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    Beigetreten: 22.01.2020
    Schreibtyp

    Hallöchen,

     

    mich würde interessieren, welche Schreibtypen ihr (eher) seid.

    Schreibt ihr einfach drauf los und lässt euch von eurer Geschichte und Fantasie treiben? Oder plant ihr eure Geschichte akribisch und bis ins letzte Detail?

     

    Da die meisten wohl bis zu einem gewissen Grad in beide Kategorien fallen, wäre es interessant, in welchem Verhältnis ihr beide Typen in euch einschätzt.

    Mein erstes Manuskript habe ich zu mindestens 90% der freien Entfaltung meiner Fantasie zu verdanken. Nur das Ende war mir bekannt.

    Meinem zweiten Manuskript  würde ich 75% einem sich entwickelnden Schreibabenteuer zuschreiben, da es um eine reale Person und ihr Wirken geht.

    Für mein drittes Projekt werde ich die Geschichte im Voraus planen und sehen, ob ich gleich viel Spaß damit habe.

     

    Freue mich auf eure Antworten.

     

    Liebe Grüße

    Björn

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      Beigetreten: 16.02.2019
      RE: Schreibtyp
      Do, 23.01.2020 21:49

      Hallo,

      ich bin ein exzessiver Planer. Das Plotten für einen Roman dauert länger als das eigentliche Schreiben. Ich habe aber auch schon bei ähnlichen Fragen in diversen Foren festgestellt, dass ich da wohl ein Extrembeispiel bin.

      Herzliche Grüße

      Hermann

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        Beigetreten: 30.11.2016
        RE: Schreibtyp
        Do, 23.01.2020 21:57

        Einen ähnlichen Thread gibt es schon: Plotter oder Bauchschreiber?

        Unter diesem Link findest du sicher eine Menge Antworten auf deine Frage:

        https://www.autorenwelt.de/forum/federwelt-das-magazin/kopf-bauchschreib...

          Status:
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          Beigetreten: 22.01.2020
          RE: Schreibtyp
          Mi, 29.01.2020 16:56

          Danke für die Info, Ben. Werd mir den Thread mal anschauen.

          Und danke, Hermann. Hört sich ungemein durchdacht an. Mal schauen wie es mir damit geht.

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            Beigetreten: 17.06.2016
            RE: Schreibtyp
            Fr, 24.01.2020 10:09

            Hallo zusammen!

             

            Ich habe am Anfang einfach losgeschrieben und nix geplant. Das Ergebnis waren zwei angefangene Romane, die ich nach jeweils ca 120 Normseiten abgebrochen habe.

            Inzwischen mache ich es so, dass ich mit dem Exposé beginne. Damit steht die grobe Handlung. Dann fange ich an zu schreiben, wobei ich mir vor jedem Kapitel grob überlege, was darin passieren soll. Damit bleibe ich einigermaßen flexibel und kann trotzdem strukturiert arbeiten.

            Diese Vorgehensweise hat sich für mich bewährt. So habe ich jetzt auch meinen ersten Roman abgeschlossen und den zweiten auch schon fast. Werde das also erst mal so beibehalten.

             

            Liebe Grüße

            Christina

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              Beigetreten: 01.12.2017
              RE: Schreibtyp
              So, 15.03.2020 14:48

              Ebenfalls hallo zusammen,

              ich habe in den anderen Thread eben mal reingeschaut, aber da sich auf diesem hier mehr oder weniger aktuelle Beiträge finden, äußere ich mich mal hier.

              Ob ich strukturiert oder frei schreibe, hängt bei mir immer von Phase ab, in der ich mich befinde.

              Zu Anfang zielt mein Schreiben eigentlich nie auf eine gesamte Geschichte, sondern nur auf eine kontextlose Szene ab. Die Motivation für ein Werk ergibt sich bei mir immer aus dieser Anfangsinspiration, und entsprechend schreibe ich zuerst einmal diesen Abschnitt - genau so weit, wie es mir aus dem Bauch heraus möglich ist. Das ist völlig ziellos. Das Ergebnis dieses ersten Schreibexzesses ist im Umfang sehr unterschiedlich, zwischen einzelnen Sätzen und mehreren zig Seiten.

              Ich habe viele solcher Fragmente, und lasse sie bisweilen sehr lang liegen. Wenn ich dann aber eine Idee zu einem Plot habe, kommt ihre Zeit. Ich nehme sie wieder zur Hand, und mache um sie herum eine Skizze, stelle mir Fragen zu Figuren und Setting, Recherchiere und füge nach und nach Details hinzu. In dieser Phase finden dann auch häufig viele andere Fragmente ihre Bestimmung. Auf diese Weise entsteht ein konkretes Plotgerüst, das schon an vielen Stellen über ausformulierte Abschnitte verfügt.

              Das Füllen der Lücken ist dann wiederum Bauchschreiben, und findet nicht unbedingt linear statt. Und bisweilen ändert sich dabei dann noch einmal so viel an den konkreten Bedingungen, dass ich an meine Skizze gehe, und die nochmal ändere.

              Meine Arbeitsweise ist also eine etwas chaotische Verzahnung zwischen Bauchschreiben und Plotten. Aber in Prozent kann ich die Anteile nicht angeben. ;)

               

               

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                Beigetreten: 22.10.2017
                RE: Schreibtyp
                Di, 01.12.2020 15:19

                Am Anfang steht bei mir immer eine Szene, die mich reizt und die geschrieben werden will.  Die hat natürlich furchtbar viele offene Enden nach vorne und hinten.  Wer sind die handelnden Charaktere?  Wie sind sie in diese Situation gekommen?  Was wird aus ihnen werden?  Und, da ich vorrangig SF/F schreibe, noch viele Fragen aus dem Genre dazu.

                Diese erste Szene ist für mich ein Kondensationskeim, an dem sich meine Fantasie entspinnt.  Aus der Szene wird dann in meiner Vorstellung eine Vor- und eine Nachgeschichte, ein Weltenaufbau, ein Netz von Charakteren.  Wenn das weit genug gediegen ist, finde ich irgendwann auch den Teil dieses gewachsenen Plots, den ich für geeignet halte, ein ganzes Buch zu werden – also ich suche mir in diesem zu großen Wust den kleinen Teil, der am besten zu gängigen Erzählstrukturen wie dem klassischen Dreiakter usw. passt.  Die ursprüngliche Szene kann da mit drin sein, muss aber nicht.  Sie kann Teil der Vorgeschichte sein, ein Prolog werden, oder auch erst nach dem Buch spielen.

                Dann werden Kapitel geschrieben, die in diesen noch vagen Plot gehören.  Meist schreibe ich die dann in der Reihenfolge, in der sie im Buch auftauchen werden.  Das muss nicht chronologisch sein, sondern können auch Rückblicke sein, aber es ist in der Regel so, wie es im Buch passiert.  Beim Schreiben der Prosa entwickelt sich oft eine Handlung doch anders, als sie ursprünglich geplant war.  Ein Dialog kann sich so entfalten, dass zwei Leute, von denen ich ursprünglich dachte, dass sie anschließend befreundet sein werden, aufgrund des Streits im Dialog verstritten sind.  Dann passe ich die folgende Handlung an.  Das eigentliche Ende behalte ich in der Regel aber bei.  Bisher war noch nie viel Gebiege erforderlich, um das noch zu erreichen.  Wäre es schwer, würde ich mir aber auch ein anderes Ende ausdenken, oder das Kapitel, das mich zu weit weggebracht hat, einfach nochmal neu schreiben.

                Herzliche Grüße

                Alfe