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    Beigetreten: 29.07.2015
    Verhandlungen bei Lesungen

    Hallo!

    Bei mir geht es jetzt mit den Lesungen los und ich bin noch etwas unsicher bei den Verhandlungen. Eine Buchhandlung zeigt Interesse, fragt aber nach 40 % Rabatt auf den Nettopreis meines Buches, wenn sie es in der Buchhandlung verkaufen und möchte die Bücher, die sie nicht verkaufen, an mich zurückgeben. Da ich mein Buch selbst nicht in sehr großen Mengen vorbestellen kann, würde ich selbst 2,- Euro Verlust pro Buch machen, bei diesem Deal. Ist das Abzocke seitens der Buchhandlung, kennt ihr das, ist das üblich, und wenn ja, wie gleicht ihr das aus? Durch ein Honorar oder denkt ihr, die Werbung zählt!

    Liebe Grüße, Lucy

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      Beigetreten: 14.03.2014
      RE: Verhandlungen bei Lesungen
      Fr, 11.12.2015 10:53

      Ich kenne mich nicht aus, aber 40% - also fast die Hälfte! – erscheint mir eher unverschämt.

      „Das ist doch Werbung fürs Buch“ ist wohl ein häufiges Argument, aber eigentlich wird im Profibereich ein Honorar bezahlt. Und - so meine Meinung - der Werbeeffekt für die Buchhandlung (Image) ist fast noch größer, als für das einzelne Buch.

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        Beigetreten: 21.10.2015
        RE: Verhandlungen bei Lesungen
        Fr, 11.12.2015 12:03

        Zwischen 30% und 40% Buchhandelsrabatt sind vollkommen üblich. Der Großhandel nimmt 52% . ;-)
        Wenn ich es richtig verstanden habe, machst du Self-Publishing? Dann kannst du der Buchhandlung vielleicht deine Situation erklären. Sonst sollen sie die Bücher beim Verlag bestellen - oder eben bei BoD, oder wo auch immer du bist. So, dass du aus dem direkten Verkauf raus bist.
        Und, wie Ulrike geschrieben hat, eigentlich sollte ein Honorar gezahlt werden. Selbst wenn das am Anfang vielleicht keine 250 Euro sind, sondern nur eine Anerkennung.

        Viel Spaß bei der Lesung!

        LG!
        Julia

         

        Gelöschter Nutzer
        RE: Verhandlungen bei Lesungen
        Fr, 11.12.2015 11:18

        Ich gebe zu, dass ich noch wenig Erfahrung habe. Aber was ich bisher gelesen habe, sind 40% durchaus üblich. Teilweise wird noch mehr verlangt. Über die Barsortimenter gehen in der Summe über 50% weg. Und man muss ja froh sein, wenn man die Gelegenheit zur Lesung erhält. Das ist Eigenwerbung. Einem "unbekannten" Autor wird die Buchhandlung kein Honorar für die Lesung zahlen. Selbst bei einem bekannteren Autor fehlt dafür wahrscheinlich das Budget.

        Meines Erachtens kann man als (kleiner) Autor finanziellen Erfolg nur haben, wenn man auf eigene Kosten eine größere Auflage drucken lässt, damit die Druckkosten pro Stück in den Keller gehen. Dann sind 40% Rabatt auch nicht das Problem und bei Direktvermarktung bleibt erstrecht ein hoher Deckungsbeitrag.

        Auf eigene Kosten eine größere Auflage drucken zu lassen, birgt natürlich das Absatzrisiko. Aber das ist unternehmerisches Risiko. Und entweder, man ist von seiner Leistung als Autor überzeugt, oder man muss einen anderen Weg einschlagen.

        Da ist es natürlich gut, wenn man sein Geld (noch) anderweitig verdient und nicht unter Druck steht, als (junger) Autor gleich davon Leben zu können.

        Die Druckkosten in "deutschen Druckereien" sind jedoch exorbitant. Lass Dir doch von booksfactory.de mal deren Buch- und Papiermuster schicken.

         

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          Beigetreten: 21.10.2015
          RE: Verhandlungen bei Lesungen
          Fr, 11.12.2015 12:02

          Einspruch, euer Ehren.

          Die Druckkosten der deutschen Druckerein sind nicht exorbitant - die anderen machen Dumpingpreise. Wenn man hier ein bisschen sucht, lassen sich auch in Deutschland Druckerein finden, die ordentliche Arbeit zu einem guten Preis machen UND ihre Angestellten fair bezahlen. Oft sind das kleine Druckereien vor Ort.
          (Ich bin zum Beispiel ganz großer Fan von Firma Sonnenschein in Hersbruck.)

          Aber wenn ich deinen Post, Lucy, richtig lese, bestellst du Kleinauflagen beim On-demand-Drucker, richtig?
           

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            Beigetreten: 14.03.2014
            RE: Verhandlungen bei Lesungen
            Fr, 11.12.2015 12:12

            Buchhandelsrabatt, ach so. Ich dachte, das soll der "Lesungssonderpreis" sein. Trotzdem vertstehe ich es nicht richtig: Du sollst die Bücher mitbringen? Das ergibt wirklich nur Sinn, wenn du einen reinen Druck-und-Binde-Dienstleister nutzt, also einen, der selbst nicht vertreibt. Dass du nur wenige "Eigenexemplare" bestellen kannst, legt aber nahe, dass dein Dienstleister eben auch selbst verkauft (und daran zusätzlich verdient, weshalb ihm gar nicht gefallen dürfte, wenn du nennenswerte Mengen verkaufen willst). Dann aber kann/sollte der Laden aber wohl den Weg über den Vertrieb gehen.

            Zitat:
            Und man muss ja froh sein, wenn man die Gelegenheit zur Lesung erhält. Das ist Eigenwerbung.

            Ansichtssache. Es ist nur zum Teil Eigenwerbung, es ist eben auch mächtig PR für den Laden. Der macht das doch nicht aus Gutmütigkeit.

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              Beigetreten: 29.07.2015
              RE: Verhandlungen bei Lesungen
              Fr, 11.12.2015 12:15

              Liebe Julia, 

              ganz genau, ich habe beim On-Demand-Drucker bestellt. 

              Lucy 

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                Beigetreten: 21.10.2015
                RE: Verhandlungen bei Lesungen
                Fr, 11.12.2015 12:21

                Dann soll doch der Buchladen die Bücher auch dort bestellen. (Pssst: Zumindest bei BoD bekommt er dann aber nur 25% ;-) )

                Gelöschter Nutzer
                RE: Verhandlungen bei Lesungen
                Fr, 11.12.2015 13:35

                Julia Dibbern schrieb:

                Die Druckkosten der deutschen Druckerein sind nicht exorbitant - die anderen machen Dumpingpreise.

                Das ist natürlich auch richtig. Aber man muss sehen, was man sich leisten kann. Und wenn man sein gedrucktes Buch für 9,99 Euro verkaufen will/muss, dann macht es einen riesigen Unterschied, ob man pro Exemplar 3 Euro oder 6 Euro Druckkosten hat. Besonders problematisch ist es bei viel Farbe. Das lässt sich bei deutschen Druckereien - und ich war zuerst bei einer Druckerei vor Ort - kaum darstellen, weil dann der Verkaufspreis nicht mehr marktfähig ist. Es sei denn, man macht eine Auflage z.B. von 3000 Stück x 7 Euro und schießt 21.000 Euro vor. Dann bleibt bei einem Verkaufspreis von 19,99 natürlich auch noch etwas übrig. Aber wehe, man bleibt dann auf 2500 Stück sitzen. :-)

                Letztendlich ist das aber eine Frage des Einzelfalls. Es kommt auch darauf an, ob es sich um einen Roman oder ein Sachbuch handelt, ob s/w oder Farbe. Bei einem Roman würde ich auch zu POD raten.

                Aber ich lerne auch noch dazu.

                 

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                  Beigetreten: 29.07.2015
                  RE: Verhandlungen bei Lesungen
                  Di, 15.12.2015 19:43

                  So, dachte, ich teile euch noch das Ergebnis mit: Ich habe es einfach offen kommuniziert, was ich selbst für die Bücher ausgebe, und dass ich es befremdlich fände, etwas draufzuzahlen, nur damit ich lesen darf. Ich werde meine Bücher an dem Abend nun selbst mitbringen und meinen Betrag, den ich bezahlt habe pro verkauftem Buch zurückbekommen. Ich werde also nichts verdienen, bekomme auch kein Honorar, und sie gehen kein Risiko ein. Und trotzdem habe ich mich dafür entschieden, da mein Buch noch unbekannt ist und ich die Chance nutzen möchte. Vielleicht mache ich es das nächste Mal ganz anders, aber hinterher ist man ja immer reifer und klüger ... 1f61c

                  Danke für eure Beiträge!

                  Lucy 1f60c

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                    Beigetreten: 06.10.2015
                    RE: Verhandlungen bei Lesungen
                    Mi, 24.02.2016 10:16

                    Irgendwie versaust du so aber die Preise für deine lieben Kollegen! 1f 615

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                      Beigetreten: 17.03.2014
                      RE: Verhandlungen bei Lesungen
                      So, 28.02.2016 12:34

                      Ja, Andreas. Da stimme ich dir voll und ganz zu.

                      Ich bin der  Auffassung, dass wir Autoren grundsätzlich NIEMALS umsonst lesen sollten. Jeder, der umsonst liest, verdirbt allen professionellen Autoren den Lebensunterhalt.
                      Um Bücher müssen sich die Veranstalter kümmern. Das ist nicht euer Problem.

                      Ich habe zum Thema "Aber das ist doch Werbung für dich" einen Hinweis auf meiner Webseite stehen:
                      www.elli-radinger.de/Die-Sache-mit-dem-Honorar.pdf

                      LG
                      Elli