Hallo zusammen!
Gebt ihr eure Texte in ein professionelles Lektorat, bevor ihr sie bei einem Verlag einreicht?
Hat jemand Erfahrung mit der Lektorin Susanne Pavlovic?
Schöne Grüße
Christina
Hallo zusammen!
Gebt ihr eure Texte in ein professionelles Lektorat, bevor ihr sie bei einem Verlag einreicht?
Hat jemand Erfahrung mit der Lektorin Susanne Pavlovic?
Schöne Grüße
Christina
Hallo Christina,
ich kann zwar nur indirekt antworten, aber ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu:
Als freier Lektor müsste ich sagen: Klar! Immer ein Lektorat! Mit Blick aufs Geld empfehle ich aber ein eher grobes Lektorat (also Logikfehler, Konstruktionsprobleme und andere erhebliche Probleme), weil ein normaler Verlag nochmal ein eigenes Lektorat macht/machen lässt. Falls du an einen sehr kleinen und "sparsamen" Verlag gerätst, der den Text so drucken würde, wie er von dir kommt, solltest du auf einer Korrektoratsrunde bestehen.
Susanne Pavlovic kenne ich nur durch "Begegnungen" in Foren und auf FB. Sie scheint mir recht kompetent zu sein.
Ja und nein, Christina. Wenn ich meine Texte zu Verlagen gebe, dann lasse ich sie nicht vorab lektorieren, denn das ist Kernaufgabe eines Verlages. Wenn ich etwas selbst veröffentlichen will, dann lasse ich immer bei einer Lektorin meiner Wahl lektorieren, und das ist derzeit Christine Bendik. Sie passt sehr gut zu mir, wir kennen uns seit vielen Jahren und ich liebe ihre gewissenhafte Arbeit.
Mit Susanne habe ich noch nicht persönlich zusammengearbeitet, kenne sie aber. Sie erscheint mir sehr professionell, wird auch von Verlagen gebucht. Am besten ist immer ein Probelektorat zu vereinbaren. Dann zeigt sich, ob man miteinander kann und die Lektorin kann vor allem einschätzen, was da auf sie zukommt.
VG, Dorit
Stimmt: Wenn man ein wenig Routine hat, so dass man davon ausgehen kann, dass man nicht viele grobe Fehler drin hat, dann kann man die sich das Vorablektorat völlig sparen. Oder man beschränkt sich auf (kostenlose) Testleser. Bei einem Neuling kann es aber hilfreich sein, nochmal jemanden draufschauen zu lassen.
Das auf jeden Fall, Ulrike. Testleser können da echt hilfreich sein. Vor allem, wenn es Autorenkollegen sind, die auch ein bisschen ein Gespür dafür haben, wie so eine "Bewerbung" bei einer Agentur oder einem Verlag am besten ankommt.
Ich möchte halt nur zu bedenken geben, dass ein komplettes Lektorat schnell mal eine vierstellige Summe kosten kann. Als Selfpublisher muss ich das tragen, aber als Verlagsautor nicht, es sei denn, der Verlag erhöht meinen Vorschuss um diese Summe. :-) Ich weiß, tut er nicht. :-)
VG, Dorit
Hallo zusammen,
ja, ihr habt genau den Zwiespalt angesprochen, in dem ich mich befinde
Einerseits denke ich, Lektorat müsste eigentlich der Verlag machen,
andererseits will ich natürlich nicht, dass es daran scheitert und ich erst gar nicht so weit komme...
Schwierig... Naja, bis die Geschichte fertig ist, habe ich noch ein paar Wochen Zeit, um mir das zu überlegen.
Viele liebe Grüße
Christina
Christina, ich glaube, du unterschätzt da die Verlage/Agenturen ein wenig. Sie wissen doch, dass sie einen Text vor sich haben, der noch nicht lektoriert ist. Sie bewerten praktisch das Rohmaterial und darin besteht ihre Kompetenz. Ein Lektorat macht aus einem schlechten Text keinen guten Text. Das heißt, die Grundlage muss stimmen. Ein Lektorat macht aus einem guten Text einen besseren Text. Also, mach dir nicht so viele Gedanken. Schreib erstmal zu Ende, dann lass den Text liegen, dann überarbeite ihn selbst, dann gib ihn Testlesern. Und nach all diesen Schritten wird jeder Verlag erkennen, ob da Potential drin ist oder eben nicht. Du solltest den Text halt nur nicht unbearbeitet und in der erstern Euphorie hinschicken.
Vg, Dorit
Hallo Christina,
du hast ja schon hilfreiche Antworten bekommen, deren Meinung ich auch vollkommen teile. In ein komplettes Lektorat solltest du nicht investieren, wenn du dein Buch einem Verlag anbieten möchtest. Um es aber so gut wie möglich zu präsentieren, finde ich die Idee mit den Testlesern prima. So bekommst du die Rückmeldung, ob deine Geschichte stimmig ist was Handlung, Charaktere, Spannung usw. angeht. Dann kannst du die Anregungen einarbeiten und einige Szenen verbessern. Ganz zum Schluss wäre ein professionelles Korrektorat sinnvoll, damit dein Manuskript nicht vor Rechtschreibfehlern strotzt.
Viel Erfolg weiterhin,
Ellen
Ich habe beides bei meinem aktuellen Projekt angewandt, also Testleser und proffessionelles Lektorat. Bei Testlesern kommt es darauf an, dass sie dir keine Gefälligkeits- oder Sympathierückmeldungen geben (meist der Partner, die Eltern oder gute Freunde). Ich habe da ein paar selbst Schreibende an der Angel, die zum Teil auch schon im Markt zugange sind (Selfpublisher, Verlag, Schreibcoachs). Bei einem Lektorat muss die Chemie passen und der liegt meistens ein gemeinsames Verständnis vom Schreiben zugrunde. Ein Probelektorat würde ich auf alle Fälle empfehlen, bevor du mit jemanden das ganze Werk angehst. Je mehr Testleser du hast, desto größer wird auch die Bandbreite der Rückmeldungen. Da können auch schon mal negative Bewertungen dabei sein - ist aber bei Rezensionen in amazon genauso. Letztendlich musst du deinem Gefühl vertrauen.
Hallo zusammen,
danke für eure Antworten.
Ja, Testleser werde ich auf jeden Fall einsetzen. Wobei ich lieber ein paar Wenige auswählen möchte, wo ich weiß, das bringt mir auch was. Da setze ich lieber auf Klasse statt Masse. Sonst habe ich nachher einen Berg an Anregungen, und ein Großteil bringt mir womöglich gar nix. Mein Mann wird da, denke ich, auch ein wertvoller Testleser sein, denn er mag das Genre und wird es deshalb gerne lesen, und außerdem ist er sehr kritisch und schonungslos. Er hat auch alle meine bisherigen Kurzgeschichten gelesen, und die Texte haben ausnahmslos immer davon profitiert.
Manchmal brauche ich auch einfach Jemanden, der mir sagt, mach alles schön Schritt für Schritt und denk nicht zu viel über ungelegte Eier nach... danke Dorit
Viele liebe Grüße
Christina
Eigentlich wurde ja schon alles gesagt, aber ich senfe auch noch mal
Ja, Lektorat gehört zu den Verlagsaufgaben. Aber auch: Ja, eine gute Agentur wird ein Agenturlektorat machen, bevor sie das MS rausgibt. Was bedeutet, wenn du es ohne Agentur anbietest, solltest du zumindest zwei bis drei Profis drüberlesen lassen.
Wie gut deine Testleser sind, hängt auch ein bisschen davon ab, wie du sie trainierst, und ob du ihnen hinterher die richtigen Fragen stellst. Und was du von ihnen willst. Ich habe ein paar Kollegen, mit denen ich Lektorate "tausche" und ein paar Laien, die ab und zu lesen. Mein Mann ist z.B. super im Aufdecken von Logikfehlern, ein paar Teenager, mit denen ich arbeite, sind gnadenlos im Aufspüren sinnlosen Kitsches usw.
Mein Mann wird da, denke ich, auch ein wertvoller Testleser sein, denn er mag das Genre und wird es deshalb gerne lesen, und außerdem ist er sehr kritisch und schonungslos.
Gestern hat er angefangen, meinen Text zu lesen, und das hat wieder super geklappt.
Kennt ihr das, wenn man den eigenen Text liest, und an manchen Stellen grummelts einem kaum merklich im Hinterkopf, weil es einem noch nicht so recht passt, aber man weiß noch nicht, wieso, und schon gar nicht, wie man es besser machen könnte? Mein Mann findet immer genau diese Stellen, und meistens kann er besser bennennen, als ich, warum es da in einem grummelt. Und dann diskutieren wir über den Text und plötzlich ist klar, was das Problem ist, und wie ich es besser machen kann. Toll, mein Schatz ist da echt Gold wert
Das ist genau der Sinn und Zweck eines Lektorats! Gut so, liebe Christina. :-) Niemand kann seinen eigenen Text mit entsprechendem Abstand lesen. Klingt logisch und doch gibt es immer wieder Leute, die das nicht glauben. Manchmal versuche ich, es mit einem Bild zu verdeutlichen: Stell dir vor, du sollst die Schmutzflecken auf einem riesigen Fenster entdecken, stehst aber so dicht davor, dass deine Nasenspitze ans Glas stößt. Wieviele Flecken wirst du finden?
viel Spaß weiterhin! VG, Dorit
Man kann ja auch nur für die Leseprobe & das Exposé Feedback einholen - dann ist es auch finanziell anders. ;-) (Ich biete das auch an.)
Ich habe selbst grad wieder bemerkt, wie groß die Tomaten auf meinen Augen bei eigenen Projekten sind. Auch wenn es mitunter um Kleinigkeiten gehen mag. Also ich würde jederzeit wieder Profi-Feedback in Anspruch nehmen. Und dann geht es ja auch um Taktik, No-Go's, Dinge, die man speziell am Anfang einer Autorenlaufbahn oft nicht so bedenkt.