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    Beigetreten: 14.09.2018
    Auf der Suche nach dem Genre

    Hallo zusammen,

    ich arbeite gerade an einem Roman und kann das Genre nicht einwandfrei zuordnen.

    Kurz zum Thema: Es geht hier um autobiografische Geschehnisse an der Seite eines Psychopathen. Im Vordergrund steht zunächst die Liebesgeschichte. Die Protagonistin merkt leider erst spät, dass ihr neuer Partner krank und bösartig ist, und kann sich aus Angst nicht aus der Beziehung lösen. Bis es nach einigen Jahren durch einen schlimmen Vorfall endlich zur Trennung kommt, gefolgt von einer Reihe lebensgefährlicher Situationen. Von einem Happy End der Liebesgeschichte kann nun keine Rede mehr sein, wohl aber von einem positiven Abschluss für die Protagonistin (ich lebe ja noch 1f 609 ). 

    Der Leser erhält im Laufe der Geschichte stets Hinweise, die auf das psychopathische Verhalten des Antagonisten hinweisen (ich wünschte, die Hinweise hätte ich damals auch gehabt...). Der Höhepunkt wird etwa in der Mitte mit einem "Knall" erreicht, die Spannung bleibt bis zu letzten Minute, denn die Protagonistin ist nun mehr denn je in Gefahr.

    Ich würde das Ganze also einordnen zwischen Psychokrimi und Roman mit biografischem Hintergrund. 

    Wie seht ihr das? Vielen Dank für Eure Meinungen.

    Marlene

     

    PS: Ich schreibe übrigens unter Pseudonym und habe Personen und Orte im Roman verändert, um mich und meine Familie zu schützen.

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      Beigetreten: 14.03.2014
      RE: Auf der Suche nach dem Genre
      Fr, 14.09.2018 18:11

      Nenn es doch nach der Erzählform (also Psychokrimi, wenn du willst) und schreib das mit dem "autobiographisch" in den Klappentext. Begründung: Bei Autobiographie erwarte ich persönlich etwas weniger Spezifisches, das zudem in der Ich-Form erzählt wird.

      (Aber wenn ich mich nicht völlig irre, ist das Buch doch sowieso schon draußen und damit "gelabelt". Oder gibt es so viele solche Bücher, dass ich bei dieser Beschreibung deshalb "Das kennst'e doch!" denke?)

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        Beigetreten: 14.09.2018
        RE: Auf der Suche nach dem Genre
        Mo, 17.09.2018 13:10

        Liebe Ulrike,

        vielen Dank für Deine Antwort. Hmm, ich bin unsicher, werde da noch weiter drüber sinnieren. In der Ich-Form schreibe ich aus dem Grunde nicht, weil ich einen gewissen Abstand zum Erlebten brauche und das Ganze lieber als Roman verpacke. So kann ich es von außen betrachten und besser schreiben.

        Den zweiten Teil deiner Antwort verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz. Da ich das Buch gerade erst schreibe, ist es natürlich auch noch nicht draußen. Wenn du aber viele solcher Geschichten kennst, scheint dich das Thema ja zu interessieren - super. Ich finde, es kann nicht genug "Geschichten" oder besser "Erfahrungsberichte" geben, durch die womöglich weitere Personen vor einem Unglück bewahrt werden können. 

        Und außerdem: Gibst du 10 Autoren die gleiche Grundidee vor, hast du 10 unterschiedliche Geschichten, oder? 

        Vielleicht habe ich deine Aussage auch völlig falsch verstanden, dann bitte ich um Aufklärung.

        Hat sonst noch jemand eine Idee für das passende Genre?

        Wie gesagt, es handelt sich um meine persönliche (schreckliche) Erfahrung, die ich über mehrere Jahre an der Seite eines psychopathischen Partners erlebt habe. Es wird aber auch kein rein autobiografischer Erfahrungsbericht, sondern ein Roman. 

        Vielen Dank für weitere Antworten!

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          Beigetreten: 11.07.2018
          RE: Auf der Suche nach dem Genre
          Mo, 17.09.2018 18:44

          Hallo!

          Vom Gefühl her würde ich auch sagen ob autobiografisch oder nicht, ist für die Einordnung in ein Genre überhaupt nicht wichtig. Spontan wäre mir "Thriller" oder "Psychothriller" als erstes eingefallen. Dass das Buch "auf wahren Ereignissen" beruht kann dann in den Klappentext. Denn beim Genre "Biografien" denke ich eher an die Biografie einer bekannten Persönlichkeit. Du suchst doch aber Leser, die das Buch wegen der Spannung lesen, oder?

          Hoffentlich konnte ich dir etwas weiterhelfen.

          Gruß

          Nina

           

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            Beigetreten: 14.09.2018
            RE: Auf der Suche nach dem Genre
            Di, 18.09.2018 08:55

            Guten Morgen, Nina,

            genau, Du hast es auf den Punkt gebracht, danke!

            Irgendwie sträube ich mich innerlich noch ein wenig gegen den eigenen "Thriller" als Genre, obwohl sich einige Fitzeks, Kings und Co. in meinem Bücherregal befinden. Wenn ich jetzt alles so aufs Papier bringe, passt das aber tatsächlich am besten. Eine Geschichte à la "Die Mondspielerin" von Nina George ist es eben nicht, auch wenn's schön wäre. ;)

            Also nochmal ganz lieben Dank,

            Gruß, Marlene

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              Beigetreten: 12.03.2014
              RE: Auf der Suche nach dem Genre
              Di, 18.09.2018 13:47

              Liebe Marlene,

              auch wenn die Handlung deiner Erzählung aufgrund des psychopathischen Partners spannend ist, würde ich das Genre als "Autobiographisches, literarisches Sachbuch" bezeichnen. Es handelt sich ja nicht um Fiktion. Diese wird bei Einordnungen wie Thriller oder Psychokrimi eigentlich vorausgesetzt. Vergleiche "Minnesota Winter" von Elli H. Radinger. Auch ein erzählender Text kann ein Sachbuch sein.

              Liebe Grüße
              Dirk

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                Beigetreten: 14.09.2018
                RE: Auf der Suche nach dem Genre
                Di, 18.09.2018 14:59

                Hallo Dirk,

                vielen Dank für Deine Meinung dazu.

                Also, um das Ganze etwas näher zu beleuchten: Ich habe aus meinem Erlebten eine neue Geschichte "gestrickt", d. h. Handlungsstränge verändert, neue dazugeplant und ein völlig anderes Ende (der Antagonist stirbt) konstruiert. In Teilen also doch Fiktion. Dazu habe ich viel zum Thema Psychopathie recherchiert, um bessere Einblicke in das Denken eines Psychopathen und seine Handlungen zu bekommen.

                Es wird am Ende also tatsächlich ein Roman, der autobiografische Bestandteile enthält. Ich schreibe übrigens nicht aus der Ich-Perspektive; das ist für mich so eine Art Sicherheitsabstand, um es wirklich als Geschichte sehen zu können. Jetzt klingt es irgendwie kompliziert... 

                "Minnesota Winter" ist aber ein interessanter Tipp - das Buch werde ich mir noch mal genauer anschauen. Danke dafür.

                Gruß, Marlene

                 

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                  Beigetreten: 12.03.2014
                  RE: Auf der Suche nach dem Genre
                  Di, 18.09.2018 15:21

                  Liebe Marlene,

                  dann hat mein Tipp ja zumindest einen kleinen Nutzen gehabt 1f 609

                  Marlene Liebschenk schrieb:
                  Jetzt klingt es irgendwie kompliziert... 

                  Solange du die komplizierte Story später in einem 17-Wörter-Pitch und einem 1-2 Seiten Exposé zusammenfassen kannst, sind dem Erfolg der Geschichte schon zwei Steine weniger in den Weg gelegt ...

                  Liebe Grüße
                  Dirk  

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                    Beigetreten: 14.09.2018
                    RE: Auf der Suche nach dem Genre
                    Di, 18.09.2018 16:13

                    Uh, sag doch nicht die bösen Wörter "Pitch" und "Exposé"... ;)

                    Die Geschichte ist eigentlich gar nicht mehr kompliziert, ich habe zum Plotten die Schneeflockenmethode getestet und finde sie für mich famos. Vorher stand ich vor einem riesigen "Bandsalat" ohne Anfang, Ende und roten Faden. Nur das Genre hat mich ein wenig aus dem Konzept gebracht.

                    Eure Tipps waren alle hilfreich - ich danke Euch!

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                      Beigetreten: 12.03.2014
                      RE: Auf der Suche nach dem Genre
                      Do, 20.09.2018 12:32

                      Liebe Marlene,

                      freut mich, das zu lesen. Ich verstehe nur nicht, was an Pitch und Exposé böse ist? 1f 608 1f 607

                      Sind doch nur Zusammenfassungen, quasi hilstextmäßige Appetithäppchen, die deine/n Lektor*in, Agent*in in deine Leseprobe locken sollen oder, falls du als Selfpublisherin unterwegs bist, deine potenziellen Leser*innen in dein Buch ...

                      Liebe Grüße
                      Dirk

                       

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                        Beigetreten: 13.03.2014
                        RE: Auf der Suche nach dem Genre
                        Mi, 17.10.2018 19:20

                        Das könnte ein sogenanntes Memoir sein! Ein bestimmter Ausschnitt deines Lebens, auf ein bestimmtes Thema, einen Aspekt bezogen - romanhaft erzählt.

                        Die aktuelle Federwelt hat dazu einen Beitrag!

                        Wenn du das Ganze sehr verfremdest und es nicht wirklich was mit dir zu tun hat, du also zB. die Personen fiktiv veränderst, passt das Genre Thriller jedoch.

                        Wenn du mehr Hilfe brauchst, melde dich - auch gern direkt bei mir.

                        Anni

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                          Beigetreten: 12.03.2014
                          RE: Auf der Suche nach dem Genre
                          Fr, 19.10.2018 13:54

                          Liebe Marlene,

                          wenn Thriller wirklich dein Genre ist, kannst du dich auch gerne an mich wenden, Thriller und Krimi schreibe ich auch.

                          Liebe Grüße
                          Dirk 

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                            Beigetreten: 14.09.2018
                            RE: Auf der Suche nach dem Genre
                            Fr, 19.10.2018 16:43

                            Liebe Anni, lieber Dirk,

                            vielen Dank für den Hinweis, die Federwelt ist gerade auf dem Weg zu mir.

                            Inzwischen bin ich tatsächlich schon bei über 150 Seiten und habe mich auf den Thriller festgelegt. Personen und Orte habe ich so verfremdet, dass nur "Eingeweihte", die eine Rolle spielen, Parallelen erkennen können. Diese Verfremdung ist beim Schreiben schwieriger Szenen eine große Hilfe für mich, denn so habe ich die Möglichkeit, die Geschichte durch ein Fenster zu betrachten und nicht im Spiegel. 

                            Außerdem kann ich mich ein bisschen freier austoben und ein Ende finden, was meinen Sinn für Gerechtigkeit in gewisser Weise befriedigt. Im wahren Leben mögen manche Mistkerle ja davonkommen, wenn die Beweislage nicht ausreichend ist, aber so ... 1f60e

                            Vielen lieben Dank dafür, dass Ihr mir da Hilfe anbietet, die werde ich sicher noch in Anspruch nehmen.

                            Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

                            Marlene