Sie sind hier

Suchformular

21 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
    Status:
    Offline
    Beigetreten: 12.08.2017
    Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verzetteln?

    Hallo, hier mein erster Beitrag seit ich bei der Autorenwelt bin, daher bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn an richtiger Stelle im Forum platziere:

    Wie haltet ihr es mit Literatur-Wettbewerben? Um mich abzulenken, während ich auf Zu-oder Absage einer Literatur-Agentur warte, streife ich durchs Netz auf der Suche nach Ausschreibungen und Wettbewerben. Was zu meinem Genre passt (Belletristik; Krimi) und mich vom Thema her interessiert, schafft es auf meine To-Do-Liste. :) Tatort Grätzl, Mord im Spinat, Münchner Kurzgeschichten-Wettbewerb: was mir in die Quere kommt und wozu mir Brauchbares aus der Feder fließt, dafür nehme ich mir Zeit. Weil es mir Spaß macht. Und weil ich (natürlich!) hoffe, einen Bewerb gewinnen zu können oder es zumindest auf die Shortlist zu schaffen. Aber so vielfältig wie die Themen sind auch die Vorgehensweisen: nicht immer geht es "nur" um die Aufnahme in Anthologien. Manchmal sind auch Lesungen geplant in mehr oder weniger inszeniertem Rahmen. Was einem zusagt, muss man letztlich selbst entscheiden. ABER, hier meine Frage: wer hat konkret etwas von diesen Wettbewerben ? Sind es Plattformen für (noch) unbekannte Autoren? Was hat der Verlag davon? Ist so eine Anthologie nicht eine "Eintagsfliege" und somit keine Garantie für den Verlag für guten Absatz? Worauf sollte man achten; gibt es auch beim solchen Ausschreibungen "schwarze Schafe"? Bekommt man - klingt eitel, ist aber nicht so gemeint - Aufmerksamkeit, wenn man so einen Bewerb gewinnt? Seitens Verlagen. Oder interessiert das sowieso niemanden? Und ab wann ist man "bereit" für Groß-Ereignisse, wie zB den Rauriser Literatur-Preis? Gibt es da eine gewisse Hierarchie? 

    Hoffentlich sind euch das nicht zu viele Fragen - freue mich echt über Rückmeldungen und Erfahrungen!

    Lieben Gruß,

    Katharina

      Status:
      Offline
      Beigetreten: 17.04.2015
      RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
      Mo, 18.09.2017 10:22

      Ich unterscheide hier mal zwischen zwei Dingen:

      1. Ausschreibungen (zumeist für Anthologien)

      2. Preise und Stipendien

      Zu 1.: Sind zumeist gut für SchreibanfängerInnen, und AutorInnen, die das Schreiben eher als Hobby ansehen. Man kann erste Erfahrungen sammeln, auch wenn es darum geht, dass die eigene Arbeit von anderen beurteilt bzw. lektoriert wird. Wobei das Lektorat in den meisten Ausschreibungen auch eher von Halbprofis durchgeführt wird. Nichtsdestotrotz gibt es einen Lerneffekt. Und das Gefühl, wenn das erste Mal eine eigene Geschichte veröffentlicht wird, ist auch was schönes.
      Es gibt allerdings auch bei Ausschreibungen schwarze Schafe, man muss sich da halt ganz genau das "Kleingedruckte" durchlesen. Und sich im Vorfeld genau über den Verlag zu informieren, kann auch nicht schaden.
      Ab einem gewissen Zeitpunkt sollte man sich fragen, macht es für mich persönlich noch Sinn, bei einer Ausschreibung mitzumachen? Oder sollte ich mich mehr auf eigene Schreibprojekte konzentrieren. Das muss halt jede/r für sich selbst beantworten.

      zu 2.: Preise und Stipendien können einem denke ich eher in der Verlagswelt Türen öffnen. Wobei man für die großen Preise eh nur in Frage kommt, wenn man schon in der Verlagswelt drin ist, sprich Verlagsveröffentlichungen vorzuweisen hat. Ein Sonderfall sind Aufenthaltsstipendien. Wo es eh nur Sinn macht, mitzumachen, wenn man noch ungebunden ist. Ich hab das Konzept noch nie so richtig verstanden.

        Status:
        Offline
        Beigetreten: 12.08.2017
        RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
        Mo, 18.09.2017 20:51

        Na gut, danke, damit kann ich schon mal was anfangen?

          Status:
          Offline
          Beigetreten: 12.08.2017
          RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
          Mo, 18.09.2017 21:00

          ...das muss ich wohl noch üben, mit dem Antworten...

          Momentan bin ich noch bei den Schreib-Anfängern. Aber die Ausschreibungen nehme ich ernst und versuche, am Stil zu feilen. Schließlich ist es eine andere Herangehensweise, innerhalb eines vorgegebenen Rahmens etwas Brauchbares abzuliefern, als wenn einem seitens Zeichen und Thema keine Grenzen gesetzt sind , man also "sein eigenes Süppchen kocht".

          Aber es stimmt schon: sein eigenes Ziel stets im Auge behalten ist wichtig!

          Vielleicht gibt's noch ein paar Meinungen oder Erfahrungen? Gruß , Katharina

            Status:
            Offline
            Beigetreten: 12.03.2014
            RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
            Mi, 20.09.2017 15:56

            Liebe Katharina,

            ich habe die mehrfachen Antworten gelöscht.
            Und Herzlich Willkommen in der Autorenwelt!

            Zum Thema: 

            Bei Ausschreibungen habe ich nur einmal mitgemacht, weil es darum ging, Spenden für Flüchtlinge mit den Verkäufen der Antho zu generieren. Seitdem wurde ich für Anthologien allerdings von der Herausgeberin eingeladen.

            Wettbewerbe können dir, je nach Größe des Wettbewerbs, durchaus etwas bringen. Verzetteln kannst du dich dabei eigentlich nicht, in der Regel erfährt doch niemand etwas davon, wenn du nicht in die Shortlist kommst. Ich hatte bislang zwei mal den undankbaren zweiten Platz, aber immerhin ...

            Eine gute Gelegenheit, mit ein wenig Zeitdruck zu schreiben, sind diese Wettbewerbe allemal, und wenn man sich fest vornimmt, etwas dort einzureichen, fallen schon mal 200 von den tausend Ausreden weg, warum man gerade jetzt nicht schreiben kann. Und Schreiben lernt man nur, wenn man schreibt.

            Und - es macht Spaß!

            Wenn du die Zeit und Lust dazu hast, spricht nichts dagegen, an Wettbewerben teilzunehmen. Übrigens findest du in der Autorenwelt unter "Literaturbetrieb -> Aufrufe" eine Menge Wettbewerbe und Ausschreibungen ...

            Liebe Grüße
            Dirk

              Status:
              Offline
              Beigetreten: 12.08.2017
              RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
              Do, 21.09.2017 15:40

              Servus Dirk,

              danke für den Tipp mit der Auflistung (Wettbewerbe & Ausschreibungen). Ja, ich finde auch, dass es Spaß macht, ein bisserl herumzuexperimentieren. Beim Kochen ist es doch auch so: man mag nicht immer dasselbe, oder? Vor allem finde ich es interessant, wenn eine Kurzgschichte zwar schon fertig, aber eben nicht kurz genug ist. (Zeichenanzahl überschritten). So zu kürzen, dass der Stil nicht verlorengeht und das Ganze trotzdem ausdrucksstark ist - gar nicht so leicht.

              Trotzdem: ich drifte immer leicht in Richtung Krimi ab.... also kullert mir im Grätzl, im Spinat oder in den Bergen meist eine Leiche vor die Feder.

              Also dann, lieben Gruß aus Salzburg,

              Katharina

                Status:
                Offline
                Beigetreten: 12.03.2014
                RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                Di, 24.10.2017 15:49

                Katharina Eigner schrieb:

                .... also kullert mir im Grätzl, im Spinat oder in den Bergen meist eine Leiche vor die Feder

                Ja ja, so sind sie, diese possierlichen, kullerigen Leichen. Meine heißt Mortimer und möchte sich in fast jede Geschichte einschleichen, wo ein Statist für eine schön gammelige Leiche gebraucht wird. Aber das geht eben nicht immer (z.B. im Kinderbuch oder im Gedicht über Flamingos) und da schicke ich ihn dann weg. Da schleppt er sich leise fluchend, manchmal auch kullernd, müffelnd aus den Seiten und schmollt, was die menschlichen Überreste hergeben. 1f61c

                Liebe Grüße
                Dirk

                  

                  Status:
                  Offline
                  Beigetreten: 12.08.2017
                  RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                  Mi, 25.10.2017 22:05

                  ....schmollende Leiche ist gut.. 1f 631

                  Konnte übrigens letzte Woche meinen ersten Mini-Erfolg feiern: Meine Leiche, die im 9. Wiener Gemeindebezirk beim Krimi-Wettbewerb über die Strudlhofstiege gekollert ist, hat es auf die Anthologie-Liste geschafft ; hab mich wahnsinnig gefreut und bin begeistert durchs Haus gehopst! Na, na, nur nicht übermütig werden, mögen alte Schreib-Hasen jetzt denken. Werd ich nicht. Bin nur fast geplatzt vor Freude, aus dem ganz einfachen Grund, weil zum ersten Mal ein Geschreibsel von mir jemanden interessiert und unterhalten hat, der nicht zum "Club der mitleidigen Ohren" gehört, sprich Familie. Arrivederci, Selbstzweifel! Gleich schreibt es sich noch um eine Spur lockerer. Also den Moment genießen und wie Frederick, die Maus, speichern für schlechtere Zeiten ;), wenns Absagen von Agenturen hagelt. Also dann, man liest sich:) Gruß, Katharina

                   

                    Status:
                    Offline
                    Beigetreten: 12.03.2014
                    RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                    Mi, 01.11.2017 16:32

                    Klar liest man sich! Eine meiner kullerigen Leichen, Hannah Saletzky mit Namen,  hat es übrigens aktuell bis nach Estland geschafft, wo sie und ihre Gechichte in den nächsten drei Jahren am "Tallina Saksa Gümnaasium" (Deutsches Gymnasium Tallinn) im Deutsch-Diplom (vergleichbar Abi-Prüfung Deutsch) die Schüler quälen und in Workshops die estländischen Deutschlehrer stressen wird. Die Themenvorgabe für die Deutsch-Diplome in Estland ist "Digitales Leben in Deutschland" und meine Geschichte "Avatar" (gabs schon vor dem gleichnamigen Film), eine Science-Fiction-Geschichte, wurde ausgeguckt. Irgendwie auch eine ziemliche Ehre ...

                    Liebe Grüße
                    Dirk   

                      Status:
                      Offline
                      Beigetreten: 17.06.2016
                      RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                      Mi, 01.11.2017 22:56

                      Cool, Dirk! ?

                        Status:
                        Offline
                        Beigetreten: 12.08.2017
                        RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                        Do, 02.11.2017 10:01

                        Wow, gratuliere !!!

                        Gelöschter Nutzer
                        RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                        Do, 02.11.2017 11:29

                        Das find ich richtig Klasse. ? Glückwunsch!

                          Status:
                          Offline
                          Beigetreten: 18.07.2017
                          RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                          So, 19.11.2017 17:33

                          Hallo,

                          ich dachte, ich trage auch mal was zum Thema bei:

                          Erstmal auch von mir Glückwunsch an Dirk und Katharina. Ich habe neuerdings auch angefangen bei Wettbewerben mitzumachen. Mal sehen, ob ich demnächst auch mal durch die Wohnung hüpfen kann ... Aber zu einem fremdvorgegebenen Thema zu schreiben, finde ich recht schwierig. Um auf die ursprüngliche Frage zurück zukommen: Ich denke man kann nur gewinnen.

                          Writingkatie schrieb:

                          Vor allem finde ich es interessant, wenn eine Kurzgschichte zwar schon fertig, aber eben nicht kurz genug ist. (Zeichenanzahl überschritten). So zu kürzen, dass der Stil nicht verlorengeht und das Ganze trotzdem ausdrucksstark ist - gar nicht so leicht.

                          Ich habe eher das andere Problem: Meine Kurzgeschichten sind in der Regel sehr kurz. Teilweise ein bis zwei Normseiten. Wenn dann z.B. 4 Normseiten gefragt sind, will ich die nicht so weit strecken. Das wirkt dann nicht mehr.

                            Status:
                            Offline
                            Beigetreten: 12.03.2014
                            RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                            So, 19.11.2017 23:53

                            Juliane Rusteberg schrieb:

                            Ich habe eher das andere Problem: Meine Kurzgeschichten sind in der Regel sehr kurz. Teilweise ein bis zwei Normseiten. Wenn dann z.B. 4 Normseiten gefragt sind, will ich die nicht so weit strecken. Das wirkt dann nicht mehr.

                            Liebe Juliane,

                            strecke nicht die vorhandene Geschichte. Gib ihr mehr Geschichte, belasse sie dicht, aber lasse mehr passieren. Vielleicht kannst du einen weiteren Handlungsbogen einspannen (obwohl das bei 4 Seiten schwierig werden dürfte). Oder der Geschichte eine neue, unerwartete Wendung vepassen?

                            Liebe Grüße
                            Dirk

                              Status:
                              Offline
                              Beigetreten: 17.06.2016
                              RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                              Di, 21.11.2017 13:49

                              Eine Kurzgeschichte muss so lang wie nötig und so kurz wie möglich sein. Wenn sie zwei NS lang ist, dann ist sie es eben. In den meisten Ausschreibungen sind keine Mindestlängen angegeben, da ist es ja dann sowieso irrelevant.

                                Status:
                                Offline
                                Beigetreten: 12.03.2014
                                RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                Di, 21.11.2017 23:42

                                Christina Wermescher schrieb:

                                Eine Kurzgeschichte muss so lang wie nötig und so kurz wie möglich sein. Wenn sie zwei NS lang ist, dann ist sie es eben. In den meisten Ausschreibungen sind keine Mindestlängen angegeben, da ist es ja dann sowieso irrelevant.

                                Liebe Christina,

                                ich hatte es so verstanden, dass in diesem speziellen Fall 4 Normseiten gefragt wurden, sie aber nur zwei Seiten-Storys schreibt und daher nicht teilnimmt bzw. sich keine Chancen einräumt. Ich kenne es tatsächlich so, dass Maximallängen angegeben werden. So wie bei der Anthologie, zu der ich eingeladen wurde: Da waren bis zu fünf Gedichte und/oder eine Kurzgeschichte mit max. 10000 Anschlägen (inkl. Leerzeichen) gefragt. Und genau so habe ich geliefert. Die Geschichte hat exakt 10000 Anschläge. Habe Gedichte und Story heute Nachmittag abgeschickt.

                                Liebe Grüße,
                                Dirk 

                                  Status:
                                  Offline
                                  Beigetreten: 18.07.2017
                                  RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                  Sa, 25.11.2017 09:51

                                  Sphärenspringer schrieb:

                                  ich hatte es so verstanden, dass in diesem speziellen Fall 4 Normseiten gefragt wurden, sie aber nur zwei Seiten-Storys schreibt und daher nicht teilnimmt bzw. sich keine Chancen einräumt. Ich kenne es tatsächlich so, dass Maximallängen angegeben werden. So wie bei der Anthologie, zu der ich eingeladen wurde: Da waren bis zu fünf Gedichte und/oder eine Kurzgeschichte mit max. 10000 Anschlägen (inkl. Leerzeichen) gefragt. Und genau so habe ich geliefert. Die Geschichte hat exakt 10000 Anschläge

                                  Diese Formulierung mit max. X Seiten/Zeichen kenne ich auch. In der letzten Ausschreibungen, die ich gelesen habe, stand allerdings nur: "Wieviele Seiten? 4 Normseiten" Dann kommt noch eine Erklärung zur Normseite selbst. In anderen war das ähnlich formuliert. Für mich klingt das nach genau 4 Normseiten. Oder verstehe ich das falsch? Meine Kurzgeschichte ist bisher genau 3 Normseiten. Einen zusätzlichen Handlungsstrang sehe ich da nicht. Ich kann höchstens probieren, ob ich einzelne Szenen weiter ausschreiben kann, ohne dass es langatmig wird.

                                  Den Fall, dass ich die vorgegebene Seiten-/Zeichenzahl überschritten habe, wie es Katharina beschreibt, hatte ich allerdings bisher nie. So hat wohl jeder seine eigenen Herausforderungen ;)

                                   

                                    Status:
                                    Offline
                                    Beigetreten: 21.03.2015
                                    RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                    Mo, 27.11.2017 14:32

                                    Du könntest beim entsprechenden Veranstalter der Ausschreibung einfach mal anfragen, ob ihnen eine Story mit "nur" 3 Seiten auch genehm ist. Mehr als ja oder nein sagen können die auch nicht. :-)

                                     

                                    Ich habe in diesem Jahr die Kurzgeschichten (wieder)entdeckt, weil ich aufgrund von Arbeit und Familie kaum zu längeren Sachen komme. Macht Spaß, wenn man eine passende Idee hat, und man hat wenigstens die Chance, auf absehbare Zeit etwas fertig zu kriegen. Also bin ich derzeit in 2 Wettbewerben. Letztens hat es eine wirklich steinalte Minigeschichte aus meinem Fundus in eine Kalenderanthologie für 2018 vom Machandel-Verlag geschafft.  

                                      Status:
                                      Offline
                                      Beigetreten: 14.03.2014
                                      RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                      Mi, 29.11.2017 09:02

                                      Ja, man kann sich verzetteln: Wenn man gewissermaßen Ausschreibungen und Wettbewerben hinterherläuft, kann es passieren, dass man sein „Hauptwerk“ aus den Augen verliert bzw. seine kreative Energie für diese „Nebensachen“ verbraucht. (Doch doch, diese Energie ist begrenzt, auch wenn man das in jungen Jahren und in vollem Schreib-Saft stehend noch nicht so wahrnimmt.) Und bei wiederholtem Nicht-Erfolg kann sich schnell ausbremsende Frustration einschleichen.

                                      Trotzdem: Wenn Zeit ist, die Ausschreibung/der Wettbewerb thematisch und/oder von den Rahmenbedigungen passt, man sich mal lockern will (z. B. eine Romanschreibpause braucht), dann gibt es keinen Grund, es nicht zu versuchen. Und sei es als Fingerübung oder Training für die Dinge rundrum (Umgang mit Lektoraten oder so). Von dem aufbauenden Gefühl im Erfolgsfall ganz zu schweigen.

                                      Also wie immer: Das Maß macht’s.

                                        Status:
                                        Offline
                                        Beigetreten: 14.03.2014
                                        RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                        Mi, 29.11.2017 09:25

                                        Ach so, die Fragen:

                                        „wer hat konkret etwas von diesen Wettbewerben ?“ –– Vor allem die Veranstalter; sie bekommen Stoff für ihre Anthos und/oder Lesungen oder können ihre Veranstaltungen/Projekt für wenig Geld mit „Kultur“ und „Nachwuchsförderung“ schmücken. Aber das heißt nicht, dass alle anderen die großen Verlierer sind.

                                        „Sind es Plattformen für (noch) unbekannte Autoren?“ –– Jain. Es ist ein Weg in die Öffentlichkeit, ob man darauf mit großen oder kleinen Schritten vorankommt ist so unwägbar wie bei den meisten anderen Wegen auch.

                                        „Was hat der Verlag davon?“ –– Wenn du von Ausschreibungen für Anthos redest: Billige Texte und ein Fundus an Autoren, die man bei Bedarf mal wieder ansprechen kann. Die Idee, dass größere Projekte aus sowas erwachsen, liegt auch nahe, aber der Fall tritt doch eher selten als regelmäßig auf.

                                        „Ist so eine Anthologie nicht eine "Eintagsfliege" und somit keine Garantie für den Verlag für guten Absatz?“ –– Kommt drauf an, wie gut der Verlag sich mit sowas schon etabliert hat und wie gut seine PR/Werbung generell funktioniert.

                                        „Worauf sollte man achten; gibt es auch beim solchen Ausschreibungen "schwarze Schafe"?“ –– Sicher, die gibt es ja immer. Beispiele: Achte auf die Verträge (du solltest z. B. Storys vielleicht nicht grade exklusiv vergeben), Rahmen (z. B. Musst du im Gewinnfall zu Lesungen und wie wird dir das vergütet?) und lass dich nicht auf Teilnahmegebühren ein.

                                        „Bekommt man - klingt eitel, ist aber nicht so gemeint - Aufmerksamkeit, wenn man so einen Bewerb gewinnt? Seitens Verlagen. Oder interessiert das sowieso niemanden?“ –– Ein paar Leute interessiert es bestimmt, aber dass Verlage sich in diesem Bereich (*) gezielt umsehen, halte ich für unwahrscheinlich. Die kriegen ausreichend Material von dieser Qualität schon auf anderen Wegen. (* Außer bei „großen Preisen“, was immer das im jeweiligen Genre ist.)

                                        „Und ab wann ist man "bereit" für Groß-Ereignisse, wie zB den Rauriser Literatur-Preis? Gibt es da eine gewisse Hierarchie?“ –– Wenn die Teilnahmebedigungen es zulassen, kannst du immer teilnehmen. Was die Jury als "reif" betrachtet, ist sowieso nicht vorab bestimmbar, auch wenn es sicher hilft, wenn sich schon einen Namen gemacht hat.

                                         

                                          Status:
                                          Offline
                                          Beigetreten: 12.08.2017
                                          RE: Literatur-Wettbewerbe: Chance oder Gefahr, sich zu verz...
                                          Di, 13.03.2018 11:07

                                          Servus Ulrike,

                                          war längere Zeit nicht im Forum. Danke für deine Antworten; allesamt auf den Punkt gebracht. Tatsächlich brauche ich momentan so viel Energie für mein zweites Buch, dass mir die Luft für Wettbewerbe ausgegangen ist. Hätt ich nicht gedacht, aber nach deinem Beitrag hier erlaube ich mir selber, das ein bisserl lockerer zu nehmen. Jedenfalls ein herzliches Danke an alle, die zu dem Thema etwas wussten!

                                          Liebe Grüße aus Salzburg, Katharina