Gabriel Bornstein wurde 1948 in Afula, Israel, geboren. Die Alten der Stadt Afula erinnern sich noch: »Bornsteins Schrei war so ohrenbetäubend, dass manche ihn für den ersten Schuss des israelischen Unabhängigkeitskriegs hielten.« Nach seiner Kindheit in Jerusalem und dem Militärdienst studierte Bornstein an der Universität Beer-Sheva. Er arbeitete als Ingenieur für einige Firmen sowie an der Universität Tel Aviv. Die Firmen sind pleite gegangen, doch die Universität von Tel Aviv existiert noch heute, wie Bornstein betont.
1983 verlagerte Bornstein seine Aktivitäten nach Deutschland und studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seine Abschlussarbeit, der Film »Rosenberg«, erzählt von einem Juden, der nach 50 Jahren nach Deutschland zurückkehrt. Bornstein unterrichtete Dramaturgie an mehreren Universitäten und gründete 1997 mit anderen Filmemachern die Drehbuchwerkstatt Hamburg. 2004 gründete er den Verein Jugendfilm e.V. mit. Die Idee stammte von seinem Freund Klaus Weller: »Wer Filme machen will, macht Filme.« Die beiden haben zahlreiche Filme gedreht und fast genauso viele Preise gewonnen. Reich sind sie damit nicht geworden, haben es aber immer noch vor.
2003 drehte Bornstein seinen Debütfilm »Dezemberküsse«. Er handelt von einem verletzten Kleingangster, der Unterschlupf im Turm der St.-Pauli-Kirche in Hamburg findet und sich in die 17-jährige Tochter des Pastors verliebt. Bornstein wollte ursprünglich in einer Synagoge drehen, fand aber keine mit einem Turm.