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    Beigetreten: 11.07.2018
    Und wieder die Normseite

    Hallo zusammen!

    Ich habe mal wieder eine Frage zur Normseite und hoffe, die Profis unter euch damit nicht zu langweilen.

    In verschiedenen hier empfohlenen Schreibratgebern, die ich selbst auch sehr schätze, finde ich völlig unterschiedliche Angaben zur Normseite was die Abstände zum Seitenrand betrifft. 4,5 cm und 4 cm wird da z.B. genannt.

    Jetzt habe ich es doch noch versucht, die Normseite nicht selbst einzustellen und stattdessen eine heruntergeladen. Nun sind die Seitenränder wesentlich knapper eingestellt, so dass weniger Platz für Korrekturen bleibt.

    Wenn die Zahl der Anschläge festgelegt ist, kann doch eigentlich nur eine Variante richtig sein. Oder ist da irgendeine technische Tücke? Wird einmal von Standard ausgegangen und einmal neu formatiert? Sind die Angaben für verschiedene Programme? Ich nutze jedenfalls ganz klassisch Word.

    Euch noch einen schönen Abend!

    Nina

     

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      Beigetreten: 12.03.2014
      RE: Und wieder die Normseite
      Fr, 19.07.2019 20:28

      Liebe Nina,

      Wenn Deine Seite 30 Zeilen á 60 Zeichen in Courier New bei einer Größe von 12 Punkt hat, sollte alles stimmen. Wo hast Du die Seite denn heruntergeladen?

      Liebe Grüße
      Dirk

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        Beigetreten: 14.03.2014
        RE: Und wieder die Normseite
        Sa, 20.07.2019 14:32

        Hallo Nina,

        die Normseite ist nicht dafür da, dass man an der Seite Platz für Korrekturen hat, sondern zum Abschätzen der Textmenge. Mit diesem Hintergrund wird vielleicht klar, warum es keine verbindlichen Seitenrand-Zahlen gibt.

        Es gibt heute nur zwei Gründe, einen "schönen" Rand einzuhalten:
        1: Es sieht schöner aus. 1f 609
        2: Für Korrekturen auf Papier ist ein bisschen Raum nötig. Allerdings ist das Arbeiten auf Papier nicht mehr DIE "übliche" Arbeitsweise.

        Wie der "schöne Rand" auf A4 entsteht, hat Dirk schon umrissen. Die 4/4,5-cm-Angabe erscheint mir auch plausibel.

        Mein Tipp: Halte dich nicht zu lange mit der Suche nach DER Normseite auf, die A4/30/60/12pt-Regel reicht völlig. Wenn eine Agentur oder ein Verlag tatsächlich eine konkrete Form haben will, tun die das in der Regel bei den Kontaktformalitäten kund.

        LG von jon

         

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          Beigetreten: 19.07.2016
          RE: Und wieder die Normseite
          Sa, 20.07.2019 21:56

          Liebe Nina,

          mit der Normseiten-Vorlage von Literaturcafe.de komme ich seit ungefähr fünf Jahren prima klar. Die wird auch von Agenturen akzeptiert.

          Viele Grüße 

          Anke

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            Beigetreten: 11.07.2018
            RE: Und wieder die Normseite
            So, 21.07.2019 19:01

            Super! Vielen Dank für eure netten Antworten. Ich habe tatsächlich auch die Normseite von Literaturcafe.de heruntergeladen. Dann stimmen ja die Formlia. Und jetzt ran an den Text 1f 604

            Gruß

            Nina

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              Beigetreten: 14.03.2014
              RE: Und wieder die Normseite
              Di, 23.07.2019 10:57

              Da dann hau in die Tasten!

              Gelöschter Nutzer
              RE: Und wieder die Normseite
              Mi, 06.11.2019 11:00 / Bearbeitet am: Do, 13.04.2023 20:01

              arg

                Status:
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                Beigetreten: 12.03.2014
                RE: Und wieder die Normseite
                Mi, 06.11.2019 14:17 / Bearbeitet am: Mi, 06.11.2019 14:17

                Lieber Lucas,

                Calibri ist eine Proportionalschriftart. Das bedeutet, dass schmale Buchstaben wie i, l, oder t weniger Platz in der Zeile einnehmen als breitere.

                Die Schriftart Courier ist eine Schriftart, bei der alle Zeichen den gleichen Platz einnehmen. Eine Normseite (30 Zeilen á 60 Zeichen) ist daher so etwas wie eine feste Maßeinheit nach dem Motto: eine Seite ist eine Seite ist eine Seite.

                Mit Calibri wäre das allerhöchstens ganz grob "über den Daumen gepeilt".

                Die Normseite gibt dem Verlag (in Person der Lektor*in) eine klare Vorstellung über den Umfang des Werkes. Ein Manuskript mit der Schriftart Calibri hätte diese Aussagekraft nicht. Da könnten 200 Seiten Manuskript je nach Formatierung entweder 100 oder aber 1000 Buchseiten ergeben.

                Fazit: Nimm bevorzugt Courier oder Courier New. Aber ganz wichtig: Achte auf die Anforderungen, die der jeweilige Verlag für die Manuskripte angibt!

                Liebe Grüße
                Dirk

                Gelöschter Nutzer
                RE: Und wieder die Normseite
                Mi, 06.11.2019 14:54 / Bearbeitet am: Do, 13.04.2023 20:01

                arg

                Gelöschter Nutzer
                RE: Und wieder die Normseite
                Mi, 06.11.2019 15:05

                Ich habe jetzt 3cm Abstand nach oben, unten, links und rechts. Zeilenabstand sind 1,5cm und die Schriftgröße ist 12. Alles in Courier New. Jedoch sind jetzt die meisten Seite mit 33 Zeilen und und 1850 - 1900 Zeichen (inkl Leerzeichen). Reicht das für die Anforderungen an Normseiten? Wenn nicht, was ist die Stellschraube, die noch sinnvoll ist? Noch mehr Zeilenabstand?

                Gelöschter Nutzer
                RE: Und wieder die Normseite
                Mi, 06.11.2019 15:07

                ups. habe versehentlich ein Doppelpost gemacht und weiß nicht wie ich es löschen kann.

                  Status:
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                  Beigetreten: 14.03.2014
                  RE: Und wieder die Normseite
                  Mi, 06.11.2019 16:40

                  Lieber Lucas,

                  du solltest für die "Normseite" schon auf 30 Zeilen kommen - ob durch Zeilenabstand, unteren/oberen Rand oder wie auch immer. Und: Wenn so eine Seite komplett vollgeschrieben hast (ohne "halbvolle" Zeilen durch Absätze), dürfen nicht mehr als 1800 Zeichen drauf sein. Normalerweise sind es sogar weniger - in der Belletristik z. B. geht man wegen der vielen Absätze von 1500 - 1600 Anschlägen aus. 

                  Du reichst Leseprobe und/oder Manuskript auch bitte in "Normseiten" ein - das sieht professioneller aus und ergibt eine angenehm zu lesende Zeilenlänge. Dabei ist es nicht zwingend nötig, Courier als Schriftart zu nehmen – es wird aber in der Regel gemacht, du liegst damit nicht falsch. (Achtung! Manche Verlage/Agenturen verlangen Courier (oder eine andere Schrift).) 30 Zeilen sollten aber eingehalten werden, im Schnitt 60 Anschläge in der vollen Zeile auch.

                  Das Exposee muss theoretisch nicht in "Normseiten" gefasst sein. Aber ich würde - wenn überhaupt - nicht weit davon abweichen (*), weil Agenten/Verleger diese Optik gewöhnt sind und es anstrengender ist, deutlich vollere Seiten zu lesen. (* Ich würde allerdings eine angenehmere Schriftart als Courier wählen.)

                  Im Exposee kannst du die Seitenzahl angeben, die du mit den "Normseiten" erreicht hast. Manchmal wird gewünscht, die Zahl der Anschläge anzugeben. 

                   

                  (Zeilenabstand 1,5 cm? Bist du sicher?)

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                    Beigetreten: 12.03.2014
                    RE: Und wieder die Normseite
                    Do, 07.11.2019 00:38

                    Liebe Ulrike,
                    lieber Lucas,

                    eigentlich ist es doch völlig irrelevant, ob dir Calibri oder eine andere Schriftart besser gefällt. Die meisten Verlage und Agenturen verlangen einfach die klassische Normseite, weil es sich leichter damit arbeiten lässt. Wenn du, Lucas, also dein Buch veröffentlichen möchtest, musst du dich eben an die Vorgaben halten, die von der Agentur oder dem Verlag gestellt wurden. Andererseits kann es dir passieren, dass du aufgrund der nicht eingehaltenen Mindestanforderungen direkt eine Absage kassierst. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind solche "künstlerischen Animositäten" nicht wirklich gern gesehen. Das geht bei einem Bestsellerautor vielleicht durch, bei einem Debütanten sicher nicht.

                    Ich persönlich schreibe meine Manuskripte direkt als Normseite und auch gern in Courier, weil sich Tippfehler und doppelte Leerzeichen da nicht so gut "verstecken" können.

                    Liebe Grüße
                    Dirk

                    Gelöschter Nutzer
                    RE: Und wieder die Normseite
                    Do, 07.11.2019 11:04 / Bearbeitet am: Do, 13.04.2023 20:01

                    arg

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                      Beigetreten: 12.03.2014
                      RE: Und wieder die Normseite
                      Do, 07.11.2019 13:58

                      Lieber Lucas,

                      mach es dir nicht so schwer, es gibt bergeweise fertig formatierte Normseiten im Netz zum herunterladen. Falls du mit Papyrus Autor schreibst, reicht ein Klick und fertig ist die Normseite.

                      Wie du die Überschriften in deinem Buch formatierst, entscheidest du (vielleicht) zusammen mit deinem Verlag. Im Manuskript sind Überschriften in Courier 12 Punkt und fett formatiert. Leerzeilen und anderer Schnick-Schnack führen dazu, dass der Umfang deines Werkes schlechter einzuschätzen ist. Das ist aber auch aus Kostengründen (Papier, Farbe, Druckerei und deren Mitarbeiter kosten ja Geld) für den Verlag wichtig.

                      Befreie dich vom Ballast der Formatiererei und konzentriere dich darauf, deinen Text so perfekt wie möglich zu machen. Damit meine ich den Inhalt, die Seele des Textes, nicht das Format, die Schminke.

                      Zu deinem Bild: Es fehlen noch die Zeilen- und Zeichennummmerierung in der Seite und rechts ist der Rand zu schmal, da kommen in der Regel die Bemerkungen deiner Lektor*in hin. Lade dir eine fertig formatierte Seite herunter.

                      Fazit: Vergiss die Optik, du arbeitest am Manuskript, nicht am fertigen Buch. Darum kümmern sich Spezialisten, wenn der Verlagsvertrag steht.

                      Klappentext und andere Nebentexte (Exposé, Pitch etc.) gehören nicht ins Manuskript, die reicht man (falls angefordert) als separate Datei ein. Über Widmungen usw. rede erst mit dem Verlag, wenn der Vertrag steht.

                      Liebe Grüße
                      Dirk 

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                        Beigetreten: 14.03.2014
                        RE: Und wieder die Normseite
                        Do, 07.11.2019 18:15

                        "Fazit: Vergiss die Optik, du arbeitest am Manuskript, nicht am fertigen Buch. Darum kümmern sich Spezialisten, wenn der Verlagsvertrag steht." Jain: Klar kümmern sich Spezialisten um die Feinheiten, wenn der Vertrag steht. Wenn das eingereichte Material aber "saumäßig" aussieht, sinkt die Chance, überhaupt einen Vertrag zu bekommen.

                        Aber in der Grundtendenz hat Dirk recht: Zermartere dich nicht! Schau dir an, was der Verlag/die Agentur will, versuch, es zu erfüllen. Wenn es nicht perfekt ist, daran wird es nicht scheitern. Nur wenn es so aussieht, als hätte der Autor sich nicht mal ansatzweise bemüht, oder das Schriftbild eine Zumutung ist (z. B. Minischrift, Megazeilen), wird der Lektor eher unwillig ins Material schauen (oder eben gar nicht).

                        Wenn du unsicher bist, frag einen freien Lektor, ob er mal das Material durchsieht - hier so theoretisch rumzuschrauben führt vom Hundertsten ins Tausendste. (Ich z. B. bin bei "so viele Leerzeichen" alarmiert - Leerzeichen gibt es nur im Fließtext, nicht für Tabellen, Einrückungen oder sonstige Dinge.)

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                          Beigetreten: 12.03.2014
                          RE: Und wieder die Normseite
                          Do, 07.11.2019 21:21

                          Liebe Ulrike,

                          wieso das Jain? Mit "vergiss die Optik" meinte ich nicht "saumäßiges Material einreichen", sondern ganz simpel in den engen Grenzen des Normseiten-Manuskripts zu bleiben. Das ist dann alles andere als saumäßig, sondern einfach ein sauberes Manuskript, mit dem ein Verlag ohne großes Herumbasteln ein Buch zaubern kann.

                          Liebe Grüße
                          Dirk

                          Gelöschter Nutzer
                          RE: Und wieder die Normseite
                          Fr, 08.11.2019 10:03 / Bearbeitet am: Do, 13.04.2023 20:01

                          ehm

                          Ein letztes Problem habe ich aber noch. Unter gegebenen Formateinstellungen (Schriftart: Courier New, Gr. 12, Blocksatz, Zeilenabstand 1,5 Zeilen, Ober- und Unterand von jeweils 4cm und links und rechts jeweils 3cm) dachte ich endlich den perfekten Aufbau gefunden zu haben. Das Bild dazu habe ich weiter oben angehängt.

                          Dirk hatte aber angemerkt, dass rechts zu wenig Korrekturrand ist. Wenn ich also den rechten Rand von 3 auf 4cm vergrößere, dann werden die Zeilen kürzer, sodass ich nur noch 50 Zeichen pro Zeile habe. Wie kann ich dieses, ich glaube letzte, Formatierungsproblem lösen?

                           

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                            RE: Und wieder die Normseite
                            Fr, 08.11.2019 12:36

                            Lieber Lucas, 

                            es sind zwei Formatierungsprobleme. Den Blocksatz bitte in linksbündigen Flattersatz ändern. Dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz, warum du ein von Profis erstelltes Normseitenlayout ablehnst und lieber selber wurschtelst. Wenn der rechte Rand breiter wird, wird der linke dann wohl schmaler, um den 60 Zeichen Raum zu geben.

                            Du kriegst das ganz sicher noch hin.

                            Liebe Grüße
                            Dirk

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                              RE: Und wieder die Normseite
                              Fr, 08.11.2019 14:05

                              Lieber Lucas,

                              ich gebe dir hier mal einen Link auf eine schöne kleine Seite innerhalb der Autorenwelt, auf der die fabelhafte Kollegin Diana Hillebrand alles erklärt, was man zur Normseite wissen sollte. Vielleicht klappts ja damit.

                              https://www.autorenwelt.de/blog/federwelt/heute-schon-geschrieben-teil-1-normseite-einrichten-themen-suchen-anfangen

                              Liebe Grüße
                              Dirk

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                                RE: Und wieder die Normseite
                                Fr, 06.12.2019 21:31

                                Naja, grundsätzlich besteht die Normseite ja nicht nur aus 30 Anschlägen pro Zeile und das mal 60 für die Seite. Es gehört eine Monospaceschrift Courir oder Times New Roman) dazu, wie schon in den Beiträgen oben genannt. Das Manuskript sollte als Flattersatz und NICHT als Blocksatz formatiert sein und keine Silbentrennung aufweisen. Die Schrift in 12 Punkt, Zeilenabstand 1,5. So kenne ich das.

                                Wobei diese Feinheiten vom Verlag erwartet werden von jemanden, der als Schriftsteller Karriere machen möchte. Denn in ihren Richtlinien für Manuskripteinsendungen weisen sie schon gar nicht mehr darauf hin. Zumindest nicht bei den drei Verlagshäusern, bei denen ich mal geschaut habe (Randomhouse, dtv und Diogenes).

                                Und tatsächlich macht höchstens der Lektor seine Anmerkungen am Manuskript, das ja auch als Leseprobe von an die 30 Seiten gesendet werden sollte und nicht gleich die 500 Seiten eines Gesamtkunstwerks. Aber das wiederum geht aus den Anforderungen der Verlage hervor.

                                 

                                 

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                                  RE: Und wieder die Normseite
                                  So, 08.12.2019 14:21

                                  "30 Anschlägen pro Zeile und das mal 60 für die Seite" Umgekehrt! ;)

                                  Und: Die Normseite ist tatsächlich nur durch die Zeichenzahl definiert - alles andere sind zusätzliche "Wünsche". Dabei geht es vor allem und Lesbarkeit und den "Komfort" beim (weiteren) Umgang mit dem Manuskript.
                                  Eine Monospace- bzw. nichtproportionale Schrift z. B. erleichtert das Einhalten der Zeilen-Zeichenzahl (wobei das eigentlich egal ist, wenn trotzdem auf jeder Seite unter 1800 Anschläge stehen).
                                  Eine Times z. B. ist leichter lesbar als (ich übertreibe mal) Comic sans.
                                  Bei einem DINA4-Blatt sind die 30/60-Vorgaben am besten mit 12-Punkt-Schrift erreichbar; außerdem liest es sich besser als 8 oder 24 Punkt. Einzeilig liest sich schlechter als anderthalb- oder zweizeilig, bei dreizeilig wiederum sieht der Text zerfleddert aus.

                                  Beim Blocksatz entstehen leicht große Lücken, die das Lesen unbequem machen.
                                  Im Manuskript vorgenommene Trennungen können zu Problemen beim Buchsatz führen. Und viele Trennungen machendas Lesen unbequemer.
                                  ... etc.
                                  Wichtig sind die erwähnten Link genannten Angaben im Kopf- und Fußzeile. Aber auch sie sind nicht per Definition Bestandteil der Normseite.

                                  Keine Schrift aus der Times-Gruppe gehört zu den Monospace-Schriften, das sind immer proportionale Schriften. Times wird trotzdem gern genommen, weil sie recht gut zu lesen ist.

                                   

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                                    RE: Und wieder die Normseite
                                    So, 08.12.2019 15:02

                                    weso schrieb:

                                    Naja, grundsätzlich besteht die Normseite ja nicht nur aus 30 Anschlägen pro Zeile und das mal 60 für die Seite. 

                                    Danke für die Korrektur. Klar. 60 Anschläge pro Zeile und 30 Zeilen pro Seite.

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                                      RE: Und wieder die Normseite
                                      So, 08.12.2019 19:10

                                      Lieber Ben,

                                      ich denke, die proportionale Schriftart Times New Roman gehört nur dann in ein Manuskript, wenn der Verlag dies ausdrücklich wünscht. Ansonsten stimme dir zu bei 30 Zeilen á 60 Anschlägen, am besten Courier New 12 Punkt und linksbündiger Flattersatz ohne Trennung.

                                      Alles andere läuft für mich unter Firlefanz und sollte nur auf Wunsch des Empfängers Verwendung finden.

                                      Liebe Grüße
                                      Dirk

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                                        RE: Und wieder die Normseite
                                        Mo, 09.12.2019 17:11

                                        Ihr könnt schon mal Steine aufsammeln um sie gleich auf mich zu schmeißén,

                                        So wie ich die Normseite verstehe, ist sie ein Arbeitsformat und zugleich ein Maß für die Textmenge. Sie ist kurz und einfach definiert: Eine nichtproportionale Schrift! 60 Anschläge pro Zeile! 30 Zeilen pro Seite. Rand und Typenwahl ist dabei Rille, solange man diese drei Bedingungen erfüllt. Eine vierte Bedingung ist optional und immerhin wünschenswert:1,5-zeiliger Zeoilenabstand.

                                        Die NS ist ein historisch gewachsenes Format. Die Forderung nach einer nichtproportionalen Schriften musste man in Zeiten der alten Klapperschreibmaschinen nicht besonders erwähnen, wohl aber die anderen zwei/drei Bedingungen. Die Schriftart konnte einst sowieso nicht vorgeschrieben werden, weil jede Schreibmaschine eine eigene Type hatte. Erst Kugelkopf und Typenrad machten (von wenigen Ausnahmen bei exotischen Modellen) einen Schriftwechsel möglich. Aber alle Schreibmaschinen schrieben konstruktionsbedingt nichtproportional.

                                        Bei einer vernünftigen Größe und einer harmonischen Seitenaufteilung hat man so üblicherweise eine Formatierung die das vernünftige Arbeiten ermöglicht. Da ist Platz für Interlinearkorrekturen, Randnotizen und Bemerkungen auf dem Seitenfuß. Anders als Ulrike sehe ich durchaus immer noch Lektorinnen und Lektoren, aber auch Autoren, die das Manuskript immer noch in Papier korrigieren. Gerade der Medienwechsel von Monitor zu Hardcopy schärft das Auge.

                                        Um den Setzer den Job nicht zu erschweren, ist es auch sinnvoll, auf Trennungen zu verzichten, und wenn es eh schon auf Zweckmäßigkeit und nicht auf Schönheit ankommt, kann man auch gleich den Flattersatz linksbündig einstellen.

                                        Meine These, ich ducke mich schon mal, die Normseite ist heute vor allem eine Arbeitsformatierung. Die automatische Zeichen- bzw Wortzählung macht die NS als Maßeinheit eigentlich überflüssig. Die praktische Nutzbarkeit um im Text herumzufuhrwerken hält die NS am Leben. In dieser Hinsicht ist die NS nach wie vor aktuell.

                                        Ist meine Meinung.

                                         

                                         

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                                          RE: Und wieder die Normseite
                                          Mo, 09.12.2019 17:22

                                          jon schrieb:

                                          ... Times wird trotzdem gern genommen, weil sie recht gut zu lesen ist.

                                           

                                          Hier erlaube ich mir, eingeschränkt und freundlich zu widersprechen. Die Times ist – der Name ist verräterisch – eine Zeitungsschrift und damit natürlich sehr gut Lesbar. Ihre geringe Laufweite macht sie zu einer Topwahl bei schmalen Zeitungsspalten mit kurzen Zeilen. Dadurch sind sie ökonomisch. Bei längeren Zeilen wie einer schönen Buchseite wird die Times schnell ein wenig mühsam. Die Augen müssen zu viele Sakkaden pro Zeile leisten, was die Lesenden rascher ermüden lässt als zum Beispiel die Palatino Linotype. Die halte ich zum Beispiel für sehr viel geeigneter für den Buchsatz.

                                          Bei Briefen halte ich es für reine Geschmackssache. Zwar sind da die Zeilen zwar auch recht lang, aber meist sind die Briefe doch so kurz, dass es darauf nicht ankommt.

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                                            RE: Und wieder die Normseite
                                            Mo, 09.12.2019 21:48

                                            Alexander Bálly schrieb:
                                            Die Times ist – der Name ist verräterisch – eine Zeitungsschrift und damit natürlich sehr gut Lesbar. Ihre geringe Laufweite macht sie zu einer Topwahl bei schmalen Zeitungsspalten mit kurzen Zeilen. Dadurch sind sie ökonomisch. Bei längeren Zeilen wie einer schönen Buchseite wird die Times schnell ein wenig mühsam. Die Augen müssen zu viele Sakkaden pro Zeile leisten, was die Lesenden rascher ermüden lässt als zum Beispiel die Palatino Linotype. Die halte ich zum Beispiel für sehr viel geeigneter für den Buchsatz

                                            Ja stimmt, ideal ist sie bei 60er Zeilen nicht. Aber besser als manches, was Autoren, die keine Setzer sind, für eine schöne Schrift halten. ;)

                                             

                                            (Was soll ich jetzt eigentlich mit den Steinen machen, die ich am Anfang deines vorherigen Posts ausgesammelt hab? Ein Grund zum Schmeißen gab es ja nicht …)

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                                              RE: Und wieder die Normseite
                                              Mo, 09.12.2019 23:53

                                              Liebe Ulrike, lieber Alexander,

                                              Die Times ist tatsächlich eine Schriftart für schmale Texte, auf normalen Buchseiten gefällt sie mir nicht und strengt meine Augen zu sehr an. Anders in Romanheften, da empfinde ich eine Times nicht als so anstrengend, aber da ist sie ja auch in zwei Spalten gesetzt.

                                              Mein Favorit für Romanbuchseiten bei den Serifen-Schriftarten ist eindeutig die Palatino. Gut lesbar sind noch die Baskerville, Bembo und Bodoni sowie Caslon nebst Janson. Dido und Walbaum sind mir zu raumgreifend, die Times zu eng.

                                              Schriftarten ohne Serifen sind meiner Meinung nach in langen Texten nicht zu gebrauchen, weil sie das Auge nicht so gut leiten und die Leser in den Zeilen springen lassen könnten. In Sachbüchern mit vielen Boxen oder Kurztexten mag das gehen, ich bevorzuge aber Lettern mit Serifen.

                                              Für die klassische Normseite im Manuskript würde ich aber grundsätzlich auf Courier setzen.

                                              Liebe Grüße
                                              Dirk

                                               

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                                                RE: Und wieder die Normseite
                                                Di, 10.12.2019 07:11

                                                jon schrieb:

                                                (Was soll ich jetzt eigentlich mit den Steinen machen, die ich am Anfang deines vorherigen Posts ausgesammelt hab? Ein Grund zum Schmeißen gab es ja nicht …)

                                                Liebe Ulrike,

                                                da ich ja am Fetisch der Seitenränder rüttle, dem manche/r zu huldigen scheint, dachte ich, dass man versucht sein könnte, mich als Ketzer zu steinigen.

                                                Was also tun mit den Steinen?  Man kann sie dem Helden auf seiner Reise in den Weg legen .. Oder man könnte einen Wassertrog damit bauen, dass der Pegasus was zu saufen hat.Oder pflastere damit den Weg zum Erfolg .. Zermale sie zu Sand im Getriebe ... Es gibt so viele Möglichkeiten. Aber das wäre ein neuer Thread.

                                                 

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                                                  RE: Und wieder die Normseite
                                                  Mi, 11.12.2019 17:31

                                                  Schöne Ideen, Alexander. Ich nehme die Variante mit den Steinen in des Helden Weg. 1f 604