(P R E S S E) S T I M M E N:
"Ebenso unverbraucht [...] ist Claudia Kohlus’ Vokabular, mit dem sie abgegriffene Redensarten zu reanimieren versteht."
(REZENSION ZUM JAHRBUCH DER LYRIK 2009 IM TITEL-MAGAZIN VOM 27. APRIL 2009)
„Überzeugende Lyrik benötigt neben eindringlichen Inhalten auch ein hohes Sprachbewusstsein und die leicht wirkende Sicherheit, ein stimmiges Sprachniveau konsequent halten zu können. Alle drei genannten Eigenschaften treffen auf Claudia Kohlus’ Arbeiten zu. Ihre Texte weisen eine reichhaltige Themenpalette auf: Liebeslyrik, Gedankenlyrik, zeitkritische Reflexionen, vor allem aber auch Naturlyrik. Vielfach werden aus der Mannigfaltigkeit der Natur auch Bilder und Stimmungen entnommen, in die Claudia Kohlus ihre beobachtend-analytischen Gedanken webt. Über all die darin thematisierten Spannungen, Krisenerfahrungen und Divergenzen zwischen Ich und Welt wölbt sich aber zugleich ein konsequenter lyrischer Tonfall, der stets dem verpflichtet ist, was wir „das Schöne“ zu nennen pflegen. So entstehen nicht nur formal luzide komponierte, sondern auch sprachlich erlesene Texte. Claudia Kohlus’ lyrische Arbeiten sind als variationsreiche Sprachversuche zu beschreiben, als Expeditionen, die von einem sensiblen Sprachbewusstsein, von Weltoffenheit und kritischer Beobachtung zeugen.“
(JURY ZUM KUNSTFÖRDERPREIS AUGSBURG IN DER SPARTE LITERATUR 2012)
"Die von ihr vorgetragenen fünf Gedichte – insbesondere ihre „Bilanz“ – spiegelten klar die Themenpalette einer messerscharf analysierenden Liebes- und Naturlyrik. Virtuos nutzt sie das sprachliche Potenzial der Lyrik, um ihre Gedanken- und Gefühlswelt „luzide komponiert“ zu verdichten."
(AUGSBURGER ALLGEMEINE VOM 24. NOVEMBER 2012)
"Claudia Kohlus kennt die lyrischen Traditionen der Moderne, wendet sie auf ihr eigenes Schreiben an und macht ihr eigenes Ding. Sie weiß um die Brüchigkeit unserer Welt und findet eindringliche Bilder dafür. Rätselhaft geht es zu in ihrer Lyrik, was verständlich ist, wenn sie von einer Welt handelt, in der letzte Gewissheiten nicht zu haben sind. Sie ist eine Skeptikerin, die aufbegehrt, ihren Gedichten tut das gut."
(ANTON THUSWALDNER, JURYMITGLIED EXIL-LITERATURPREIS 2016, http://bit.ly/2to0lTP)
"Mit federleichter Sicherheit treffen Claudia Kohlus' Gedichte stets jenen Ton, der ein dem raschen Blick verstelltes Dahinter freilegt. Es sind Sprachexpeditionen in eine Gesellschaft, der sie sich kritisch und mit wachem Blick nähert. Im Rahmen dieser Ausstellung wird das poetische Werk der Lyrikerin vom bildnerischen Werk der Künstlerin Kohlus begleitet, von Bildern, Zeichnungen und Skizzen, die sowohl Dringlichkeit als auch Vulnerabilität im Persönlichen offenbaren."
(FLYER + ANKÜNDIGUNG ZUR GEDICHTAUSSTELLUNG IN AUSBURG 2019)
„Schnauze voll von Lyrik“. Diese vier Worte hat Claudia Kohlus zweideutig unter eine Zeichnung geschrieben, die ein Porträt zeigt mit offenem Mund, aus dem lauter Textzeilen und Titel wie Sprechblasen ihrer Gedichte blubbern. […] Man braucht Mut, wenn man sich selbst oder sein Tun ironisierend in Frage stellt. Und Mut, so scheint mir, hat die Autorin Claudia Kohlus allemal. Die bildende Künstlerin übrigens auch. Zunächst einmal hat sie den Mut, das Fragile ihrer Texte durch das Fragile ihrer Zeichnungen zu kontrastieren, manchmal gar zu konterkarieren. Was heiter abgebildet ist, wird oft düster beschrieben. Und wo Entsetzen aus den Gesichtern flirrt, kommt der Text genüsslich federleicht daher. […] Ihre Sprache ist klar, und doch bleibt das zu Sagende rätselhaft. Ihr künstlerisches Bestreben: dem Unerklärbaren Stimme und Bild zu geben. […] Wir, das Publikum, stehen staunend vor diesen Bildern, ihrer Poesie, ihrer Polemik und ihren Posen – und denken an Francis Picabia: „Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.“ Was kann Kunst besseres leisten?
(AUSSCHNITT AUS DER EINFÜHRUNGSREDE DES LYRIKERS KNUT SCHAFLINGER ZUR VERNISSAGE "GEHIRNMASSENGERASSEL - IN FARBE" AM 18.10.2019 IN AUGSBURG)