrücken. Das ist keine Leistung, das ist Grundvoraussetung ihrer Arbeit. Es ist so, als wollten sie auch das Zurverfügungstellen von Postkasten oder eMail-Postfach für die Manuskripteinsendung zur Verfügung stellen.
             

          • Lektorat Ihres Manuskriptes (bei Bedarf

            Mal von der fehlenden Klammer abgesehen ... Lektorat sollte bei einem Verlag Standart sein und nicht Option. Denn die Qualität des Buches ist für den finanziellen Erfolg mit ausschlaggebend. Hier offensichtlich nicht, denn der Autor wird mit seinem Entgelt den Erfolg des Buches für den Verleger schon sichergestellt haben, ohne dann man sich die Mühe der Textarbeit machen muss.
             

          • Kontrolle der Bilddateien

            Das ist eine Selbstverständlichkeit.
             

          • Festlegung des Buchformates

            Wie anders wollte man arbeiten? Ein Buch ohne Format? Sorry ... ich weiß nicht ob ich kichern soll oder heulen. Wenn wenigstens etwas von "erfolgversprechendem Buchformat" da stünde. Ein Bildband der Sixtinischen Kapelle als Minitaschenbuch kann kaum überzeugen. Doch soweit aus dem Fenster lehnt sich der Verlag nicht. Erfolg wird an keiner Stelle versprochen, nur ein "Format".
             

          • Erstellung des Buchlayouts

            Ja, selbstverständlich. Eine der Leistungen. Ok. Obwohl es keine Leistung im eigentlichen Sinne ist, sondern nur ein Zwischenschritt bei der Leistung.
             

          • Gestaltung des Covers (in Absprache mit Ihnen)

            OK.

             

          • Erstellung einer Druckdatei (Print und E-Book)

            Keine Leistung im eigentlichen Sinne sondern nur ein Zwischenschritt bei der Leistung.

             

          • Druck des Buches und Konvertierung als E-Book (Nach Freigabe)

            JA! Das ist die eigentliche Leistung.
             

          • Anmeldung beim VLB (Datenbank/Register für den Buchfachhandel)

            Eine Selbstverständlichkeit. Ein Buch im buchhändlerischen Sinne ist ein Werk, das im Buchhandel gehandelt wird und dazu gehört nunmal die ISBN ...
             

          • Anmeldung bei allen relevanten Buchgroßhändlern (Bezugsquelle für den Buchfachhandel)

            Ok ... meinetwegen. Wenn sie über BoD drucken lassen, ist dies aber ein Automatismus.
             

          • Anmeldung bei amazon

            dito
             

          • Anmeldung bei allen wichtigen Online-Buchhändlern (z. B. buecher.de, lesen.de, weltbild.de, amazon.de, thalia.de, hugendubel.de)

            Dito
             

          • Versand der Pflichtexemplare an die Deutsche Staatsbibliothek

            Keine Leistung sondern Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflicht als Verlag. Und was ist mit den Landesbibliotheken?

           

          Sie nehmen den Mund hier schon recht voll, doch hinter den schönen Worten verbirgt sich wenig Substanz.

           

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            Beigetreten: 13.12.2019
            RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
            Di, 17.12.2019 00:17

            Vielen Dank für Eure Beiträge zum Thema Romeon-Verlag! Ich war auch schon ein wenig skeptisch, weil dieser Verlag bei Stichwort "Manuskripte" so sehr beworben wurde. Den Verlag werde ich auf jeden Fall aus meiner Liste streichen.

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              Beigetreten: 02.08.2020
              RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
              So, 02.08.2020 08:00

              Hallo Leute

              nur ein Hinweis: der Romeon-Verlag hat eine Leistungsbeschreibung inkl. eines Preisbeispiels auf seiner Seite.

              https://www.romeon-verlag.de/preisbeispiele.html

              Ob das jetzt preiswert oder teuer ist, kann ich erst sagen, wenn mir andere Verlag geantwortet haben. Auf jeden Fall sieht das sehr transparent aus.

              Gruß Hubertus

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                Beigetreten: 30.11.2016
                RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
                So, 02.08.2020 08:26

                schreiber1 schrieb:

                Hallo Leute

                nur ein Hinweis: der Romeon-Verlag hat eine Leistungsbeschreibung inkl. eines Preisbeispiels auf seiner Seite.

                https://www.romeon-verlag.de/preisbeispiele.html

                Ob das jetzt preiswert oder teuer ist, kann ich erst sagen, wenn mir andere Verlag geantwortet haben. Auf jeden Fall sieht das sehr transparent aus.

                Gruß Hubertus

                 

                Bevor du dein Geld aus dem Fenster beziehungsweise dem Romeon-Verlag in den Rachen schmeißt, überweise es lieber mir. Dann habe ich was davon.

                Ist ja übelste Abzocke für die Höhe der Tantiemen nocht mal richtig hinlangen. Und je nach Modell behält der Verlag auch bis 90 Prozent der Verkaufspreises, nachdem du schon zwischen 1000 und 3000 Euro hingeblä#ttert hast? Ohne Korrektorat. ohne Lektorat? Dafür dann noch mal extra vier Euro pro Seite? Für mich ist das nicht nur unseriös, das grenzt schon an einen unsittlichen Antrag. Und das hier: 

                "Der Autor erhält 5 kostenlose Belegexemplare.
                Auf Bücher für den Eigenbedarf gewähren wir 30 % Rabatt"

                setzt der Frechheit die Krone aber mitten ins Gesicht.

                 

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                  Beigetreten: 14.03.2014
                  RE: Erfahrung mit Romeon-Verlag
                  So, 02.08.2020 17:46

                  Nachtigall, ick hör dir trapsen. Ein User mit wenigen Posts stößt auf Verlag XY, der Neuautoren umwirbt, und fragt nach Erfahrungen. Andere User sprechen nach Blick auf die Webseite Warnungen aus. Ein Neu-User stößt hinzu und versucht mit seinem allerersten Post in Forum, die Warnungen zu entkräften. Das kannte ich bislang nur vom Novum-Verlag …