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    Beigetreten: 16.02.2019
    Unzuverlässiger Verlag

    Hallo,

    ich bitte euch um Trost und Rat:

    Ist es üblich, dass ein Verlag nach monatelangen Vertröstungen 3 Wochen vor der geplanten Veröffentlichung den lektorierten Text mit massiven Änderungen schickt, die sogar die Struktur des Textes, die Biografien und psychologische Entwicklung der Figuren betreffen.

    Viele Dinge sind gut, das ist keine Frage und ich bin der Letzte, der sich Verbesserungsvorschlägen widersetzt. Ich hätte das auch gerne ausdiskutiert. Mich so knapp vor dem Ende vor vollendete Tatsachen zu stellen, finde ich aber nicht fair und der Qualität eines Textes tut es sicher auch nicht gut, vor allem wenn die Änderungen bzw. Streichungen die Logik des weiteren Textes stören und zu magischen Fähigkeiten der Figuren in späteren Kapiteln führen. So etwas übersieht man schnell, wenn man das unter Zeitdruck umsetzen muss. Er hat mir auch gleich nach der Vertragsunterzeichnung gesagt, dass er wegen der Druckkosten kürzen wird. Das verstehe ich grundsätzlich, aber nicht, wenn es den Text zerstört.

    Ich habe natürlich schon intensiv bei Verwandten und Bekannten Werbung gemacht, die sich auf den Roman im April freuen. In den Online-Stores ist er mit Erscheinungsdatum 1. April angekündigt. Auf meine Fragen, wie er sich den weiteren Zeitplan vorstellt, bekomme ich als Antwort "Das kann ich nicht sagen" und die auch erst nach dem dritten Mal nachhaken. Was er am 1. April macht, der sich sicher nicht mehr ausgeht, teilt er mir auch nicht mit. Ich bekomme auch keine Auskunft, welche weiteren Schritte nach dem Lektorat noch anstehen und wie viel Zeit er dafür veranschlagt. Meinen Bekannten kann ich nur noch sagen: "Theoretisch erscheint es im April, aber ich habe keine Ahnung, wann es wirklich passiert."

    Eigentlich hat er sich verpflichtet, den Roman im Frühjahr zu veröffentlichen, aber ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass ihn das nicht interessiert.

    Ich arbeite jetzt schon am Rande der Erschöpfung, weil ich für Textarbeit und Brotberuf 12-Stunden-Tage schiebe. Nach einem Versprechen, das Lektorat "nächste Woche" zu bekommen, habe ich extra dafür Urlaub genommen. Der ist nutzlos verstrichen und der Text kam ein Monat später, weil ihn eine Woche ein Virus gequält hat. Am Ende erhalte ich nur noch "Das Lektorat hat leider etwas länger gedauert, als ursprünglich geplant", was ich mit der Vorgeschichte eher als Hohn und nicht als Entschuldigung empfinde.

    Ich weiß nicht mehr weiter. Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Was kann man da tun?

    Vielen Dank im Voraus

    Hermann

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      Beigetreten: 09.05.2014
      RE: Unzuverlässiger Verlag
      Sa, 16.03.2019 11:31

      Hallo Hermann,
      Trost kann ich dir kaum geben. Was du schreibst, hört sich so an, als wenn der Verlag nicht besonders professionell arbeitet. Ich kenne das (bei "meinem" Verlag) nur so, dass die Termine exakt von beiden Seiten eingehalten werden. Bei einem Buch wurde die Veröffentlichung auf meinen  Wunsch sogar vorgezogen, da es vor einer wichtigen Lesung verfügbar sein sollte. Ich hab ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. In jedem Fall wurde mir immer genügend Zeit für die Bearbeitung gelassen. Das setzt natürlich voraus, dass das Manuskript rechtzeitig eingereicht wurde.
      An deiner Stelle würde ich mir überlegen, den Verlag zu wechseln (beim nächsten Buch?).

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        Beigetreten: 16.02.2019
        RE: Unzuverlässiger Verlag
        Sa, 16.03.2019 17:23

        Hallo Gerd,

        es ist schon viel Trost, zu hören, dass nicht alle Verlage so sind. Auf meiner Verlagsliste für den nächsten Roman schwankt er derzeit zwischen ganz hinten und ganz raus. Dafür ist ein anderer Verlag nach dem Studium deines Profils nach oben gewandert.

        Das Manuskript hatte er schon bei der Vertragsunterzeichnung, das war hoffentlich rechtzeitig genug.

        Danke, Hermann

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          Beigetreten: 25.12.2018
          RE: Unzuverlässiger Verlag
          Sa, 16.03.2019 17:47

          Lieber Hermann,

          Dein Beitrag klingt, als seien weder Verlag noch Lektor besonders zuverlässig.

          Jetzt bin ich - wie vermutlich viele andere - sehr neugierig, um welchen Verlag es sich handelt, denn so eine Misere möchte ich gerne umschippern. Darfst Du hier Namen nennen?

          Herzliche Grüße

          Ute

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            Beigetreten: 16.02.2019
            RE: Unzuverlässiger Verlag
            Sa, 16.03.2019 20:17

            Hallo Ute,

            die PN ist unterwegs. Öffentlich würde ich einen Namen im negativen Zusammenhang nicht nennen. Sagen wir es mal so: Außerhalb von Österreich muss man davor keine Angst haben und wer keine Krimis schreibt ist auch sicher.

            Es ist nicht allzu schwer herauszufinden, da ich mich bemühe, eifrig Werbung zu machen, außerdem schicke ich gerne auf Anfrage eine PN.

            Liebe Grüße

            Hermann

             

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              Beigetreten: 12.03.2014
              RE: Unzuverlässiger Verlag
              Fr, 12.04.2019 13:29

              Lieber Hermann,

              nun ist es mittlerweile fast Mitte April, da würde es micht interessieren, ob dein Buch bereits erschienen ist oder ob du wenigstens die zerstörerischen Änderungen an deinem Werk hast verhindern können?

              Liebe Grüße
              Dirk

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                Beigetreten: 16.02.2019
                RE: Unzuverlässiger Verlag
                Fr, 12.04.2019 16:55

                Hallo Dirk,

                danke der Nachfrage. Der Roman ist noch nicht erschienen. Der Verleger hat mir geschrieben, dass es im Mai so weit sein wird. Bin gespannt, ob er das hält. Aktuell kommen jetzt die Bücher heraus, die für den 1. März angekündigt wurden, also 1 - 2 Monate Verzögerung scheinen sein Standard zu sein.

                Mit der ersten Lektoratsrunde bin ich durch. Ich habe vieles übernommen, weniges anders umgesetzt und einiges nach reiflicher Überlegung ignoriert. Ein paar Streichungen musste ich sogar wieder rückgänging machen, weil ich beim Weiterarbeiten festgestellt habe, dass die Kapitel für die weitere Geschichte notwendig sind. Ich habe da nicht lange diskutiert, sondern ihm das fertige Ergebnis geschickt.

                Jetzt liegt das Manuskript bei der zweiten Lektoratsrunde, die erste war vom Verleger selbst, jetzt ist es eine richtige Lektorin. Bin gespannt, wie lange die braucht und was dabei rauskommt. Für Verbesserungen bin ich immer offen, aber man muss auch das Selbstvertrauen haben, um bei Eingriffen in Struktur, Konzept oder Figuren ein Stoppschild zu setzen, damit man nicht zum Einheitsbrei wird, vor allem wenn es einem in letzter Sekunde vorgesetzt wird. Die Gelegenheit zu grundlegenden Diskussionen hat er verschlafen, aber es hat ihm ja so gut gefallen, dass er einen Vertrag unterschrieben hat.

                In der Zwischenzeit mache ich mir nicht mehr viele Gedanken darüber, sondern arbeite an der Fertigstellung des zweiten Bandes.

                Herzliche Grüße

                Hermann

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                  Beigetreten: 16.02.2019
                  RE: Unzuverlässiger Verlag
                  Sa, 01.06.2019 14:55

                  Hallo,

                  das mit den Vertröstungen geht anscheinend ewig weiter. Aktuell kann offenbar die Lektorin nicht arbeiten, weil der Verleger verletzt ist.

                  Daher habe ich nur noch eine Frage: Kennt jemand einen guten Anwalt für Autorenrechte in Wien?

                  Liebe Grüße,

                  Hermann 

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                    Beigetreten: 13.02.2019
                    RE: Unzuverlässiger Verlag
                    Mo, 10.06.2019 17:37

                    Guten Tag , ihr Lieben.

                    Auch ich bin hereingefallen auf einen Verlag.

                    Das Schlimme sind die Verträge dieser Pseudoverlage.

                    Wir Autoren müssen genau schauen,wem wir unser Manuskript

                    anvertrauen.

                    Ich gebe nicht auf und werde bei meinem aktuell entstehenden

                    Roman genauer hinschauen.Liebe Grüße.Christina Maria Hesse

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                      Beigetreten: 10.10.2019
                      RE: Unzuverlässiger Verlag
                      Fr, 18.10.2019 18:05

                      Hallo Hermann,

                      Änderungsvorschläge zu Struktur, Charakteren etc kamen bei mir direkt nach Einsendung des Gesamtmanuskripts (ich schreibe i.d.R. das MS erst fertig, bevor ich es überhaupt anbiete). Das war so ungefähr 10 Monate vor Erscheinungsdatum des Buches.

                      Zwei Monate vor Veröffentlichung bat man mich um das abschliessende OK zum Cover, drei Monate vor VÖ nur noch um Eliminierung einiger Wortwiederholungen, die beim Lektorat und Korrektorat noch durchgerutscht waren - kann ja vorkommen.

                      Drei Wochen vor Veröffentlichung kümmert man sich höchstens noch um Werbung,Leserunden u.ä.

                      Das Buch kam dann natürlich auf den Tag genau am bereits seit Monaten festgesetzten Erscheinungstag in den Handel.

                      Aber mittlerweile ist dein Buch ja erschienen und ich hoffe, die Erstauflage ist mittlerweile verkauft.

                      Grüsse

                      Robert
                       

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                        Beigetreten: 30.11.2016
                        RE: Unzuverlässiger Verlag
                        Di, 10.12.2019 11:35

                         

                        Hallo Hermann,

                        so kurz vor Weihnachten möchte ich mal nachfragen, was aus deinem Buch geworden ist. Erschien es nach den mehreren Monaten Verspätung doch noch, und liegt es nun vielleicht sogar auf dem Gabentisch?

                        Handelt es sich bei deinem Verlag womöglich um einen Druckkostenzuschussverlag? Ich glaube, so etwas zwischen deinen Zeilen herausgelesen zu haben.
                        Bei denen habe ich schon von so einem Verhalten gehört. Ein seriöser Verlag bringt keinen seiner Autoren in derartige Bedrängnis.

                        Gruß
                        Ben

                         

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                          Beigetreten: 16.02.2019
                          RE: Unzuverlässiger Verlag
                          Di, 10.12.2019 17:29

                          Hallo,

                          der Roman ist dann im Oktober erschienen. Dazwischen gab es nicht nur über Termine so viele blöde Diskussionen, dass ich jetzt jeden Autor beneide, der sich bei der Veröffentlichung seines ersten Romans gefreut hat.

                          Es ist kein Druckkostenzuschussverlag, gezahlt habe ich nichts.

                          Herzliche Grüß0e

                          Hermann

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                            Beigetreten: 03.04.2014
                            RE: Unzuverlässiger Verlag
                            Mi, 11.12.2019 15:15

                            Hallo :-)

                            ich schließe mich dem Thema mal mit einer anderen Frage an: Wie ist denn die Vorgehensweise, wenn ein Verlag (es geht hier um meine ersten Veröffentlichungen, mittlerweile bin ich glücklicherweise besser bedient) die halbjährlichen Abrechnungen nicht schickt. Ich habe immer wieder nachgefragt, anfangs Ausreden bekommen und nun kommt einfach nichts mehr. Wie kann und muss ich da weiter vorgehen?

                            Danke schon mal.

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                              Beigetreten: 03.04.2014
                              RE: Unzuverlässiger Verlag
                              Mi, 11.12.2019 15:31

                              sorry, war doppelt

                                Status:
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                                Beigetreten: 30.11.2016
                                RE: Unzuverlässiger Verlag
                                Mi, 11.12.2019 16:21

                                Hmmm … ich klinke mich mal ein, weil es eine zunehmende Unart auch der seriösen Verlage zu sein scheint, Abrechnungen erst nach Mahnung und Erinnerung zu versenden. Und selbst, wenn mal ein Quartal mit geringen Verkaufszahlen dabei war - oder vielleicht sogar null Verkauf - sollte man als Autor eine Abrechnung erhalten. Leider musste ich die Unart auch schon feststellen, dass der Verlag entweder verspätet oder gar nicht abrechnet.

                                Gruß
                                Ben

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                                  Beigetreten: 12.03.2014
                                  RE: Unzuverlässiger Verlag
                                  Do, 12.12.2019 00:22

                                  Lieber Ben,

                                  als Profi hast du aber vielleicht auch einen Tipp, wie man angemessen auf so eine vertrödelte Abrechnung reagiert? Fragt man nur freundlich nach oder hat man andere Möglichkeiten, seinem Recht Nachdruck zu verschaffen, ohne es ich mit dem Verlag zu verscherzen?

                                  Liebe Grüße
                                  Dirk Eickenhorst

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                                    Beigetreten: 30.11.2016
                                    RE: Unzuverlässiger Verlag
                                    Do, 12.12.2019 09:26

                                    Hallo Dirk,

                                    danke für die Blumen, aber ich bin kein Profi. Zumindest nicht, was das Schreiben von Büchern anbetrifft. Aber man kann halt den Verlag immer nur daran erinnern, mahnen und notfalls mit dem Rechtsanwalt drohen. 
                                    Im Vertrag müsste ja auch vereinbart sein, dass man die Abrechnungen einsehen darf. Notfalls die mal anfordern und professionell prüfen lassen. 
                                    Die Frage ist tatsächlich, wie weit bin ich bereit zu gehen und setze ich die Zusammenarbeit mit dem Verlag auf Spiel. Andererseits die Überlegung: Will ich eigentlich mit einem Verlag weiter arbeiten, der mich möglicherweise hintergeht. Das muss jeder selbst wissen.
                                     

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                                      RE: Unzuverlässiger Verlag
                                      Do, 12.12.2019 22:32

                                      Sphärenspringer schrieb:

                                      Lieber Ben,

                                      als Profi hast du aber vielleicht auch einen Tipp, wie man angemessen auf so eine vertrödelte Abrechnung reagiert? Fragt man nur freundlich nach oder hat man andere Möglichkeiten, seinem Recht Nachdruck zu verschaffen, ohne es ich mit dem Verlag zu verscherzen?

                                      Liebe Grüße
                                      Dirk Eickenhorst

                                       

                                      Zu verscherzen gibt es da nicht mehr viel. Von daher stellt sich mir die Frage nach dem juristischen Vorgehen. Wie und wann schalte ich einen Rechtswanwalt / einen Rechtsanwältin ein. Zugleich scheue ich allerdings auch den Aufwand einer solchen Aktion, da es sich nur um Kleinstbeträge handelt.

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                                        Beigetreten: 03.04.2014
                                        RE: Unzuverlässiger Verlag
                                        Do, 12.12.2019 22:35

                                        weso schrieb:

                                        Hallo Dirk,

                                        danke für die Blumen, aber ich bin kein Profi. Zumindest nicht, was das Schreiben von Büchern anbetrifft. Aber man kann halt den Verlag immer nur daran erinnern, mahnen und notfalls mit dem Rechtsanwalt drohen. 
                                        Im Vertrag müsste ja auch vereinbart sein, dass man die Abrechnungen einsehen darf. Notfalls die mal anfordern und professionell prüfen lassen. 
                                        Die Frage ist tatsächlich, wie weit bin ich bereit zu gehen und setze ich die Zusammenarbeit mit dem Verlag auf Spiel. Andererseits die Überlegung: Will ich eigentlich mit einem Verlag weiter arbeiten, der mich möglicherweise hintergeht. Das muss jeder selbst wissen.
                                         

                                        Anfordern und prüfen lassen: Da geht das Problem ja weiter. Mails werden fast immer einfach ignoriert, es sei denn, es geht um Bestellungen. Und selbst da muss ich aufpassen, dass sie nicht untergehen. Die Frage, die sich mir stellt wäre eher: Wie muss ich vorgehen, um dann irgendwann an einem nicht reagierenden Verlag vorbei meine Rechte zurückzubekommen.

                                          Status:
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                                          Beigetreten: 30.11.2016
                                          RE: Unzuverlässiger Verlag
                                          Do, 12.12.2019 23:20

                                          Hast du denn schon mal mit juristischen Schritten gedroht?
                                          Du musst ja nicht mal einen Anwalt einschalten. Erstatte Anzeige wegen Betrugs oder in diesem Fall vielleicht wegen Unterschlagung. Dann muss die Staatsanwaltschaft tätig werden. Kennst du andere Autoren dieses Verlags? Falls es ihnen ähnlich geht wie dir, könntet ihr auch auch zusammenschließen und gemeinsam was tun.

                                          Egal ob Kleinbeträge oder große, viele Hühner machen auch einen Berg Mist.

                                          Gruß
                                          Ben 

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                                            RE: Unzuverlässiger Verlag
                                            Fr, 13.12.2019 00:10

                                            Ben Vart schrieb:

                                            [...] danke für die Blumen, aber ich bin kein Profi. Zumindest nicht, was das Schreiben von Büchern anbetrifft.

                                            Naja, nach drei veröffentlichten Romanen denke ich schon, dass du kein Hobby-Autor mehr bist.

                                            Aber solche Definitionen sind auch nicht wichtig.

                                            Mich würde jetzt eigentlich interessieren, ob der Verlag von Maria schlicht selbst am Hungertuch nagt oder mit der Verlagsarbeit überfordert ist. Bei Klein(st)verlagen kan so etwas sicher schon mal vorkommen. Es müssen ja nicht gleich kriminelle Machenschaften dahinter stecken. Was dennoch Fehlverhalten nicht entschuldigt.

                                            Ich habe mal in Marias Profil nach Verlagen geschaut.

                                            Der Querverlag z.B. bringt jährlich ca. 12 Neuerscheinungen heraus, beim MAIN-Verlag habe ich zur Menge der Neuerscheinungen keine Infos finden können, bei der Menge an  Sparten, in denen veröffentlicht wird, sind es sicher mehr. Zum Verlag 3.0 habe ich lediglich eine wenig überzeugende Webseite gefunden, die kaum Informationswert hat. Scheint eher ein kleines SP-Portal zu sein.

                                            Gibt es denn bei andauernden Schwierigkeiten (Verlag erfüllt die vertraglich vereinbarten Pflichten nicht) keine Möglichkeit, sein Werk vom Verlag zu "befreien", um es anderswo neu zu veröffentlichen?

                                            Liebe Grüße
                                            Dirk

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                                              RE: Unzuverlässiger Verlag
                                              Fr, 13.12.2019 14:11

                                              Um da gleich mal alle falschen Ideen und Gerüchte zu unterbinden: Es handelt sich um den Verlag 3.0.  (Mit meinen anderen Verlagen bin ich vollständig zufrieden.) Mittlerweile unter der Knute des Insolvenzverwalters angesiedelt, ist da nix zu holen. Es ist ja auch nicht so, dass meine Bücher wirklich gut laufen - aber auch das hat ja mit dem Einsatz oder Nichteinsatz des Verlages zumindest ein bisschen was zu tun. Mir es geht mir eher um meine Nerven und das Gefühl, einfach nicht weiter beachtet zu werden.

                                              Ich denke gerade darüber nach, meine Bücher dort rauszunehmen und im SP neu aufzulegen. Allerdings scheue ich derzeit noch ein wenig vor dem Aufwand zurück, den das mit sich bringt. Vielleicht sollte ich mich dennoch darauf konzentrieren und trotz allen Ärgers, mich nicht weiter mit irgendwelchen juristischen Schritten befassen, die auch lediglich fürs Gefühl was bringen würden.

                                              Vielen Dank für Eure Tipps und Euer Interesse.

                                              Sphärenspringer schrieb:

                                               

                                              Ben Vart schrieb:

                                              [...] danke für die Blumen, aber ich bin kein Profi. Zumindest nicht, was das Schreiben von Büchern anbetrifft.

                                              Naja, nach drei veröffentlichten Romanen denke ich schon, dass du kein Hobby-Autor mehr bist.

                                              Aber solche Definitionen sind auch nicht wichtig.

                                              Mich würde jetzt eigentlich interessieren, ob der Verlag von Maria schlicht selbst am Hungertuch nagt oder mit der Verlagsarbeit überfordert ist. Bei Klein(st)verlagen kan so etwas sicher schon mal vorkommen. Es müssen ja nicht gleich kriminelle Machenschaften dahinter stecken. Was dennoch Fehlverhalten nicht entschuldigt.

                                              Ich habe mal in Marias Profil nach Verlagen geschaut.

                                              Der Querverlag z.B. bringt jährlich ca. 12 Neuerscheinungen heraus, beim MAIN-Verlag habe ich zur Menge der Neuerscheinungen keine Infos finden können, bei der Menge an  Sparten, in denen veröffentlicht wird, sind es sicher mehr. Zum Verlag 3.0 habe ich lediglich eine wenig überzeugende Webseite gefunden, die kaum Informationswert hat. Scheint eher ein kleines SP-Portal zu sein.

                                              Gibt es denn bei andauernden Schwierigkeiten (Verlag erfüllt die vertraglich vereinbarten Pflichten nicht) keine Möglichkeit, sein Werk vom Verlag zu "befreien", um es anderswo neu zu veröffentlichen?

                                              Liebe Grüße
                                              Dirk

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                                                RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                Fr, 13.12.2019 14:21

                                                Naja, bei Insolvenzen sind Magengeschwüre das Einzige, was du dir holen kannst. Und das lohnt echt nicht. Die Energie lieber aufs nächste Buch richten.

                                                Sphärenspringer schrieb:

                                                Gibt es denn bei andauernden Schwierigkeiten (Verlag erfüllt die vertraglich vereinbarten Pflichten nicht) keine Möglichkeit, sein Werk vom Verlag zu "befreien", um es anderswo neu zu veröffentlichen?

                                                Bringt meines Erachtens nicht viel. An anderer Stelle hier im Forum wurde schon mal geschrieben, dass Verlage sind eher nicht an Bücher wagen, die andernorts schon mal veröffentlich wurden.
                                                Außerdem muss man dran denken, dass die Verwertungsrechte, die man dem Verlag vertraglich zugesichert hat, soweit ich weiß mit der Insolvenz nicht automatisch erlöschen. 
                                                Aber ich bin kein Rechtsanwalt und kenn mich mit der Materie auch nur vom Hörensagen aus.

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                                                  RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                  Fr, 13.12.2019 20:54

                                                  Hallo,

                                                  ich habe großes Verständnis für die Lage von Kleinstverlagen, aber eines verstehe ich nicht: Wenn einer keine Emails schreiben oder Telefonate führen kann. So viele Autoren hat man als Kleinstverlag nicht unter Vertrag. Wenn er dann mit seinen Angelegenheiten ins Schleudern kommt, soll er seine Vertragspartner informieren und sich etwas Neues ausmachen. Das würde Klarheit schaffen und dank der Vereinbarung auch für den Verleger mehr Rechtssicherheit schaffen. Und das versteht sicher jeder Autor, wenn das Problem partnerschaftlich gelöst wird.

                                                  Ich habe allerdings selbst erlebt und auch schon in diesem und anderen Foren gelesen, dass man sich in einen "ich bin so ein armer Kleinstverlag"-Winkel zurückzieht und glaubt, dass man sich dort nicht an Verträge halten muss, und Kommunikation oder gar eine beide Seiten zufriedenstellende Lösung nicht nötig ist. Dass sie Unternehmen sind, deren Vertragspartner sich auf ihre Vertragstreue verlassen können müssen, ist anscheinend völlig egal. Der Autor wird als Vertragspartner einfach im Regen stehen gelassen.

                                                  Herzliche Grüße

                                                  Hermann

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                                                    RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                    Sa, 14.12.2019 00:03

                                                    Maria Braig schrieb:

                                                    Um da gleich mal alle falschen Ideen und Gerüchte zu unterbinden:

                                                    Liebe Maria,

                                                    ich habe lediglich die drei Unternehmen aufgeführt, die in deinem Profil angegeben waren, wobei mir der Verlag 3.0 eben als einziger irgendwie suspekt vorkam.

                                                    Einer Wertung habe ich mich aber komplett enthalten und auch keine Gerüchte erfunden.

                                                    Hermann Moser schrieb:

                                                    Ich habe allerdings selbst erlebt und auch schon in diesem und anderen Foren gelesen, dass man sich in einen "ich bin so ein armer Kleinstverlag"-Winkel zurückzieht und glaubt, dass man sich dort nicht an Verträge halten muss, und Kommunikation oder gar eine beide Seiten zufriedenstellende Lösung nicht nötig ist. Dass sie Unternehmen sind, deren Vertragspartner sich auf ihre Vertragstreue verlassen können müssen, ist anscheinend völlig egal. Der Autor wird als Vertragspartner einfach im Regen stehen gelassen.

                                                    Ich gebe dir recht: Kleinstverlage sind, genau wie die Big Player, Unternehmen am Markt, die Verträge eingehen und natürlich auch einhalten müssen. Das deren Risiko größer ist, sich (aus welchen Gründen auch immer) mit schlecht laufenden Büchern in eine Sackgasse zu manövrieren, dürfte aber unbestreitbar sein. Aber auch da gebe ich dir recht: der Verlag muss in Richtung seiner Vertragspartner klar kommunizieren.

                                                    Liebe Grüße
                                                    Dirk

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                                                      RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                      Sa, 14.12.2019 13:58 / Bearbeitet am: Sa, 14.12.2019 16:33

                                                      Sphärenspringer schrieb:

                                                      Maria Braig schrieb:
                                                      Um da gleich mal alle falschen Ideen und Gerüchte zu unterbinden:

                                                      Liebe Maria,

                                                      ich habe lediglich die drei Unternehmen aufgeführt, die in deinem Profil angegeben waren, wobei mir der Verlag 3.0 eben als einziger irgendwie suspekt vorkam.

                                                      Einer Wertung habe ich mich aber komplett enthalten und auch keine Gerüchte erfunden.

                                                       

                                                      Lieber Dirk,

                                                      so war das auch gar nicht gemeint. Ich fürchtete lediglich, andere, die mitlesen, ohne sich dazu zu äußern und sich wirklich mit der Sache zu beschäftigen, könnten da - der Teufel ist ein Eichhörnchen - möglicherweise .... Du weißt schon. Also alles okay.

                                                       

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                                                        RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                        Sa, 14.12.2019 22:30

                                                        Zitat:
                                                        Außerdem muss man dran denken, dass die Verwertungsrechte, die man dem Verlag vertraglich zugesichert hat, soweit ich weiß mit der Insolvenz nicht automatisch erlöschen. 

                                                        Man kann aber, wenn der Verlag seinen vertraglichen Pflichten nicht nachkommt, die Rechteeinräumung widerrufen (oder wie immer das juristisch korrekt dann heißt). Dazu braucht man wahrscheinlich einen Anwalt. Ohne Anwalt geht die Rechte-Rückgabe auch in beiderseitigem Einverständnis - der Insovenzverwalter wäre da wohl der Ansprechpartner.

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                                                          RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                          So, 15.12.2019 07:06

                                                          Hallo,

                                                          ich habe mich schon einmal von einer Anwältin beraten lassen und musste überrascht feststellen, dass für mich eindeutige Vertragspassagen aus juristischer Sicht völlig schwammig und daher nicht so einfach durchsetzbar waren. Die Hilfe von einem Profi sollte man sich also schon überlegen.

                                                          Das hat nur einen Haken: Guter Rat ist teuer.

                                                          Grüße

                                                          Hermann

                                                           

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                                                            RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                            So, 15.12.2019 15:18

                                                            Hermann Moser schrieb:

                                                            Das hat nur einen Haken: Guter Rat ist teuer.

                                                            Lieber Hermann,

                                                            bist du Mitglied im BVjA oder einer vergleichbaren Organisation? Dann könntest du dich mit deinem Anliegen auch dorthin wenden, eventuell kann man dir dort helfen. Der BVjA vertritt die Interessen seiner Mitglieder u. a. gegenüber Verlagen.

                                                            Liebe Grüße
                                                            Dirk

                                                              Status:
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                                                              RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                              So, 15.12.2019 19:14

                                                              jon schrieb:
                                                               

                                                              Man kann aber, wenn der Verlag seinen vertraglichen Pflichten nicht nachkommt, die Rechteeinräumung widerrufen (oder wie immer das juristisch korrekt dann heißt).

                                                              Ein Medienanwalt wäre sicher eine Hilfe. Andererseits, so mein rudimentärens juristisches Verständnis, besteht ein Unterschied zwischen einer Insolvenz und nicht erfüllter Vertragspflicht. Da sollte man schon vor einer Insolvenz die juristische Notbremse ziehen.

                                                                Status:
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                                                                RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                So, 15.12.2019 20:57

                                                                Hallo Dirk,

                                                                mit dem Bundesverband junger Autoren habe ich 2 Probleme: Ich bin 47 Jahre alt und Österreicher ;-)

                                                                Natürlich gibt es auch für ältere Alpenländer ähnliche Vereine, aber da werden bei uns kleinere Semmeln (Brötchen) gebacken. Meine Anwältin hat mich gut beraten, ich würde sie in ähnlichen Fällen sofort wieder konsultieren. Aber ich betreibe das Schreiben als Hobby und für den Freizeitspaß sollte man nicht ewig herumstreiten. Ich überlege daher ernsthaft, mit dem nächsten Band ins Self-Publishing zu gehen, wenn ich nicht einen Agenten finde, der an meiner Seite mitstreitet.

                                                                Herzliche Grüße,

                                                                Hermann

                                                                  Status:
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                                                                  RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                  So, 15.12.2019 22:42

                                                                  Zitat:
                                                                  besteht ein Unterschied zwischen einer Insolvenz und nicht erfüllter Vertragspflicht.

                                                                  Ja. Aber ein Verlag in Insolvenz kann weiterarbeiten (also die Verwertungsrechte nutzen) - wenn er da die Pflicht nicht erfüllt, kann man die Rechte sicher zurückfordern. Wenn der Verlag seine Arbeit einstellt (die Firma also erlischt), sollten die Verwertungsrechte wieder an den Autor gehen.

                                                                   

                                                                    Status:
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                                                                    RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                    So, 15.12.2019 22:55

                                                                    Wenn sie in die Konkursmasse gehen, hast du nix davon. 

                                                                      Status:
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                                                                      RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                      Di, 31.12.2019 11:36

                                                                      Lieber Hermann,

                                                                      der Bundesverband junger Autorinnen und Autoren würde dich sicher aufnehmen. Das "jung" bezieht sich nicht auf das Lebensalter des Mitglieds.

                                                                      BVjA schrieb:

                                                                      „Jung“ hat nach unserer Definition nichts mit dem Lebensalter zu tun, sondern mit der Eigenschaft als Autor.

                                                                      Der richtige Ansprechpartner im BVjA wäre für dich:

                                                                      Max Haberich, Regionalgruppenleiter, E-Mail: [email protected]

                                                                      Die Regionalgruppe Wien 1f 609 hat auch eine gelungene Webseite: http://www.jungwien14.com/

                                                                      Liebe Grüße
                                                                      Dirk

                                                                       

                                                                        Status:
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                                                                        RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                        Fr, 24.01.2020 10:04

                                                                        Hallo zusammen!

                                                                         

                                                                        Ich habe bisher zum Glück keine negativen Erfahrungen in dem Bereich gemacht. Aber ein paar grundsätzliche Worte möchte ich loswerden.

                                                                         

                                                                        Das Jahr 2019 war für die Kleinverlagsszene schlichtweg scheisse.

                                                                        Erst die KNV-Insolvenz, dann die Listenanpassungen bei Libris und auch sonst scheinen die Absatzzahlen nicht rosig gewesen zu sein.

                                                                        Grundsätzlich ist es nicht verwunderlich, dass es hier zu einer Konsolidierung kommen muss, da ja ständig Kleinverlage wie Pilze aus den Boden geschossen sind.

                                                                        Sie kommen, sie verschwinden. Durch die Entwickllungen des Jahres 2019 scheinen nun aber auch etablierte und größere Independence-Verlage ihre Nöte zu haben.

                                                                        Ich will keinesfalls rechtfertigen, dass es in irgendeiner Weise in Ordnung sei, nicht rechtzeitig Abzurechnen oder so. Aber ich denke, dass Manche es gerade einfach nichtmehr auf die Reihe bekommen. Wenn man kurz vor der Insolvenz steht, dann setzt man Prioritäten. Und die liegen vermutlich nicht unbedingt darin, die letzten vorhandenen Kröten an die Autoren auszuzahlen. Schließlich hat man deren Leistung schon. Zahlt man aber den Strom nicht oder den Logistiker, dann bekommt man sehr viel schneller Probleme.

                                                                         

                                                                        Liebe Grüße

                                                                        Christina

                                                                         

                                                                          Status:
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                                                                          RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                          Fr, 24.01.2020 11:41

                                                                          Christina Wermescher schrieb:

                                                                          Wenn man kurz vor der Insolvenz steht, dann setzt man Prioritäten. Und die liegen vermutlich nicht unbedingt darin, die letzten vorhandenen Kröten an die Autoren auszuzahlen. Schließlich hat man deren Leistung schon. Zahlt man aber den Strom nicht oder den Logistiker, dann bekommt man sehr viel schneller Probleme.

                                                                          Das mag eine Erklärung sein, ist aber keine Entschuldigung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Autoren viel eher bereit wären, auf ihr Honorar zu warten als Energielieferanten, Vermieter und Druckereien. Voraussetzung wäre aber, ehrlich zu sein, das Problem den Autoren mitteilen, ihnen die Möglichkeit bieten, bestehende Verträge aufzulösen und vorhandene Bücher zum Großhandelspreis zu erwerben. Damit könnte jeder Seite geholfen werden. Aber gar nicht melden, geht gar nicht.

                                                                            Status:
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                                                                            RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                            Fr, 24.01.2020 12:48

                                                                            Es sollte auch nur ein Erklärungsversuch sein und keinesfalls eine Entschuldigung! 

                                                                              Status:
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                                                                              RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                              Fr, 24.01.2020 17:06

                                                                              Wenn man sich Emails oder Telefonate nicht mehr leisten kann, steht man nicht kurz vor der Insolvenz, sondern ist schon pleite. Wenn dann zuerst die Autoren zum Handkuss kommen, weil die noch kleiner als der arme Kleinverlag sind, zeugt das nicht gerade von Charakterstärke. Ein Verlag will Bücher verkaufen und die werden von Autoren geschrieben. Er schneidet sich selbst die Wurzeln ab, wenn er die vergrault. Da ist es besser, gleich zuzusperren.

                                                                              Ich habe für vieles Verständnis, aber nicht für Nichtkommunikation. Man kann sich in schwierigen Zeiten immer etwas ausmachen, wenn man den Partner ernst nimmt. Aber das scheint oft zu fehlen und dann ist "ich bin so ein armer Kleinverlag" nur eine Ausrede.

                                                                                Status:
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                                                                                RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                                Fr, 24.01.2020 18:49

                                                                                Zitat:
                                                                                und dann ist "ich bin so ein armer Kleinverlag" nur eine Ausrede

                                                                                Ja, das ist es, aber durch so ein Verhalten kann man die Gefahr evtl schon vor Eintritt der Insolvenz erkennen und die Reissleine ziehen.

                                                                                Ein Problem ist ja auch, dass viele kleine Unternehmen einfach immer weiterwurschteln obwohl längst abzusehen ist, dass sie auf keinen grünen Zweig mehr kommen und das manchmal jahrelang. 

                                                                                  Status:
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                                                                                  RE: Unzuverlässiger Verlag
                                                                                  Fr, 24.01.2020 19:28

                                                                                  Lieber Hermann,

                                                                                   

                                                                                  Ich habe mir gerade mal die Website deines Verlages angeschaut. Wie so ein Itzibitziminikleinstverlag kommt er mir gar nicht vor mit über 50 Autoren. Hast du Kontakt zu Kollegen und haben die alle die gleichen Probleme?

                                                                                   

                                                                                  Schöne Grüße 

                                                                                  Christina 

                                                                                    Status:
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                                                                                    Fr, 24.01.2020 20:23

                                                                                    Hallo Christina,

                                                                                    es ist der klassische Einmannbetrieb. Ich habe schon gehört, dass es bei einer Kollegin auch Probleme gab. Ein anderer hat mir erzählt, wie super er ist. Ich war etwas überrascht, dass die Geschichte so verlaufen ist, weil er doch viele Autoren hat, die immer wieder bei ihm veröffentlichen. Aber wenn ein Verleger jeden Kontakt zwischen Autor und Lektor unterbindet, das Lektorat dann selbst in den Text einarbeitet und dabei viele Fehler macht, verstehe ich nicht, wie ein Autor so etwas akzeptieren kann. Vor allem, wenn der Verleger dann keine Zeit für seinen eigentlichen Job hat.

                                                                                    Herzliche Grüße

                                                                                    Hermann

                                                                                      Status:
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                                                                                      Fr, 24.01.2020 20:33

                                                                                      Ja, das hört sich im der Tat sehr seltsam an.

                                                                                      Tut mir leid, dass das so blöd läuft, und du dich über dein Debüt gar nicht so richtig freuen kannst. Drücke dir die Daumen, dass du beim nächsten Mal mehr Glück hast.