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    Beigetreten: 17.04.2015
    Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?

    So scheint es zumindest. Die Pleite von KNV ist das eine, doch die große Auslistungsaktion von Libri, eine bewusste Entscheidung für den Kommerz, gegen die Kunst und die Vielfalt, lässt viele Betroffene mit großem Kopfschütteln zurück.

    Ich bin selbst vornehmlich Selfpublisher, fühle mich aber auch mit einer Handvoll Kleinverlage verbunden, in denen z. B. Gedichtbände oder Kurzgeschichten von mir erschienen sind.
    Und ich frage mich, sollten wir Betroffenen etwas tun? 

    Bei drei großen Firmen, die bundesweit als Zulieferer für Buchhändler fungieren, kann man bei einer Aktion wie der von Libri schon von einem systemrelevanten Eingriff in den Buchmarkt reden. Und ich bin der Meinung, man sollte etwas tun.

    Die Frage ist, was kann man tun?

    Als Einzelperson habe ich für mich persönlich überlegt, meine nächste Veröffentlichung, die ich eigentlich bei BoD geplant hatte, stattdessen bei Epubli zu beauftragen. Und das entsprechend zu kommunizieren.

    Dieses Wochenende bin ich beim Litcamp in Hamburg. Möglicherweise ist das auch dort Thema.

    Und im Oktober ist wieder große Buchmesse in Frankfurt. Ich denke, dort wird sich vielfach die Möglichkeit eröffnen, mit Libri direkt in Kontakt zu kommen.

    Wie ist eure Meinung dazu? Was kann man tun? Was sollte man tun?

      Status:
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      Beigetreten: 12.03.2014
      RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
      Fr, 30.08.2019 12:50

      Lieber Manuel,

      ich kann nachfühlen, dass sich eine Künstlerseele in Schmerzen windet, wenn gefühlt die Vielfalt eingeschränkt wird. Durch den Niedergang von KNV und die stetig rückläufigen Buchverkäufe wird aber auch klar, dass es sich hier um ein wirtschaftliches Problem handelt, nicht um ein künstlerisches (zumindest nicht an erster Stelle). Ausgelistet wurden ja, soweit mir bekannt ist, die Werke, die sich ein bis zwei Jahre lang nicht ein einziges Mal verkauft hatten. Ich meine, mich an eine Zahl von 180.000 Titeln erinnern zu können. Natürlich trifft das nicht nur Kleinverlage, aber es tut ihnen am meisten weh, da ihre Sichtbarkeit am Markt sinkt. Titel zu listen und somit vorzuhalten, die keiner kauft, hat aber auch wenig Sinn. Ich weiß nicht, wie sinnvoll es wäre, würde man solche Werke automatisch in ein Print on Demand-Modell überführen, wenn sie zu "Regal-Blei" werden (wäre vielleicht etwas für die Verlagsverträge).

      Der Buchmarkt ist in den letzten Jahren nicht wirklich ein Wachstumsmarkt gewesen. Da werden manche Player am Markt gezwungen sein, aus Autorensicht unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Für uns Kulturschaffende ist es deshalb wichtig, um deine letzte Frage zu beantworten, darüber nachzudenken, wie man die Menschen da draußen, die sich in ihrer Freizeit immer mehr aufs Streaming und Social-Networks konzentrieren, wieder dazu bringt, Stunden im Kopfkino zu verbringen.

      Letztlich wäre uns auch nicht damit geholfen, wenn Libri weiterhin alle Titel listet, dafür aber irgendwann KNV in die Insolvenz folgt.

      Vielleicht sollten wir Künstler tatsächlich der Vision von Sandra und Will Uschtrin folgen, nachzulesen auf der Startseite der Autorenwelt (ganz unten, "Unsere Mission").

      Liebe Grüße
      Dirk

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        Beigetreten: 17.04.2015
        RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
        Fr, 30.08.2019 13:55

        Lieber Dirk,

        danke für das Stichwort "Autorenwelt". Das Autorenweltprogramm stützt sich ja auch auf Libri. Wie sieht es dann da aus? Ist ja auch eher suboptimal.

        Liebe Grüße,
        Manuel

        • [Moderator]
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        Beigetreten: 12.03.2014
        RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
        Fr, 30.08.2019 14:18

        Lieber Manuel,

        das ist nicht ganz korrekt. Unser Programm stützt sich nicht auf Libri.

        Der Autorenwelt-Shop befindet sich noch im Aufbau. KNV und Umbreit wollen wir auch noch anbinden, aber das dauert seine Zeit, weil wir nur ein kleines Team sind. Um ehrenamtliche Arbeit reißen sich die wenigsten.

        Es wird also nicht immer so bleiben, dass wir nur Bücher anbieten, die bei Libri gelistet sind.

        Liebe Grüße
        Jasmin

          Status:
          Offline
          Beigetreten: 12.03.2014
          RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
          Fr, 30.08.2019 15:32

          Liebe Jasmin,

          danke für deine schnelle Antwort!

          Liebe Grüße
          Dirk

            Status:
            Offline
            Beigetreten: 17.04.2015
            RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
            Sa, 31.08.2019 21:55

            Liebe Jasmin,

            das freut mich zu hören. War halt mein Wissensstand, dass bisher nur bei Libri gelistete Titel auch in das Autorenprogramm aufgenommen werden können. Umso besser. ;-)

            • [Moderator]
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            Offline
            Beigetreten: 12.03.2014
            RE: Das Seuchenjahr der Kleinverlage - was huhn?
            So, 01.09.2019 07:42

            Derzeit ist das auch noch so. Aber das soll nicht so bleiben. Es war von Anfang an der Plan, auch die anderen Großhändler anzubinden. Aber schon alleine für Libri hat unser Geschäftsführer zwei Jahre gebraucht. Wir haben halt nur einen einzigen Menschen, der hauptberuflich für die Autorenwelt arbeitet.