oft sitzen die alten zusammen
tragen brillen
tragen verschnürte jacken
sitzen da
schweigen
trinken ihr letztes abendrot
schauen den langen zügen nach
reden
ohne dass es wichtig wäre dass es worte sind

in den hellen winterjacken
rufen ihnen die jungen etwas nach
etwas das später nicht mehr da sein wird

was rufen sie fragt einer der noch nicht ganz so alten
das wir keine bärte tragen finden sie komisch sagt der

er lacht
der andere will wissen warum
weil auch ich mich das immer fragte wenn ich hier vorbeikam
ich kam früher immer mit einem radiosender am ohr hier vorbei
ich lauschte dem laub der unter dem knirschenden schnee lag
ich legte mich manchmal hinein
damit es nicht aussah als wäre ich glücklich wenn ich bei meiner bewährungshelferin von der vergangenen zeit redete

die sätze leerten sich aus den augen der alten
schon bald ging die nacht mit ihnen schlafen
sie wurden manchmal geweckt von unsichtbaren bärten
die umherschrien wie kriegsdienstverweigerer die heimlich vom krieg träumen

die härte der sätze macht dass sie lange nicht vergessen können und
sie freuen sich jedesmal auf das erwachen
wenn die nacht begraben werden kann und man im spiegel deutlich
erkennt
da ist nichts und das wird bleiben