Zwei meiner Gedichte wurden in der Anthologie "Lyrik und Prosa unserer Zeit" Band 20 veröffentlicht.
Eines davon:
Weil man nichts erreichen kann sitzt man daheim,
weil man nichts erreichen kann, bleibt man lieber allein,
weil man nichts erreichen kann, muss man nicht nach Fehlern suchen,
weil man nichts erreichen kann, muss man auch nichts versuchen.
Weil man sowieso ganz machtlos ist, macht man sich klein,
weil man seine Träume nicht verwirklichen kann, lässt man das Träumen sein,
weil man ganz allein ist auf dieser großen Welt,
gibt es auch nichts, das für einen wirklich zählt.
Freundschaften bleiben sowieso nicht besteh’n,
darum lässt man seine besten Freunde einfach geh’n.
Träume werden sowieso nie Wirklichkeit werden,
darum wartet man nur bis ans Ende seiner Lebzeit auf Erden.
Ja, man wartet einfach nur, bis diese Lebzeit vergeht,
man wartet, bis man sich am Ende fragt, hat man eigentlich gelebt?
Am Sterbebett fällt einem dann ganz plötzlich ein,
wie viel man verpasst hat, tagaus, tagein!
Erst wenn etwas weg ist, weiß man wie viel es wert war,
so auch die Zeit, die einem für so vieles zu schade war.
Man suhlt sich lieber in seinen eigenen Problemen,
als einen Ausweg zu finden diesen zu nehmen.
Man denkt sich ständig, man kann sowieso nichts erreichen,
und lässt daher so viele Augenblicke verstreichen,
so viele Augenblicke, die so viel bewirken könnten,
die uns auch nur einen Moment Glück bescheren könnten.
Wenn die Zeit zu Ende geht fällt einem ein,
dass man zu feige war mal spontan zu sein,
dass man, obwohl man es wollte, nicht einfach mal losgerissen ist,
nur um danach zu erkennen, dass es nirgends besser ist.
Man hat keine Fehler gemacht, weil man sich dachte,
dass so ein Fehler vielleicht alles schlechter machte.
Doch fällt einem auch wieder ein,
viel schlimmer als es war, konnte es nicht sein.
Fehler sind Teil unseres Lebens, darum sollten wir sie machen.
Vielleicht sind manche Fehler nicht so groß, wie wir erst dachten.
Man sollte ja niemals was bereuen, wenn man in dem Moment glücklich war,
vielleicht war genau ein solcher Moment nur durch einen Fehler da.
Und wenn wir uns die Fehler erst einmal trauen,
können wir auch an einem Traumschloss bauen,
wir können alle Zweifel mal wegstreichen,
und uns dran machen uns’re Träume zu erreichen.
Träume sind nicht nur zum Träumen da,
träumen wir und machen wir unsere Träume wahr.
Basteln wir uns ein übergroßes Lebkuchenhaus,
oder gehen wir beim stärksten Regen tanzend raus.
Doch nur daheim im Stillen zu jammern und zu heulen,
werden wir irgendwann ganz schrecklich bereuen,
denn man kann alles erreichen wenn man wirklich will,
und der Weg ist bekanntlich das Ziel.
Nur das Anfangen ist immer das Problem,
doch wenn man mal loslegt, ist es ganz einfach zu seh’n,
dass viele Träume ganz leicht erreichbar sind,
und nur wenige Träume eben auf ewig Träume sind.
Und eben weil man etwas erreichen kann sollte man es versuchen,
weil man alles erreichen kann sollte man nach Fehlern suchen,
man sollte nach Fehlern suchen, die einem im Weg stehen,
und diese Fehler loswerden und seinen eigenen Weg gehen.
Weil man alles erreichen kann, muss man sich daran machen,
sein Leben lebenswerter zu machen,
es muss keinen Sinn ergeben,
denn es ist das Leben,
doch man muss jedem Moment eine Chance geben.
Dann wird man nicht von Zweifeln geplagt,
weil man sich am Sterbebett nicht fragt,
ob man sein Leben wirklich gelebt hat,
weil man genügend Dinge erlebt hat,
viel zu viele Geschichten erzählt
und man weiß, man hat wirklich gelebt.