Liebe Forum-Mitglieder,
ich versuche gerade, meinem Exposé (für meinen vor einigen Wochen fertig gewordenen Roman) den letzten Schliff zu verpassen und tue mich schwer mit der Rubrik "Zielgruppe". Genre ist klar: Liebesroman. Aber die Zielgruppe? Ich habe in den letzten Monaten viele Liebesromane gelesen und hatte endlich zwei gefunden, die gut in diese Rubrik hineinpassen könnten. Aber inzwischen habe ich weitere Bücher der beiden Autoren gelesen und festgestellt, dass mir wirklich nur jeweils das eine Buch gefällt. Die anderen Romane wirken auf mich platt, weniger gut recherchiert bzw. konstruiert. Kurz und gut: weniger gelungen. Darüber hinaus hat sich der eine Autor als "Fake-Autor" herausgestellt. Er existiert nicht und wurde vom Verlag "erfunden", weil die Marketingsleute dachten, ein junger Autor würde sich besser verkaufen, als eine ältere Verlagslektorin. Damit scheint dieser Verlag aber die Leserschaft richtig gegen den Strich gebürstet zu haben, so dass im Net negative Beiträge darüber kursieren. Nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich meinem Buchprojekt etwas Gutes tue, wenn ich diese zwei Romane als Beispiel nenne ...
In Hans Peter Roentgens Buch "Drei Seiten für ein Exposé" kommen Literaturagenten zu Wort, und die Meinungen über die Notwendigkeit der Zielgruppe im Exposé gehen weit auseinander. Manche finden sie unerlässlich, andere total überflüssig, wenn das Genre klar ist (sie sehen es als ihre Arbeit an, die Zielgruppe zu definieren). Und ich bin jetzt ratlos, denn, wenn ich diese zwei Romane nicht mehr als Beispiele nennen kann/sollte, fallen mir auch keine Ersatztitel ein. Es war schon schwer genug, überhaupt zwei einigermaßen vergleichbare Werke zu finden!
Hat jemand von euch mal ein ähnliches Problem gehabt? Wie hat er es gelöst? Was wäre schlimmer: Die Zielgruppe unerwähnt zu lassen, oder zwei Romane zu nennen, die womöglich etwas Negatives heraufbeschwören?
Ratlose Grüße
Jane