In der Nacht zu meinem 30. Geburtstag wurde ich kurz wach, dachte: „Du hast ein interessantes Leben“ und schlief wieder ein. Gefühlte 8 Sekunden später klingelte mein Wecker, ich stellte die Füße auf den Boden und sagte mir: „Jetzt geht der Rest vom Leben los.“

Kein Scheiß. Sowas war mir vorher noch nicht passiert, hinterher auch nie wieder. Das war ein absoluter mentaler Meilenstein. Die Gründe waren vielfältig: Nach dreieinhalb Jahren Ehe gerade geschieden, wachte ich in meiner ersten eigenen kleinen (Firmen)Wohnung auf, hatte einen neuen Job, eventuell ein Date mit der Perle von letzter Woche, den Stammtisch am Abend beim deutschen Bäcker mit meinen Freunden vor mir, so wie jeden ersten Donnerstag im Monat - und das alles auf einer kleinen chinesischen Insel im Pazifik, auf der ich seit knapp 4 Jahren lebte. Im Laufe des Tages reifte in mir zudem auch die Erkenntnis:

„Alles was du tust, bevor du 30 wirst, ist zum Üben. Erst ab dann zählt es.“

Mein Name ist Stefan Ruickoldt (50), geboren in der Provinz in Mecklenburg, Diplom-Geologe und Inhaber des Zertifikats der Deutschen Philologie der Universität Greifswald „Deutsch als Fremdsprache“, jetzt mit der Familie bei München lebend.

Dies ist mein Erstlingswerk, weitere Schreiberfahrungen habe ich bislang nicht vorzuweisen.

Das Buch ist ein Rückblick in 6 verschiedenen Zeitreisen auf meine ersten 5 Jahrzehnte auf diesem Planeten, angefangen im besagten Mecklenburg, über meinen 10-jährigen Auslandsaufenthalt auf Taiwan und den anschließenden Jahren wieder in Deutschland.

Das Jahr 2020 war ein Schlüsseljahr für mich – so wie für viele andere auch – als ich ein lange liegengebliebenes Schreibprojekt wieder in Angriff nahm, um der wachsenden Lethargie und einem Rückfall in eine prä-depressive Phase vorzubeugen. Es wurde eine Hommage an die Menschen, die mich bin dato begleitet haben, oft wie Treibgut in und wieder aus meinem Leben drifteten, die ich kennenlernen und an einigen historischen Begebenheiten teilhaben durfte.