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    Beigetreten: 17.04.2015
    Amazon Rezensionen

    Ich hab mal eine Frage. Wie schaffe ich das, so viele Rezensionen zu kriegen, innerhalb von drei Monaten?

    Im Beispiel sind es 947 Rezensionen, davon 831 mit fünf Sternen. Das sind ca. 87%.

    https://www.amazon.de/Dem-Horizont-nah-Liebesroman-Drama-ebook/dp/B01BWX...

     

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      Beigetreten: 14.03.2014
      RE: Amazon Rezensionen
      Mo, 06.06.2016 12:09

      Das ist doch gaaaaanz einfach:

      Idee 1: Das leserträchtigste Genre mit dem schwatzfreudigsten Publikum bedienen (also: Liebesschnulzen oder Erotik. Alternativ: bestimmte Lebensratgeber)

      Idee 2: E-Books verschenken (also z. B. für 0 Euro) anbieten.

      Idee 3: Bücher verschenken (also: Reziexemplare an Leute, die auf amazon rezensieren)

      … und noch eine „schmuddlige“ Idee: Rezis bei Content-Machern kaufen (z. B. über entsprechende Plattformen)

      1f 609

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        Beigetreten: 17.04.2015
        RE: Amazon Rezensionen
        Mo, 06.06.2016 12:53

        Ach, sooooo macht man das ... 1f 605

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          Beigetreten: 14.03.2014
          RE: Amazon Rezensionen
          Mo, 06.06.2016 14:01

          Heftig mit dem Kopf nickend: Rischtisch! (Ergänzung: Richtig deftige "Lebensdramen" - am besten echte - verkaufen sich auch nicht schlecht.)

          Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich wollte nicht behaupten, dass in dem Fall die Schmuddel-Taktik benutzt wurde, das hat der FeuerWerke-Verleger gar nicht nötig. Der beherrscht die legalen „Tricks“ perfekt genug. Dazu gehört übrigens auch das Netzwerken, was hier wohl sehr zu Buche schlug.

           

          Gelöschter Nutzer
          RE: Amazon Rezensionen
          Mo, 06.06.2016 14:27

          Korrekt, Ulrike. :) Super finde ich auch die Aufforderung direkt am Ende des Buchs: Da werden die Leser animiert, eine Rezi zu schreiben, wenn ihnen das Buch gefallen hat. Ich glaub schon, dass so etwas eine super Marketingstrategie ist, denn offenbar haben sich gerade bei dem Buch viele dazu aufgerafft, tatsächlich mal was zu schreiben - obwohl sie das noch nie vorher gemacht haben. Warum? Weil sie sich durch die authentische, wahre Geschichte irgendwie mit der Autorin und den Protagonisten verbunden gefühlt haben. Ging mir ganz genauso. Das Buch war allerdings bei Amazon von Anfang an in der Rubrik der "Bezahl-Bücher". Die Autorin macht auch total viel auf ihrer Facebook-Fanseite. Und eine Leserunde bei Lovelybooks gabs auch noch. 

           

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            Beigetreten: 17.04.2015
            RE: Amazon Rezensionen
            Mo, 06.06.2016 14:55

            Wenn wir diesen Fall etwas genauer betrachten, dann passiert da auch etwas, was meiner Meinung nach gar nicht geht. Sobald jemand eine Rezension mit nur einem oder zwei Sternen schreibt, wird der sofort in den Kommentaren geradezu niedergeschrien. Teilweise auch bei drei Sternen.

            Gelöschter Nutzer
            RE: Amazon Rezensionen
            Mo, 06.06.2016 18:13

            Man sollte aber fairerweise zumindest erwähnen, dass es auch legale Wege gibt, so viele Rezensionen zu bekommen. Da gibt es z.B. das Portal vorablesen.de Das wird gerade von Verlagen sehr intensiv genutzt. Die verteilen lange vor Erscheinungstermin Rezensionsexemplare. Und zwar nicht nur mal zehn oder zwanzig, sondern 50, 80 oder 100. An Blogger, an Foren, an Stammleser, und, und und. Die lesen, schreiben eine Rezi, die dann pünktlich zum Erscheinungstermin aufploppt, fertig. Und von diesen Portalen gibt es inzwischen mehrere. Sie sind allesamt für die Verlage kostenpflichtig, das heißt, wer ein dickes Werbebudget hat, der ist vorn mit dabei. Trotzdem ist es legal. Ich finde es immer merkwürdig, wenn nur über die dunklen Seiten gesprochen wird.

             

            VG, Dorit 

            Gelöschter Nutzer
            RE: Amazon Rezensionen
            Di, 07.06.2016 06:39

            Genau. Vorablesen wurde auch genutzt. Hat möglicherweise sogar den Stein ins Rollen gebracht. In dem Fall fand ich aber gar nicht, dass hier nur über die dunklen Seiten gesprochen wurde, Dorit. Hat Ulrike ja auch deutlich gemacht. Manuel, du hast schon Recht: Das mit den Kommentaren ist suboptimal. Allerdings: Wenn du dir die Rezis näher anschaust, siehst du, dass die Rezensionen, die da kritisiert werden, die sind, die absolut unter der Gürtellinie sind. Ich hab noch nie gesehen, dass ein Autor so bösartig angegriffen wurde wie Jessica jetzt. Ich finde das auch völlig daneben und (als ihre Lektorin) ärgere ich mich jedes Mal. Mich juckts oft in den Fingern, da öffentlich was dazu zu schreiben, aber ich lasse es, weil es einfach sinnlos ist. Wenn jemand die Protagonistin für einfältig, nervig oder was auch immer ihr da manchmal vorgeworfen hält, obwohl er weiß, dass die Protagonistin und die Autorin identisch sind, dann geht das echt gar nicht. Und dann ist die Wut ihrer Groupies halt schnell entfacht. Jessica hält sich da raus. Und die Groupies: Psychologisch erkläre ich mir das so: Wer das Buch gelesen hat, weiß, wie viel Unrecht der Autorin widerfahren ist - und der Drang zu helfen und sich für andere einzusetzen, mag nach der Lektüre schon auch zunehmen. Besonders dann, wenn eine Rezi mal wieder richtig unfair ist. Und dass da so viel Boshaftes fabriziert wird, liegt wohl auch daran, dass da einige echt neidisch darüber sind, dass das Buch so abgegangen ist. (Und Jessica unlautere Mittel unterstellen. Sie hat übrigens bei FB auch mal ne Stellungnahme zu den Negativrezis geschrieben, siehe hier: https://www.facebook.com/JessyKo7682/posts/980714058648277.) Wenn du ganz genau schaust, Manuel, wirst du auch sehen, dass es oft die Rezis unter der Gürtellinie sind, die ganz schnell etliche Male als hilfreich markiert worden sind. Das ist schon auffällig. Bin mal gespannt, wie es bei Nr. 2 wird. Ich fürchte, aufgrund der Thematik leider noch schlimmer, aber ich hoffe, ich täusche mich. :)

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              Beigetreten: 14.03.2014
              RE: Amazon Rezensionen
              Di, 07.06.2016 08:32

              "Man sollte aber fairerweise zumindest erwähnen, dass es auch legale Wege gibt, so viele Rezensionen zu bekommen." Das sind alles legale Wege. Sogar das mit dem gekauften Inhalt ist „nur“ schmuddlig - dennoch legal.

              Ich finde es sogar recht hilfreich, die Mechanismen zu erkennen. Ich selbst würde zwar jetzt nicht deswegen mein Genre wechseln, aber falls ich mal (noch mehr) auf die Einnahmen angewiesen sein sollte, wäre das schon eine Überlegung wert. Oder - wenn dann die Zet dafür ist - noch mehr und gezielter zu netzwerken.

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                Beigetreten: 17.04.2015
                RE: Amazon Rezensionen
                Di, 07.06.2016 11:10

                Also, die Ideen 1 bis 3 sind ja an sich völlig okay.

                Es gibt ja auch eine Leseprobe, so kann jeder ganz schnell sehen, ob er sich ein ganzes Buch in diesem Schreibstil antun möchte oder nicht.

                Ich bin ja selbst in einem anderen Genre unterwegs, und da sind die Leser meistens nicht so kommunikativ. Vielleicht kommt mir das Ganze da auch eher ungewöhnlich vor.

                Aber ich hab mir die 1-3 Sterne Bewertungen nochmal angeschaut. Die sind kritisch, insbesondere bezogen auf den Schreibstil. Und viele haben möglicherweise gar nicht mitbekommen, dass das auf wahren Begebenheiten basiert. Manche Bewertung kritisiert auch einen Etikettenschwindel, weil eine Romanze aufgrund der Aufmachung und Bewerbung erhofft wurde, es aber stattdessen um harte Schicksale ging. Und just diese Rezensionen sind besonders hart angegangen worden, weil sie SPOILERN. Ganz ehrlich, dafür haben wir doch Genres. Damit da wo Schmonzette draufsteht, auch Schmonzette drin ist. Ich denke, mit einem etwas ehrlicheren Marketing (jetzt nur speziell auf diesen Punkt bezogen) hätte man sich vielleicht ein paar dieser schlechten Bewertungen erspart. Aber vielleicht wollte der Verlag ja gerade diesen Schockeffekt nutzen.

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                  Beigetreten: 16.03.2014
                  RE: Amazon Rezensionen
                  Mo, 22.08.2016 22:52

                  Ich habe auch schon die ein oder andere Rezension geschrieben, weil mir die Bücher gefallen haben. Alleine aus einem gefallen heraus, sei es weil ich ein Exemplar geschenkt bekam oder den oder die Autorin kenne, wird es bei mir nie geben. Ich habe da schon einige entdeckt, die nur fünf Sterne Rezis haben, die allesamt von Renzensenten stammen, die nur dieses eine Buch beurteilt haben. Nicht mein Stil. 

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                    Beigetreten: 21.10.2015
                    RE: Amazon Rezensionen
                    Di, 23.08.2016 21:04

                    Ich frag mich erstmal ganz banal, wie kriege ich in der kurzen Zeit so viele Leute dazu, ein Buch überhaupt erstmal zu LESEN???

                     

                    Gelöschter Nutzer
                    RE: Amazon Rezensionen
                    Di, 23.08.2016 22:09

                    Ein bisschen wird das oben erklärt, Julia. Auf den entsprechenden Plattformen werden sehr, sehr viele Rezi-Exemplare verteilt. An Leute, die wirklich viel und schnell lesen. Ich erlebe das oft bei meinen Leserunden auf Lovelybooks. Manchmal dauert es nur zwei, drei Tage nach dem Verteilen, und schon sind die ersten Rezis da. Dahinter steckt eine ganz andere Dynamik, als wenn man bei normalen Verkäufen auf Reaktionen wartet. Für die Profi- und Vielleser ist es praktisch ein großes Hobby, sie machen oft nichts anderes als lesen und rezensieren. Wenn du zehn Bücher an solche Leute versendest, kannst du mit 8 Rezis rechnen. Wenn zehn Leute, normale Kunden und Leser dein Buch kaufen, ist die Reaktion eher null. Weil solche Leute ein Buch nicht zwangsweise sofort lesen, geschweige denn rezensieren. Dem Otto-Normalleser ist nicht klar, dass seine Meinung für uns interessant ist.

                     

                    Umso wichtiger sollte jeder Autor seine Netzwerke nehmen. Der Aufbau eines solchen dauert aber auch seine Zeit.

                    vG, Dorit

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                      Beigetreten: 21.10.2015
                      RE: Amazon Rezensionen
                      Mi, 24.08.2016 08:56

                      Ja, Dorit, das ist schon klar.
                      Aber vorablesen und lovelybooks bedienen ja ALLE. Gerade auch die großen Verlage. Und keine der Kolleginnen aus meinem Schreibbüro hat damit jemals so einen Hype generieren können, obwohl die Bücher durchaus sehr publikumstauglich sind: Liebe, Drama, Probleme - und dazu noch hervorragend geschrieben.
                      Mir ist es halt immer noch ein Rätsel (das ich im eigenen finanziellen Interesse sehr gern lösen würde ;-) ) wie man es schafft, dass es in so kurzer Zeit so viele Leute ein Buch lesen. (Mir ist auch ein Rätsel, wie man es schaffen kann, Plastikeier-Lippenstifte zum Kult zu machen.)
                      Jessicas Geschichte ist ja bei Weitem nicht die einzige tragische Lebensgeschichte da draußen, es ist auch bei Weitem nicht die einzige Liebesgeschichte. Also, wieso ausgerechnet dieses Buch? Was hat das, was die anderen nicht haben?
                      Gebt mir die Formel. :-)
                       

                      Gelöschter Nutzer
                      RE: Amazon Rezensionen
                      Mi, 24.08.2016 09:03

                      Ach so, du suchst die Formel. :-) :-) Tja, ....ähm, viel Glück. :-) 

                      LG, Dorit 

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                        Beigetreten: 21.10.2015
                        RE: Amazon Rezensionen
                        Mi, 24.08.2016 10:11

                        LOL, ganz ernsthaft.
                        Mir ist klar, dass es die nicht gibt.

                        Trotzdem will ich es rausfinden: WIE macht man das? (Google Eos Lip Balm, falls du die nicht kennst... - ein RÄTSEL!)

                        Gelöschter Nutzer
                        RE: Amazon Rezensionen
                        Mi, 24.08.2016 10:22

                        Haha, die kannte ich wirklich noch nicht. :-) Sehr schön. Aber zur Google-Suche kann ich dir vielleicht sogar ein wenig helfen, denn ich habe mal kurzzeitig im Bereich online-Marketing gearbeitet. Daher weiß ich, welche Summen da fließen, wenn ich den Begriff google und er erscheint tatsächlich oben als erster auf der ersten Seite. Geh da mal von hohen fünfstelligen Summen aus, die täglich (!) bezahlt werden, um solche Reichweiten zu generieren. Dahinter steckt ja u.a. Douglas Holding. Das bezahlen die aus der Portokasse. Der Clou dabei ist aber, dass es meistens nur am Anfang so hoher Investitionen bedarf, denn je mehr die User dann draufklicken, desto schneller refinanziert sich das ganze wieder. Die User schaufeln sich praktisch ihren Bildschirm eigenhändig mit der Werbung zu, die sie so sehr nervt. Spannendes Feld! :-) 

                        Gelöschter Nutzer
                        RE: Amazon Rezensionen
                        Mi, 24.08.2016 10:59

                        Nun muss ich zum Thema Rezensionen auch mal meinen Senf abgeben und gleichzeitig auch eine Frage stellen:

                        Ich rezensiere grundsätzlich nur Bücher, die mir sehr gut gefallen. Dabei ist mir egal, ob ich den Autor kenne oder nicht. Ich selbst habe für mein bisher erstes Verlagsbuch festgestellt, dass es sich anscheinend ganz gut verkauft, ich aber nur 4 Rezensionen habe. Das finde ich schade und würde auch gerne etwas unternehmen. Dazu gleich noch eine Frage.

                        Einmal habe ich das Buch einer mir bekannten Autorin gut rezensiert und dabei einen Verriss gefunden, der sowohl unsachlich, unter der Gürtellinie und auch noch mit faktisch falschen Begründungen versehen war. Daraufhin konnte ich es nicht lassen und habe die Rezension kritisiert. Das sollte man meines Erachtens auch ruhig mal tun.

                        https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R2X1MYZYOWCAS0/ref=cm_cr_arp_d...

                        Nun aber zu meiner Frage: Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Lovelybooks und würde es vielleicht gerne mal probieren. Wer (vielleicht Dorit :-)) kann mir da eine klitzekleine Einweisung oder auch nur den Einstieg dazu geben?

                        LG Dieter

                        Gelöschter Nutzer
                        RE: Amazon Rezensionen
                        Mi, 24.08.2016 11:00

                        Sehr gern, Dieter. Machst du dazu bitte eine neuen Thread auf? 

                         

                        VG, Dorit 

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                          Beigetreten: 14.03.2014
                          RE: Amazon Rezensionen
                          Mi, 24.08.2016 12:51

                          Hallo Julia, man macht das mit Geld ;) In dem man in entsprechenden Portalen massenhaft Bücher verschenkt oder/und (je nach Anbieter) zusätzliche Leistungen bucht.

                          Hallo Dieter, besser fände ich, auch nicht Gelungenes öffentlich zu rezensieren. Und: Ich hab auch schon Rezis kommentiert - manches ist so doof, da muss man einfach was sagen.

                          Gelöschter Nutzer
                          RE: Amazon Rezensionen
                          Mi, 24.08.2016 12:58

                          hallo Ulrike,

                          du hast natürlich grundsätzlich recht, aber ich bin wahrscheinlich zu gut für diese Welt - mir tut der Autor dann schon leid und ich denke, es ist ja auch immer Geschmacksache, wie man persönlich ein Buch findet. Ich denke dann immer: Nur weil es mir nicht gefallen hat, muss ich es ja nicht schlecht machen, andere Leser mögen es vielleicht lieben. Allerdings ist es aber auch so, dass das, was mir gut gefällt, noch lange nicht jedem anderen gut gefallen muss. Bei den Rezensionen eines befreundeten Autors habe ich zu seinem Buch - das ich sehr gut fand - alles von 5 bis 1 Stern gefunden. Es ist eben alles Geschmacksache.

                          LG Dieter

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                            Beigetreten: 21.10.2015
                            RE: Amazon Rezensionen
                            Mi, 24.08.2016 13:31

                            Einerseits gebe ich dir Recht, Dieter, es IST Geschmackssache. Und wenn eine Geschichte, die ich entsetzlich finde, einem anderen Menschen etwas bedeutet und ihn glücklich macht, dann ist das doch prima. Wenn sich jemand plüschige Volants in die Fenster hängt und ich die doof finde (und das vielleicht aufgrund gewisser Designregeln auch begründen kann), heißt das ja nicht, dass der Nachbar sich nicht jeden Tag an ihnen freut.

                            Dennoch sind Rezensionen ja nicht da, um Autoren (oder wen oder was auch immer) blind zu belobhudeln, nur weil sie so nett sind oder es geschafft haben, ein Buch zu Ende zu schreiben. Wer um eine Rezension (= eine begründete Meinungsäußerung/Bewertung) bittet, der möge doch auch den A*** in der Hose haben, es auszuhalten, wenn jemand das Geschriebene doof findet.
                            Ich finde nicht alles toll, was ich lese und nicht jeden Menschen gleich nett, und genauso haben andere das Recht, mein Zeug - oder meinetwegen auch mich als Person - doof zu finden.
                            Ich lese sogar meist die Negativrezensionen bei Büchern zuerst, um zu schauen, ob dort etwas bemängelt wird, das mich persönlich stört.

                            Manchmal denke ich "Da hat sich ja wohl jemand von dem Buch auf den Schlips getreten gefühlt, klingt spannend". Und dann kauf ich das erst recht.
                            Ein anderes Mal hatte ich eine Leseprobe eines ziemlich gehypten Fantasybuches gelesen und fand die Figuren SO unsympathisch und die Geschichte SO schrecklich erzählt (und JA, ich dachte neidisch: WARUM wird so ein Kack veröffentlicht und meins hat gerade ne Absage kassiert?), dass ich einfach bei den Negativrezensionen einen Realitätscheck brauchte, um zu sehen, dass es nicht nur mein Ego war, das das Buch aus Prinzip blöd fand, sondern dass es noch andere gab, die sich an dem grausamen Love Interest störten. (Gab es. Puh!)

                            Kurz gesagt: Im Zweifelsfall nützen nur positive Rezensionen einem Autor auch nichts (es sei denn, das Buch ist einfach so phänomenal gut). Man kann ja ggf. auch aus (begründeter) Kritik eine Menge lernen. Oder sich halt denken: "Der Punkt war mir nicht so wichtig, aber gut - wenn es den stört..."

                            Gelöschter Nutzer
                            RE: Amazon Rezensionen
                            Mi, 24.08.2016 13:46

                            Julia Dibbern schrieb:

                             

                            Kurz gesagt: Im Zweifelsfall nützen nur positive Rezensionen einem Autor auch nichts (es sei denn, das Buch ist einfach so phänomenal gut). Man kann ja ggf. auch aus (begründeter) Kritik eine Menge lernen. Oder sich halt denken: "Der Punkt war mir nicht so wichtig, aber gut - wenn es den stört..."

                             

                            Hier gehe ich mit dir mit, Julia. ABER. Deshalb sehe ich mich als Autorin trotzdem nicht veranlasst, einem Kollegen via amazon meine persönliche Meinung zu seinem Buch zu sagen. Denn Rezensionen und das, was da bei amazon von ganz normalen Lesern als Meinung geschrieben wird, sind für mich immer noch zwei völlig verschiedene Dinge. Die haben nichts miteinander zu tun. Für mich jedenfalls nicht.

                            Natürlich habe ich auch schon Bücher in der Hand gehabt, wo sich meine Nackenhaare aufgestellt haben. Aber das muss ja nichts heißen. Wenn ich den Autor oder die Autorin kenne und derjenige weiß, dass ich sein Buch gelesen habe, dann gebe ich manchmal Feedback. Aber niemals auf amazon, sondern direkt, persönlich oder per Mail. Und selbst wenn diese Kritik dann überwiegend negativ ausfällt (Dieter, ich leide auch immer so wie du), dann sage ich das dem Autor ganz allgemein und biete ihm an, mehr ins Detail zu gehen, wenn es ihn interessiert. Viele wollen das durchaus dann wissen und freuen sich auch, wenn mal jemand eine ganz individuelle Rückmeldung gibt. Aber ungefragt würde ich das nicht tun, denn auch Ratschläge sind Schläge.

                            Und ich selbst lerne natürlich auch aus Kritik und hole sie mir ein. Aber niemals bei amazon. Denn was nützt sie mir dann noch? Das Buch ist draußen. Klar, beim ebook kann ich jederzeit nachbessern, es fühlt sich aber trotzdem nicht gut an. Lieber hole ich mir Kritik a) von Kollegen, und b) vor der Veröffentlichung.

                            Umgekehrt ist es natürlich genauso. Natürlich freue ich mich über viele positive Reaktionen bei amazon. Das tut einfach gut zu lesen, dass man sein Schreibziel mit diesem Buch erreicht hat, zumindest bei der Mehrzahl der Leser. Aber ganz ehrlich, im Nachhinein finde ich selbst immer noch tausend Punkte, die ich hätte besser machen können und die ich beim nächsten Buch auch besser machen will. Ich erspare euch aber die Schilderungen meiner Tänze und meiner Laute, wenn Kollegen einen Text von mir loben. :-) Dann, ja dann.....:-) 

                            VG, Dorit 

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                              RE: Amazon Rezensionen
                              Mi, 24.08.2016 13:55

                              Julias Antwort unterschreib ich doch glatt. Bis hin zu "Ich lese die schlechten Rezis zuerst." :)

                               

                              Ich weiß nicht, ob ich mich wiederhole (also an sich schon, aber hab ich es in der AW schon mal gesag?), aber das Rezensieren bewirkt ja nicht nur, dass der Autor ein Bild bekommt und dass potentielle Leser angelockt oder abgeschreckt werden. Die öffentliche Auseinandersetzung hat auch Einfluss auf das, was man gern unter "Niveau" zusammenfasst. Wenn schlechte Bücher durchgewunken werden, erkennt man praktisch an, dass schlechte Bücher kein Problem sind. Und Leser, die - vielleicht auch im Nachhinein - durch eine Kritik, die diesen Namen auch verdient, lernen, nicht alles unreflektierend zu schlucken, sind mir auch lieber als Leute, die nichtmal mehr Rechtschreibfehlerorgien schlimm finden, weil "es ja auf den Inhalt ankommt". Die Schlagzeilen-Mentalität ist längst auch im Roman-Sektor an gekommen. Damit kann ich mich nicht abfinden oder gar anfreunden …
                               

                              Gelöschter Nutzer
                              RE: Amazon Rezensionen
                              Mi, 24.08.2016 14:00

                              Da bin ich bei dir, Ulrike. Ich unterscheide jedoch zwischen normalem Leser und Autoren-Kollegen. Der normale Leser hat ja kaum einen anderen Weg, sich zu äußern, und da wünsche ich mir vor allem bei den derzeitigen Betrugsmaschen noch viel mehr und viel deutlichere Kritik.

                              Wenn es aber darum geht, von Kollege zu Kollege, da bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass es allen Beteiligten mehr nützt, wenn man das intern klärt. Und wie geschrieben, nicht jeder Kollege will Kritik hören. Da verschwende ich dann auch nicht meine Zeit. Er/ Sie würde ja doch nichts davon annehmen. Deshalb frage ich immer vorher. :-) 

                              VG, Dorit 

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                                RE: Amazon Rezensionen
                                Mi, 24.08.2016 14:05

                                Ulrikes Antwort unterschreibe ich dann mal. :-)

                                Ernsthaft. Ich finde, Rezensionen sollten schon ein realistisches Bild des Artikels - denn das ist das Buch ja in dem Moment - abgeben. Sonst sind da irgendwann nur noch rosa 5-Sterne-Rezensionen, weil der LI ja so wunderhübsche Augen hat, und dann liest das jemand, der vielleicht etwas mehr als wunderschöne Augen von einem Buch erwartet und denkt sich: "WTF?! DAFÜR gab's fünf Sterne?"
                                Insofern bin ich voll für die ganze Bandbreite.
                                Einfach, um in diesem geschwürartig wachsenden Buchmarkt "Gutes" von lieblos Zusammengeschustertem zu unterscheiden. Ich guck mir ja auch die Meinungen anderer Gäste über das Hotelzimmer an, das ich buche. Oder kaufe die Bio-Eier vom Bauern nebenan und nicht die Aldio-Käfigeier. Alles eine Frage der Wahl. Die kann ich aber nur haben, wenn ich weiß, was drinsteckt. Und das erfahre ich, wenn mir Leute ihre ehrliche Meinung dazu sagen.

                                Aber, da bin ich voll bei dir, Dorit, das sollten dann im Idealfall echte Lesermeinungen von echten Lesern sein. ;-)
                                Kritik schreibe ich in der Regel nur dann privat, wenn mich der Autor persönlich interessiert und ich ihn oder sie mag. Sonst denk ich mir halt meinen Teil.

                                Muss mal zur Post, Buchvertrag einstecken. ;-)

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                                  Mi, 24.08.2016 14:06

                                  Und Dorits neue Antwort unterschreibe ich auch noch schnell. :-)

                                   

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                                    RE: Amazon Rezensionen
                                    Mi, 24.08.2016 14:17

                                    Hilfe hinter den Kulissen biete ich nur an, wenn das Werk noch in Arbeit ist. Wenn es draußen ist, muss der Autor auch damit leben, dass meine Rezi draußen stattfindet. (Wobei ich dazusagen muss, dass es sich bei diesem Fällen zu 99 % um Rezensionsaufträge handelt: Also ich bekam ein Reziexemplar, ohne diesen Auftrag hätte ich in der Regel das Zeug gar nicht zu Ende gelesen.)

                                     

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                                      RE: Amazon Rezensionen
                                      Do, 25.08.2016 19:30

                                      Ich bin eher so gestrickt wie Dieter, d.h. ich mache einen Autor nicht runter, nur weil mir das Buch nicht gefällt. Da müsste ich mich schon sehr über das Buch geärgert haben, was mir aber nur einmal bisher passiert ist.

                                      Eine Rezension sollte eine ehrliche Meinung fundiert wiedergeben. Ich mag das Buch weil... oder Mir hat es nicht gefallen weil...Und dieses ja oder nei sollte sich auf den Text beziehen, nicht dass Papier, die Druckerschwärze, den Einband.

                                      Unter Kollegen und anderen Literaturmenschen bietet sich das Test7Betalesen an. Ich habe das schon ein paar mal machen dürfen und finde es schön, wenn mir die Autorinnen das Vertrauen entgegenbringen (waren nur Autorinnen bisher). Die freuen sich dann über ausführliche Rückmeldung, die gerne auch die Finger in offene Wunden legen darf. Selbst habe ich auch ein paar Testleser/Innen und suche aktuell auch wieder. Aber es ist schon viel, was man da verlangt. Wer hat schon noch Zeit.

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                                        RE: Amazon Rezensionen
                                        Do, 25.08.2016 22:20

                                        Von Autor runtermachen hab ich nix gesagt, oder? Hoffe ich zumindest...
                                        Aber wenn ein Buch sch*** ist, würde ich auch - so ich mich jemals aus irgendwelchen Gründen bemüßigt fühlen sollte, es zu rezensieren - schreiben, was mir daran nicht gefallen hat.

                                        :-)
                                        Julia
                                         

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                                          RE: Amazon Rezensionen
                                          Fr, 26.08.2016 07:09

                                          Nein, nein, das war meine Wortwahl. Ich hätte "negativ bewerten" schreiben können.

                                           

                                          Julia Dibbern schrieb:

                                          Von Autor runtermachen hab ich nix gesagt, oder? Hoffe ich zumindest...
                                          Aber wenn ein Buch sch*** ist, würde ich auch - so ich mich jemals aus irgendwelchen Gründen bemüßigt fühlen sollte, es zu rezensieren - schreiben, was mir daran nicht gefallen hat.

                                          :-)
                                          Julia