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    Beigetreten: 02.10.2020
    Quellenangabe

    Hallo,

    bin noch relativ neu...hoffe störe euch nicht mit "Amateurfragen"...

    Wie sieht das grundsätzlich mit Quelleneangaben aus? Wird das bei Autoren und deren Büchern gehandhabt wie bei wissenschaftlichen Arbeiten für die Schule oder die Uni?

    Ist die "Zitierpflicht" abhängig von dem Genre, also abhängig davon, ob man eine Fachlitaratur oder "nur" ein Roman veröffentlicht? 

    Etwas konkreter formuliert werden bei meinem Buch wissenschaftliche Kentnisse von Studien etc. grob dargestellt, um die darauffolgende und kreativ geprägtere "Eigenleistung" auch zu verstehen und richtig zu interpretieren. Müssen diese wissenschaftliche Erkentnisse dann auch als solche mit entsprechenden Quellenangaben dargestellt werden?

     

    mfG

      Status:
      Offline
      Beigetreten: 22.10.2017
      RE: Quellenangabe
      Mo, 05.10.2020 18:33

      Hallo Julian,

      wenn man konkrete Auszüge aus Werken anderer im Roman benutzt und zitiert (was mir allerdings ein wenig komisch vorkommt, aber gut), dann muss man dafür die Quellen auch nennen.  Dem Leser muss klar sein, was Deine Leistung ist und was die von anderen (und dann von wem).  Wenn man keine Quellen angibt, kann der Leser annehmen, dass sich um Dein Werk handelt.  Wenn man diesem Eindruck nicht vorbeugt, ist es ein Plagiat.  Sollten noch Verwertungsrechte für das andere Werk existieren, kann das zudem noch zivilrechtliche Folgen haben.

      Wenn man nur grobe Zusammenfassungen liefert, gibt es keine festen Regeln.  Das Wissen selbst ist frei.  Wenn man es in eigene Worte fasst, sind diese Worte ein eigenes Werk.  Nur die Werke anderer (und ihre Teile) unterliegen klaren Regelungen.  Es ist aber in den meisten Fällen ratsam, seine Quellen zu nennen, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen.

      Man kann aber auch ein Mysterium um bestimmte Informationen aufbauen und deshalb den Leser ganz bewusst im Unklaren lässt, ob es sich hierbei um einen wissenschaftlichen Fakt oder um eine Fiktion handelt.  In diesen Fällen kann man sogar falsche (also fiktive) Quellenangaben machen (hab ich auch schon gesehen), um den Eindruck von Realitätsnähe zu vermitteln.  (Walter Moers macht das z. B. in seinen Zamonien-Romanen.)  Oder man lässt Quellenangaben weg, um den Eindruck zu vermitteln, etwas sei nur Fiktion.  Die Kunstfreiheit bietet einem diese Möglichkeiten.  Ob man sich damit angreifbar macht oder nicht und ob man das riskieren möchte, muss man dann selbst abwägen.

      Quellenangaben kann man als Fußnote machen (wenn man direkt wissenschaftliche Werke zitiert, hat das ohnehin schon einen etwas technischen Charakter, da stören die dann vielleicht auch nicht), als Quellensammlung am Ende oder in einem Vor- oder Nachwort.  Bei Romanen ist mir da keine feste Regel für die Form bekannt, und gesehen habe ich so etwas schon in allen möglichen Formen.

      Herzliche Grüße

      Alfe

       

        Status:
        Offline
        Beigetreten: 16.05.2017
        RE: Quellenangabe
        Di, 06.10.2020 11:53

        Hallo Julian,

        in Ergänzung zu Alfes Tipps würde ich noch anfügen: So wie du dein Buchprojekt - als Sach- bzw. Fachbuch - beschreibst, gehe ich davon aus, dass du die Quellen, die du im ersten Teil darstellst, auf jeden Fall belegen musst - die wörtlichen Zitate sowieso, und auch indirekt übernommene Inhalte. Da sind die Vorgaben schon recht streng - was mich auch manchmal nervt, denn oft weiß ich gar nicht mehr, ob ein Gedanke wirklich ganz ursprünglich mein eigener ist, oder ob ich ihn vielleicht früher mal irgendwo gelesen habe und einfach vergessen habe, wo.

        Persönlich mache ich lieber einmal zu viel Angaben als einmal zu wenig, denn Plagiate und nicht korrekt angegebene Quellen der Urheber können teuer werden, wenn sich jemand den Spaß macht, dem nachzugehen ...

        Viel Erfolg bei deiner Arbeit!!