Geboren wurde ich 1951 in Zell/Mosel, studiert habe ich Literaturwissenschaft, Philosophie und Geschichte in Köln. Seit 1978 lebe ich im Raum Stuttgart und habe viel fürs Radio geschrieben (Kritiken, Features, Reiseberichte). Davon ist vorerst außer etlichen Schätzen im Archiv nur mein Podcast geblieben. Ich brauche jetzt mehr Zeit für Lesungen, die Veröffentlichung meiner Gedichte (zuletzt „Wo der Regenbaum stand“, 1996, aktuell "Suleikas rebellische Kinder"), und Essays (zuletzt „Die Quellen des Zorns. Gefahr für Rechtsstaat und Demokratie“, 2015). Derzeit arbeite ich an einem größenwahnsinnigen Lyrik-Projekt: Ein Divan oder Anti-Divan in der Tradition des berühmten "West-östlichen Divans" von Goethe. Ich finde vieles davon bis heute großartig, vor allem aber die Idee, den kulturellen Dialog zwischen Ost und West in Gedichten zu führen. Nur wusste der olle Geheimrat Goethe halt vieles noch nicht, was wir heute über den Orient wissen, formal (lyrisch-handwerklich), aber auch inhaltlich ist in über 200 Jahren eine Menge passiert. Das schreit geradezu nach Fortsetzung, Widerspruch, auch Aktualisierung. Dazu tragen inzwischen längst viel mehr Dichter bei als der von uns allen so geschätzte Hafis. Und eben mein Stimmchen als Autor - als kleines Rädchen im großen Getriebe der Literatur. Ich schreibe da nicht bloß über Lektüre, sondern vor allem über persönliche Bekanntschaften, Freundschaften, Erlebnisse und Eindrücke. Neben diesem Langzeitprojekt, das noch keinen Verlag gefunden hat, arbeite ich kurz- und mittelfristig an einem Theaterstück über politische Justiz in Deutschland und an einem Text mit dem Arbeitstitel "Atemlos" über eine Reha-Klinik für Lungenkranke. Der Text weiß noch nicht, was er werden will: Bericht, Tagebuch, Erzählung? Ich will mir Rechenschaft über einige Fragen geben: Sind solche Häuser so etwas wie ein "Zauberberg 2017" oder eher nicht? Was verschiebt sich in der Perspektive eines Beobachters durch die Tatsache, dass er Patient wird? Wie bleibt man im Krankenhaus eine eigenständige Persönlichkeit? Wenn ich Interesse daran spüre, halte ich Sie über diese Projekte auf dem Laufenden. Fast 20 Jahre lang habe ich auf dem Land gelebt und mir nach 16 Umzügen die Welt per Internet ins Haus geholt. Das tue ich als Blogger und Autor heute noch, aber aus familiären Gründen bin ich doch wieder in die Stadt gezogen. Für einen Pflegefall brauchen wir kurze Wege und Reaktionszeiten. Das hat aber auch Vorteile: Gute Bahnverbindungen ins Zentrum mit Theater, Restaurants, Cafés, Museen, Redaktionen und Konzerthallen. Das alles inspiriert mich. Auch die Nähe zu Ärzten und Apotheken ist nicht ganz unwichtig. Ich muss zwar immer mal wieder raus, um das Leben zu spüren. Aber ich komme jedes Mal zurück und lasse mich auch nicht vertreiben. Meine Frau und meine Katzen wissen das.