Ein selbst ernannter Magier, zwei junge Frauen im besten Heiratsalter, ein romantisch veranlagter Ritter: Im August 1862 treffen sie in der deutschen Kleinstadt Tessen zusammen. Hier haust auch die dämonische Lilit, die erste Frau Adams. Nach ihrer Flucht aus dem Paradies hat sie sich im alten Obstgarten oberhalb der Stadt niedergelassen.
Sélène, Tochter des örtlichen Farbfabrikanten, stellt sich gegen die Heiratspläne ihrer Stiefmutter. Sie will lieber einen Beruf ausüben und ein unabhängiges Leben führen. Es gelingt ihr, Lilits Hilfe zu gewinnen. Doch die Verbindung mit der Dämonin der Verführung und der Nacht hat ihren Preis.
Detailgenau, gut recherchiert, mit Ironie und Einfühlung, entfaltet Christiane Wachsmann vor unseren Augen die Welt des 19. Jahrhunderts in der deutschen Provinz: Die wissenschaftlichen Errungenschaften, die Geisterseherei und die Suche nach dem Übernatürlichen, die bürgerlichen Konventionen und Einschränkungen – gegen die die Frauen in dieser Geschichte seich durchaus zu wehren wissen.