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    Beigetreten: 07.03.2023
    Wie finanzieren? Autorin auf der Suche nach Mäzenen...

    Ich stehe gerade vor der Frage, ob ich neben forderndem, freiberuflich selbständigem Broterwerb noch eine angestellte Nebentätigkeit annehmen soll, weil ich (Alleinerziehende mit zwei jungen Menschen) kaum Rücklagen bilden kann. Der Nebenerwerb würde mir zu mehr Rücklagen verhelfen, die wiederum gelegentliche Auszeiten zum Schreiben ermöglichen würden. Und meiner Familie mehr Sicherheit bringen würden, natürlich. Im Alltag allerdings würde dies bedeuten: Weniger Zeit zum Schreiben, weniger Zeit mit der Schreibgruppe, weniger Familienleben.

    Meine Fragen an Euch:

    Wie kommt man an Mäzene? Gibt es Stiftungen, die Autoren unterstützen, wenn vielleicht auch nur zeitlich begrenzt?

    Und: Achtung Altersdiskriminierung! Viele Preise, Literaturstipendien (z.B. Kulturstiftung Baden-Württemberg) richten sich an junge AutorInnen! Das (freie) Leben scheint in der allgemeinen Auffassung mit spätestens 40 vorbei zu sein.

    Wer weiß etwas oder kennt sich gar aus? Was sagt Ihr dazu? Wie macht Ihr das? Lebt Ihr den "armen Poeten"?

    Ich freue mich auf Eure Nachrichten!

    Ahoi

    Monika

     

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      Beigetreten: 14.03.2014
      RE: Wie finanzieren? Autorin auf der Suche nach Mäzenen...
      Do, 21.09.2023 12:23 / Bearbeitet am: Mo, 25.09.2023 16:05

      Hallo Monika, 

      die Idee mit den Mäzenen kannst'e knicken. Es sei denn, du läufst zufällig jemandem über den Weg, der dein Werk supergrandios findet, und der - warum auch immer, denn es bringt ihm ja nichts - dich und deine Familie aushalten will. Nein, du wirst es schon machen müssen wie alle Autoren: Entweder mit dem auskommen, was du hast/bekommst, oder einen (weiteren) Job annehmen, um das Einkommen zu erhöhen. Du kannst es allerdings per Crowdfunding versuchen - aber auch das ist keine neue Idee und du müsstest die Spender erstmal überzeugen.

      Wettbewerbe sind fast nie ohne Rahmenbedigungen. Von Altersdiskriminierung zu sprechen, ist rechtlich falsch und macht dich nur über eine Sache wütend, die völlig normal ist. Du könntest auch von Cis-Diskriminierung sprechen, wenn eine Ausschreibung sich an Trans-Personen wendet, von Herkunfts-Diskriminierung, weil es viele Ausschreibungen gibt, die sich an Autoren einer bestimmten Region wenden, oder Genre-Diskriminierung, weil oft nur Texte eines bestimmten Genres gewünscht sind.

      Niemand hat gesagt, dass leicht ist. Du musst halt selbst entscheiden, was dir mehr wert ist: Deine Familie absichern oder in Schreibgruppen gehen.

       

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        Beigetreten: 15.04.2020
        RE: Wie finanzieren? Autorin auf der Suche nach Mäzenen...
        Fr, 22.09.2023 13:32

        "Du kannst es allerdings per Crowdfunding versuchen - aber auch das ist kein neue Idee und du müsstest die Spender erstmal überzeugen."

        Da kann ich dir https://steadyhq.com/de ans Herz legen. Es ist allerdings so, wie Ulrike sagt. Wenn du nicht mit etwas hervorstichst und/oder marketingtechnisch auf dich und dein Produkt aufmerksam machst, versauerst du auch hier.

        LG

        Marko

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          Beigetreten: 02.09.2023
          RE: Wie finanzieren? Autorin auf der Suche nach Mäzenen...
          Fr, 22.09.2023 20:50 / Bearbeitet am: Sa, 23.09.2023 10:05

          Monika Rapka schrieb:
          Ich stehe gerade vor der Frage, ob ich neben forderndem, freiberuflich selbständigem Broterwerb noch eine angestellte Nebentätigkeit annehmen soll, weil ich (Alleinerziehende mit zwei jungen Menschen) kaum Rücklagen bilden kann. Der Nebenerwerb würde mir zu mehr Rücklagen verhelfen, die wiederum gelegentliche Auszeiten zum Schreiben ermöglichen würden. Und meiner Familie mehr Sicherheit bringen würden, natürlich. Im Alltag allerdings würde dies bedeuten: Weniger Zeit zum Schreiben, weniger Zeit mit der Schreibgruppe, weniger Familienleben.

          Ich denke, das mit Mäzenen für Autoren war im 19. Jahrhundert ... sorry. 
          Scherz beiseite, ich verstehe eines an deinem Post nicht: Du sagst, durch Nebenerwerb angesparte Rücklagen gäben dir dann gelegentliche Auszeiten zum Schreiben (die du jetzt nicht hast), aber dann möchtest du keinen Nebenerwerb annehmen, weil dir damit Zeit zum Schreiben fehle. Äh? Nimm doch den Nebenerwerb an und schreibe in den dir dann möglichen Auszeiten. Das klingt imA sehr gangabar, wenn du entsprechend Prioritäten setzt.

          Die Frage, die ich mir an deiner Stelle stellen würde, ist: Wie schreibst du am effektivsten? Am besten täglich, selbst wenn das nur eine halbe Stunde ist? Oder brauchst du bisschen Freiraum, ein Wochenende oder einen Kurzurlaub? Bei mir ist es eine Mischung: Routine ist wichtig, aber ich brauche längere Zeitabschnitte zum Recherchieren, Nachdenken, Plotten, mich einfach einzudenken. Danach richte ich die Entscheidung zu meiner Arbeitszeit aus.
          Ich hab aber Freunde, die sitzen jeden Tag nur 15-30 Minuten an Texten, zu festgelegten Uhrzeiten, und das funktioniert für sie gut. Für mich wäre das Korsett zu eng und die jeweilige Schreibzeit zu kurz.
          Wie ist das bei dir?

          Es gibt Stipendien und auch Aufenthaltsresidenzen, z. B. sog. "Stadtschreiber", Dauer von wenigen Wochen bis zu einem halben Jahr, wobei oft keine Leistungen / Ergebnisse präsentiert werden müssen (XY geschriebene Seiten, fertiggestellter Roman etc.). Ich sehe das wie @Ulrike, einfach bissl umschauen bei Ausschreibungen.

          Ich handhabe es so, dass ich mit einem simplen Job ohne Verantwortung mein Einkommen sichere und dort von Vollzeit auf 32 Std. / Woche reduziert habe. Mit einem freien Freitag habe ich bei günstigem Schichtdienst sogar ein sehr langes Wochenende. Da kann ich am Stück an Texten arbeiten und das funktioniert sehr gut (wenn ich mich nicht selbst ablenke :D). So eine Balance würde ich an deiner Stelle ausrechnen und versuchen, das umzusetzen - und vielleicht hast du die schon gefunden, denn du scheinst Zeit zu haben, einen zweiten Job anzunehmen. Was ist so verkehrt an der Zeit, die dir momentan zur Verfügung steht und wie viel würdest du für dein Projekt brauchen?

           

          [P.S. an die alten Forenhasen: Sehe ich das richtig, dass in diesem Forum eine Nennung mit @ nicht eingestellt ist / nicht funktioniert? So dass bei einer Antwort keine Benachrichtigung kommt? Ich sehe grad nicht, wie ich einzelne Passagen - vllt. auch aus mehreren Beiträgen - zitieren kann, ohne gleich mit Zitat zu antworten ...]

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            Beigetreten: 14.03.2014
            RE: Wie finanzieren? Autorin auf der Suche nach Mäzenen...
            Mo, 25.09.2023 16:12 / Bearbeitet am: Di, 26.09.2023 14:20

            Hier Wettbewerbe/Ausschreibungen (Stand heute zu 100 %) ohne "Altersdiskriminierung": https://www.leselupe.de/seite/schreibwettbewerbe/