Eine Mauer aus Lärm und Geschrei
5 Lieder, 5 Lesungen, 5 Filme
Diese „Skizzen vom Aufbegehren und vom Scheitern“ sind ein multimediales Gesamtwerk aus Literatur, Musik und Film.
Sie sind …
… LITERATUR, wenn M. Foullands defätistische Lyrik mit M. Dolps kehligen Verwünschungen ringt, …
… sie sind MUSIK, wenn die Slowcore-Kombo BUG ihre Klanggebilde dem weißem Rauschen der ziel- und würdelosen menschlichen Existenz entreißt, …
… endlich sind sie FILM, wenn M. Gíslason den Protagonisten des Werks als seelisch und körperlich angeschlagene Geisel eines unauslöschbaren Wahns in ihren bewegten Bildern konstruiert.
Zitat:
Atme tief ein.
Ein Lächeln macht nichts besser.
Einatmen. Ausatmen.
Ich sitze auf meinen Handflächen, damit ich dich nicht schlagen kann.
Im März 2006 erbricht der seelisch schwer beeinträchtigte M. Foulland in einer einzigen Nacht unter dem Einfluss der Slowcore-Fundamentalisten BUG 15 Textfetzen in eine Originalausgabe von Edmund Reitters „Die Käfer des deutschen Reiches“.
M. Foulland war bis zu seiner Begegnung mit Pacôme Thiellement, einem Gentlemen Invisible der Bewegung SPECTRE, 2004 (siehe „Denkwürdigkeiten eines Nervengesunden“) der spirituelle Führer der éditions foulland, „einem freien Raum für unfreie Menschen“.
BUG sind die Herren Altmayer, Deutinger, Dolp und Hofer. Ihre Agenda ist unbekannt, ihre Mittel sind Bass, Gitarre, Schlagzeug, Kehle, sind Hammer gegen Amboss, sind Paranoia gepaart mit Paralyse, sind eine Wall of Noise: geräuschvoll und lyrisch. Fünf der Musik- bzw. Textstücke, die M. Foulland als Dissoziativum dienten, erspielten sich BUG, in einer Rückkoppelung/Gegentransferenz ihrerseits beeinflusst, neu: dilemma, she just said yes, whale, total paranoia is total awareness und rodeo.
Edmund Reitter, geboren 1845, gestorben 1920, Entomologe und Schrifsteller. Zwischen 1908 und 1916 veröffentlichte er die fünf Bände seines Werks Fauna Germanica – Die Käfer des deutschen Reiches, die erste systematische Darstellung der bekannten Coleoptera.
Marlene Gíslason transkribierte und rekonstruierte die von M. Foulland hinterlassenen Fragmente und stellt sie dem Werk von BUG, ihrer Lyrik und ihrer Musik, unkommentiert gegenüber: linker Hand der Wahn von M. Foulland, rechter Hand der von M. Dolp.
Die von Gíslason produzierten Kurzfilme de anima: I–V dokumentieren an den genannten fünf Stücken exemplarisch den Prozess der Ausscheidung und -schüttung des Unbewussten und Wahnhaften Foullands, die den Weg ins „Freie, Grenzenlose, Ungewisse“ weisen.
36 Seiten, vollfarbig, geheftet.
Inkl. CD mit fünf Liedern, fünf Kurzfilmen und fünf Rezitationen.
ISBN 978-3-200-00685-0