Und nun? 

Danke für diesen Beitrag.

Flatrates dieser Art waren mir schon immer unsympathisch, auch z.B. im musikalischen Bereich. Wenn ich ein Buch lesen will, dann kaufe ich es. Wenn ich das Album X von der Band Y hören möchte, dann kaufe ich es mir. Das meiste verdienen da nur andere, aber die Künstlerinnen das wenigste wenn überhaupt irgendetwas. Fast schon eine schleichende Form der Enteignung.

Viele Bücher, die ich lese, hole ich mir in einer Bibliothek. Aus Papier oder onleihe. Ich muss und kann nicht alles kaufen.

VG, Dorit

Nein, aber ich kann ja gar nicht soviel lesen, wie ich mir theoretisch ausleihen könnte. Was ich lesen will, kaufe ich mir auch. Ich kaufe mir auch lieber eine DVD oder Blu-Ray, als dass ich einen Film per Stream "ausleihe" (gemeint ist die legale Variante).

Wenn ich mir jeden Film, den ich mir mal ansehen möchte, gleich kaufen müsste, würde ich vermutlich keine mehr schauen. Selten sind da Titel dabei, die ich so toll finde, dass ich sie evtl. ein zweites Mal anschauen möchte. Dann habe ich die DVD/Bluray-Box im Regal stehen und wenn sie mir genug Staub eingefangen hat, verkloppe ich das Teil bei Medimops und Co. für 20 Cent. Da ist mir ein legaler Stream allemal lieber, für den ich ja auch bezahle.

Was Bücher angeht, sehe ich das zwar differenzierter, will die Flatrate aber auch nicht gleich verteufeln. Zwar mag es sein, dass Autoren für die per Flatrate verliehenen Bücher weniger Honorar erhalten als bei einem "echten" Verkauf. Die Abrechnung geschieht hier soweit ich weiß bzw. ist geplant Seitenweise. Für Paranoiker ein gefundenes Fressen, kann man wieder Datensammelwut unterstellen, weil man da ja bei z. B. Amazon wissen muss, wie viele Seiten welchen Buches der Kunde xy gelesen hat.

Eine Flatrate hat aber auch Vorteile für die Autoren: Die Kunden geben, wenns nix extra kost', auch mal Autoren eine Chance, die weniger bekannt oder vielleicht sogar Indie- oder Hobbyschriftsteller sind (Beispiel KDP Select). Der Autor hat hier die Chance, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Das Ranking bei Amazon unterscheidet soweit ich weiß (noch) nicht zwischen Kauf und Leihe. Beide sind "ein Strich auf der Liste". Wenns dem Leser gut gefällt, wird das nächste Buch vom neuen Lieblingsautoren dann gekauft, weil man es besitzen will. Ein Anreiz, mit seinem Werk zu überzeugen, oder nicht?

Noch habe ich als Autor keine großen Erfahrungen im Selfpublishing, was sich aber in den nächsten Tagen ändern wird, wenn ein Roman von mir am Kindle Storyteller teilnimmt.

Liebe Grüße
Dirk

Ein bisschen muss ich dir da leider die Illusion nehmen, lieber Dirk. Ebook-Leser geben weder mit noch ohne Flatrate mehr Indies eine Chance. Seit jeder Hobbyautor alles hochlädt, und mit alles meine ich alles, machen immer mehr Leser einen immer größeren Bogen um diese Bücher. Dazu ist einfach zuviel Schrott dabei und wer hat schon so viel Zeit, nach einer Perle im Misthaufen zu tauchen.
Ich bin in reinen Leserforen unterwegs und die Flatrate wird in erster Linie für normale ebooks genutzt, Sachbücher usw.
Wer jetzt ins SP einsteigt, braucht neben einem sehr guten Buch viel Ausdauer beim Trommeln und einen langen Atem.

vG, Dorit