Sie sind hier

Das Forum steht nur noch im Lesemodus zur Verfügung. Das Erstellen von neuen Threads oder Beiträgen ist nicht mehr möglich. Mehr hier.

Suchformular

15 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
    Status:
    Offline
    Beigetreten: 24.11.2015
    Urheberrecht: kann das endlich weg?

    Wenn ich den Namen „Nina George“ lese, dann weiß ich schon im Voraus, was gleich darauf folgen wird: eine ziemlich einseitige Betrachtung zum Thema Urheberrecht. In der Federwelt Nr. 115 vom Dezember 2015/Januar 2016 war ihr Artikel erwartungsgemäß keine Ausnahme, weshalb ich eine Besprechung ihrer inhaltlichen Argumente anfangen will, obwohl das eine wenig produktive Quälerei werden dürfte.

    Ohne den Artikel ganz gelesen zu haben (!), mag ich zunächst den Rahmen, den Blick auf’s große Ganze abstecken: Nina George ist selbst Autorin und schreibt nicht nur über das Urheberrecht, hat also ein persönliches wirtschaftliches Interesse daran, dass sich ihre Publikationen gut verkaufen (lassen). Ferner betreibt sie Lobby-Arbeit für Autoren, von daher ist ihre Haltung in Urheberrechtsfragen wohl weder uneigennützig noch gemeinnützig. Und ja, an solchen Interessen ist nichts verwerfliches, nur sollte dabei die Perspektive der Gegendarstellungen in der öffentlichen Debatte nicht zu kurz kommen. Im Literaturbetrieb sind schließlich die Autoren nicht die einzigsten “Stakeholder”.

    Deshalb als einführende Frage: ist sich Frau George bewusst, dass sich Forderungen nach dem Unterlassen oder Aufschieben einer vernünftigen Urheberrechtsreform oder eine weitere Verschärfung des Urheberrechts längst nicht mehr nur auf Unterhaltungsliteratur beziehen, sondern auch auf andere Medienwerke wie Sachtexte (wenigstens das dürfte ihr nicht unbekannt sein), Bilder, Videos, Musik, Datenbanken, Webseiten, Software usw.? Dass eine Schutzdauer von 70 Jahren nach Tod des Autors für Romane vielleicht verschmerzbar sind, weil man auf einen solchen auch gut verzichten kann, ist nur die eine Seite. Auf der anderen muss man sich fragen, ob der Übergang eines Computerprogramms in die Gemeinfreiheit 70 Jahre nach Tod des Autors noch für eine Relevanz hat, wenn längst kein Rechner mehr existiert, auf dem die Software ausgeführt werden könnte (Emulatoren to the rescue, maybe). Niemand geringeres als William „Bill“ Henry Gates der III. setzte sich seinerzeit für die Anwendung des Urheberrechts auf Software ein, siehe sein Open Letter to Hobbyists [1], was ihn letztendlich dann auch zum mehrfach reichsten Mann der Welt machte, weil Privatpersonen und Firmen wieder und wieder Geld dafür ausgeben mussten, um selbst die primitivsten Funktionen zur Benutzung eines Computers zur Verfügung gestellt zu bekommen.

    Insofern: würde Frau George eine Unterscheidung von Typen von Werken im Urheberrecht eher begrüßen oder ablehnen? Hält sie die Unterscheidung in Werke der Kunst, Unterhaltung sowie Meinungsäußerung und Werke von praktischem Nutzen für sinnvoll? Ohne eine Antwort auf diese Frage kann man den Artikel nicht weiter in Erwägung ziehen, denn Bücher und E-Books sind beileibe nicht das eine und einzigste, was von der Urheberrechtsgesetzgebung betroffen ist.

    [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Open_Letter_to_Hobbyists

    Gelöschter Nutzer
    RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
    So, 24.01.2016 18:08

    Tut mir leid Stefan, aber ich kann mit deinen Ausführungen nichts anfangen. Wie du selbst festgestellt hast, ist Nina George Autorin. Insofern ist es für mich absolut logisch, dass sie sich beim Thema Urheberrecht um Bücher und ebooks kümmert. Auf anderen Gebieten macht das für mich keinen Sinn und ich bin sehr froh, dass so eine Frau Lobbyarbeit für uns Autoren betreibt. 

     

    Ich habe hingegen mit einigen deiner Äußerungen, gerade auch zur Piraterie, ein viel größeres Problem. Da gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass du ebenfalls Lobbyarbeit betreibst, die uns Autoren allerdings deutlich weniger nutzt. Mein Eindruck!

    vG, Dorit

      Status:
      Offline
      Beigetreten: 12.03.2014
      RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
      Di, 02.02.2016 15:43

      Mir geht es ehrlich gesagt nicht in den Kopf, warum ein Verleger jetzt zum Teil Urheber sein sollte. Nichts anderes wollen die (großen) Publikumsverlage doch durch eine Urheberrechtsreform werden. DIE Verlage, die hauptsächlich auf bekannte und Bestsellerautoren setzen und Newcomer hemmen. Und diese Verlage erzählen jetzt, nur durch deren (Mit-) Urheberschaft an den Werken der Autoren sei die kulturelle Vielfalt zu erhalten. Bullshit! Bei aller berechtigten Kritik tut Amazon (natürlich aus rein wirtschaftlichen Beweggründen) mehr für die kulturelle Vielfalt als diese Verlage zusammen, allein durch deren Self-Publishing-Konzept. Hier wollen die großen Verlage einfach nur mehr verdienen, nichts weiter. Gerade "kleine" Autoren bleiben da doch außen vor. Ein Urheberrecht im Sinne der "Münchener Erklärung" würde die kulturelle Vielfalt eher zerstören als retten. Meine Meinung. Mir als Geschichtenerfinder ist Frau George da näher als die räuberisch-virtuellen Piraten.

        Status:
        Offline
        Beigetreten: 15.01.2015
        RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
        Mi, 03.02.2016 21:52

        Dirk ich vermisse gerade den "Gefällt mir"Button. Du hast das sehr treffend formuliert.

        Oder um es altmodisch zu formulieren - ich schließe mich in Form und Inhalt meinem Vorredner an.

          Status:
          Offline
          Beigetreten: 21.10.2015
          RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
          So, 07.02.2016 18:46

          Lustig. Ich habe deinen Beitrag gelesen, Sonja, und trotzdem für deinen, Dirk, nach dem "Gefällt mir"-Button gesucht. ;-)
          Ich schließe mich ebenfalls in Form und Inhalt Herrn Eickenhorst an.

            Status:
            Offline
            Beigetreten: 12.03.2014
            RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
            Fr, 05.02.2016 12:40

            Herrn Eickenhorst? 1f 631

            Liebe Sonja, liebe Julia (aka "Sehr geehrte Frau Dibbern"),

            danke für die Zustimmung. Und ich gebe Euch recht: Hier fehlt ein "Gefällt mir"-Button. Gebauso wie bei Facebook der "Gefällt mir nicht"-Button fehlt. Also: klarer Auftrag an Will (Uschtrin) ... 1f 607

            Liebe Grüße
            Dirk

              Status:
              Offline
              Beigetreten: 24.11.2015
              RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
              Mo, 08.02.2016 18:39

              Emilia schrieb:
              Insofern ist es für mich absolut logisch, dass sie sich beim Thema Urheberrecht um Bücher und ebooks kümmert. Auf anderen Gebieten macht das für mich keinen Sinn und ich bin sehr froh, dass so eine Frau Lobbyarbeit für uns Autoren betreibt.

              Weswegen man sich nicht wundern darf, wenn solche Lobbyarbeit nicht gerade auf Gegenliebe oder gar Unterstützung stößt. Wenn es die Position von Frau George und möglicherweise auch anderen Autoren sein sollte, dass ihnen der Rest der Welt herzlich egal ist, solange nur das eigene Geschäftsmodell noch möglichst lange erhalten bleibt, wird man solchen Vorstößen etwas entgegensetzen müssen.[/quote]

              Emilia schrieb:
              Ich habe hingegen mit einigen deiner Äußerungen, gerade auch zur Piraterie, ein viel größeres Problem.

              Geht in Ordnung, ich halte derartige Bedenken locker aus ;-)

              @Dirk Eickenhorst und andere:

              Sind diese Beiträge hier nicht im falschen Thread gelandet, gehören sie nicht eher nach https://www.autorenwelt.de/m%C3%BCnchner-erkl%C3%A4rung-der-ag-publikums...?

              • [Moderator]
              Status:
              Offline
              Beigetreten: 12.03.2014
              RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
              Mo, 08.02.2016 18:47

              skreutzer schrieb:

              @Dirk Eickenhorst und andere:

              Sind diese Beiträge hier nicht im falschen Thread gelandet, gehören sie nicht eher nach https://www.autorenwelt.de/m%C3%BCnchner-erkl%C3%A4rung-der-ag-publikums...?

              Die Diskussion hier bezieht sich ja auf einen Beitrag von Nina George in der Federwelt, richtig? Von daher würde ich's so lassen.

                Status:
                Offline
                Beigetreten: 24.11.2015
                RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                Mo, 08.02.2016 19:04

                Der Beitrag von Dirk Eickenhorst scheint sich aber auf die Münchner Erklärung der AG Publikumsverlage zu beziehen, wo es um die potentielle Miturheberschaft der Verlage geht. Frau George hat in ihrem Artikel ganz andere Dinge gefordert, und ob sie sich der Münchner Erklärung anschließen würde, halte ich für relativ fraglich, weil hier ja die Verlage (ein anderes Gebiet, für welches sie keine Lobbyarbeit macht) gegen ihre Autoren vorzugehen versuchen. In der Tat wollte/will ich mit diesem Thread den Artikel von Frau George diskutieren, denn wenn das einfach so im Magazin erscheint und die übliche Leserschaft überwiegend zustimmt, liegt mir doch daran, darauf hinzuweisen, dass diese Position nicht gerade unkontrovers ist.

                  Status:
                  Offline
                  Beigetreten: 12.03.2014
                  RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                  Di, 16.02.2016 16:16

                  Lieber Stephan,

                  in der Tat beziehe ich mich mit meiner Meinungsäußerung auch auf die so genannte Münchener Erklärung. Aber eben auch auf Deine Einlassungen, die in eine ähnliche Kerbe hauen:

                  Stephan Kreutzer schrieb:
                  . Im Literaturbetrieb sind schließlich die Autoren nicht die einzigsten (sic!) “Stakeholder”.

                  Die "Autorenwelt", sowohl als Web-Plattform als auch als Magazin, ist tatsächlich einem der "Stakeholder" zuzurechnen, nämlich den Autoren. Insofern sollte es nicht verwundern, dass in dem Magazin nicht den anderen Interessengruppen zugearbeitet wird.

                  Stephan Kreutzer schrieb:
                   Bilder, Videos, Musik, Datenbanken, Webseiten, Software usw.? 

                  Für Autoren in der Regel zu vernachlässigen. Ich brauche ab und an Bilder für meine Webseite, wenn ich sie nicht selber herstellen kann. Dann kaufe ich sie mir oder bediene mich in der Open Source-Community. Das gilt auch für Musik für z.B. Trailer. Datenbanken? Webseiten? Software? Ich denke nicht, dass die Autorenwelt die Plattform für die Vertretung der Belange dieser Interessengruppen ist.

                  Was eine differenzierte Unterscheidung der verschiedenen Medien im Hinblick auf das Urheberrecht angeht:
                  Ist ein Werk wertvoller als das Andere?
                  Oder andersherum, weniger schützenswert?
                  Wer entscheidet das?

                  Im dem Bereich, der mich persönlich betrifft, ist die 70-Jahre-Frist in meinen Augen eine gute Regelung. Es schützt meine eigenen Werke. Und ich kann mich an Werken orientieren, wie z.B. denen von A. C. Doyle, die ich (gänzlich subjektiv) für die "Crème de la Crème" der Unterhaltungsliteratur halte.

                  Was Software angeht, halte ich eine solche Frist durchaus für lang, aber: Wenn ich eine Software herstellen möchte und nicht bereit bin, in genügend qualifiziertes Personal und die nötige Zeit zu investieren, die es erfordert, dieses Produkt selbstständig heszustellen, dann muss ich, um bereits am Markt befindliche Codes und Tools usw. zu nutzen, diese lizensieren. Dann kann ich sie nutzen und dem Urheberrecht ist Genüge getan. Wer Etwas aktuell und "für Lau" haben möchte (verzeihe mir die laxe Ausdrucksweise), der weiche auf die Open-Source-Szene aus. Ein Linux-Rechner wird Dich lizenzmäßig nicht so gängeln wie eine Windows- oder Applemaschine. 

                  Stephan Kreutzer schrieb:
                   Hält sie die Unterscheidung in Werke der Kunst, Unterhaltung sowie Meinungsäußerung und Werke von praktischem Nutzen für sinnvoll?

                  Ich weiß natürlich nicht, wie Nina George zu dem Thema steht, von mir gibt es hier ein klares NEIN.

                  Aus einem einfachen Grund: Ich möchte hier kein Urheberrecht erster, zweiter und dritter Klasse. Was macht die Arbeit der Literaten oder Dichter (Kunst) wertvoller oder weiniger wert als die der Belletristik-Autoren (Unterhaltung)? Letztere Gruppe dürfte marktrelevanter ausfallen.

                  Meine persönliche Sicht: Ein vernünftiges Urheberrecht gibt dem Urheber (Autor!) die Möglichkeit, an seinem geschützten Werk einen von seinem Erfolg abhängigen Wert abzuschöpfen. Es gibt den weiteren Verwertern seines Werkes klare Regeln vor, wie sie dieses Werk dazu nutzen können, durch eine möglichst ansprechende Veröffentlichung einen Teil dieses Werts abzubekommen. Das macht all diese "Verwerter" aber keineswegs zu Miturhebern oder Teilhabern am Urheberrecht, Das Recht des Autors am eigenen Werk darf nicht beschnitten werden!

                  Meine Sicht mag naiv oder unprofessionell erscheinen, ist aber meine Sicht 1f60e

                  So, durch meine Ausführungen zu Deinem Thread, mit dem ich mich durchaus ernsthaft auseinandergesetzt habe, bin ich nun hoffentlich von dem vermeintlichen Makel reingewaschen, im falschen Thread gepostet zu haben.

                  Nicht ganz ernst gemeint und etwas provozierend stelle ich nun aber in den Raum, ob ein Thread, der im Forum der Autorenwelt (!) eröffnet wird, und der (subtil oder nicht) dem Beschneiden der Autorenrechte das Wort redet, im richtigen Forum eingestellt wurde? 

                  Liebe Grüße
                  Dirk

                    Status:
                    Offline
                    Beigetreten: 12.03.2014
                    RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                    Di, 16.02.2016 21:16

                    Übrigens, bevor Missverständnisse aufkommen; Ich möchte Stephan mit meinem letzten Absatz nicht sagen, er soll nicht in der Autorenwelt posten. Ich mag kontroverse Diskussionen, solange sie nicht verletzend geführt werden.

                      Status:
                      Offline
                      Beigetreten: 27.11.2014
                      RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                      Mo, 27.02.2017 20:07

                      Man kann sowieso nicht vom Schreiben leben, den Autoren ALLES zu nehmen, wäre doch sehr heftig^^

                        Status:
                        Offline
                        Beigetreten: 12.03.2014
                        RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                        Do, 02.03.2017 14:24

                        Lieber Marko,

                        stimmt, vom Schreiben zu leben ist zumindest schwierig und hängt (auch) vom Geldbedarf des Einzelnen ab. Dennoch ist es nicht so, dass Autoren alles genommen werden soll. Vielleicht kannst du deinen Post nochmal präzisieren?

                        Geht es dir um die Regelungen, die zur VG Wort im vergangenen Jahr getroffen wurden? Dass Gelder nicht an die Verlage, sondern die Autoren ausgeschüttet werden sollen? Das gefällt den Verlagen natürlich nicht, die sich ebenfalls als Urheber der Werke sehen, die sie verlegen (obwohl sie vom Urheber, dem Autor, doch für die Verlegertätigkeit bezahlt werden) . Darum fordern viele Verlage jetzt Verzichtserklärungen von Autoren auf Gelder, die zwischen 2012 und 2015 ausgeschüttet wurden. Denn die Verlage müssten diese sonst zugunsten der Autoren zurückzahlen, was insbesondere für Kleinverlage existenzielle Probleme hervorrufen könnte. Oder worauf zielst du ab?

                        Liebe Grüße
                        Dirk   

                          Status:
                          Offline
                          Beigetreten: 27.11.2014
                          RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                          Do, 02.03.2017 18:00

                          Da ich am Mittwoch eine Prüfung habe, will ich nur kurz antworten: Ich beziehe mich im Grunde genommen auf nichts Spezifisches, aber wenn man die Urheberrechter lockern oder gar wegnehmen würde, das tönt für mich einfach nicht gut und ohne mich da gut auszukennen: Egal ob die Autoren noch weniger als die 7% pro Buch bekommen oder gar im unrealistischen Extremfall jeder über die eigenen Figuren und Welten "neue" Bücher schreiben und plagiieren könnte, alle Szenarien dazwischen würde ich gerne ablehnen.

                          Vielleicht habe ich ja etwas missverstanden, aber ich habe da ein bisschen, nein, viel zu viel, Idealismus hineingelesen, der in der Realität zu nichts Gutem führen würde. Das einzige, was ich noch verstehen würde, wäre, dass man Kleinverlagen unter die Arme greift, egal auf welche Weise.

                            Status:
                            Offline
                            Beigetreten: 12.03.2014
                            RE: Urheberrecht: kann das endlich weg?
                            Fr, 17.03.2017 14:17

                            So leid es mir für Kleinverlage tut, sehe ich Verlage nicht als Urheber, sondern als Dienstleister der Urheber. Daher ist die Ausschüttung der VG an die AutorInnen für mich nachvollziehbar. Sterbendes Verlagswesen ist allerdings für die AutorInnen auch nicht wünschenswert, von daher ist zu überlegen, inwiefern die AutorInnen ihren Beitrag für den Verlag ausweiten müssten oder ob es nicht andere Möglichkeiten der Stärkung des Verlagswesens gäbe. Was wäre z. B. von einer Art strukturellem Finanzausgleich "Big Player" --> "Small Player zu halten (mir ist klar, dass das unter den gegebenen Marktstrukturen unwahrscheinlich ist, aber mal darüber nachdenken schadet auch nicht). Den (deutschen) Buchmarkt und auch den "Autorenmarkt" würde es empfindlich schwächen, gäbe es nur noch die großen Publikumsverlage. Erstens gäbe es kaum noch Debutromane am Markt, da die Big Player auf Bestseller (national oder international) setzen und die Nischen-Genres kaum bis nicht mehr bedient würden. Eine staatlich verordnete Förderabgabe für zu definierende Großverlage an einen Fördertopf für Klein- bzw. Indie-Verlage könnte hier helfen. Klingt aber auch nach Geldmittelverschlingendem Bürokratie-Moloch ...

                            Bin ich da zu naiv (höchstwahrscheinlich) oder sieht jemand bessere Möglichkeiten? Ich weiß, es geht Off-Topic, auf Wunsch mache ich gerne einen Nebenkriegsschauplatz (oder, weniger militaristisch, einen neuen Thread) auf ...

                            Ach ja, dran denken: Morgen ist #indiebookday, besucht doch mal Euren Buchhändler vor Ort und kauft Euch ein Buch von einem Klein- oder Indieverlag!

                            Liebe Grüße
                            Dirk