Was erwarten Sie, wenn Sie die Redaktionen anschreiben? Welche Redaktionen haben Sie angeschrieben? Was erhoffen Sie sich von einer Agentur, die Pressearbeit anbietet?

Sie drücken sich leider etwas unklar aus, daher kann ich nur vermuten, dass Sie sich von den Redaktionen eine Besprechung / Rezension Ihres Buches erhoffen. Aber auch da gilt wie bei der Suche nach einem Verlag: Man muss Interesse wecken. In die Redaktionen kommen jeden Monat dutzende Bitten um Buchbesprechungen. Da wählt die Redaktion dann konsequent aus. Und die Redakteure antworten in der Regel nicht. Sie besprechen das Buch, dann erscheint diese Rezension irgendwann im Blatt, oder sie tun es nicht. Dann erscheint nichts. Sie werden Sie aber im Regelfall weder über das eine noch das andere Vorgehen informieren.

Bei Detailfragen können Sie mich gerne per PN anschreiben.

Grüße

Ben Vart

Ich habe leider keine Nachricht erhalten.

Gruß

Ben

Da ich in den letzten Wochen selten im Forum unterwegs war, fiel mir der Thread jetzt erst auf. Ich hoffe also, dass die Anfrage noch aktuell ist.

Da ich schon seit einigen Jahren Buchrezensionen für Zeitungen und Magazine verfasse, hier ein paar Hinweise, die für Sie vielleicht interessant sind.

Eigeninitiative zu zeigen und Zeitungen zu kontaktieren ist grundsätzlich immer gut und richtig. Allerdings werden die Redaktionen von solchen Anfragen regelrecht überschüttet, so dass vieles einfach untergeht - vor allem aus dem Bereich Selfpublishing und Kleinverlage. Das ist keine grundsätzliche Missachtung des Anfragenden, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass die Redaktionen heute personell zu knapp besetzt sind, um sich jedem Themenvorschlag mit der erforderlichen Sorgfalt zu widmen. Das führt auch dazu, dass den Redakteuren für Rezensionen etc. kaum Zeit bleibt, so dass diese größtenteils von freien Mitarbeitern erledigt werden.

Das können Sie sich zunutze machen: Schauen Sie einfach mal, wer in den von Ihnen favorisierten Zeitungen Rezensionen veröffentlicht und kontaktieren Sie diese Autoren direkt. Manchmal findet man auf diese Weise schnell einen Draht zueinander. Wenn der Kollege/die Kollegin von Ihrem Buch begeistert ist und sich beim zuständigen Redakteur für eine Veröffentlichung einsetzt, sind die Erfolgsaussichten ungleich höher als beim oben beschriebenen Weg.

Außerdem sollten Sie sich klarmachen, dass es heutzutage keine Zeitungen, Magazine etc. mehr gibt, die nicht auf das Wohlwollen potentieller Anzeigenkunden angewiesen sind. Das heißt, wenn der Platz nur für eine Rezension reicht und zur Auswahl stehen der Aufmachertitel eines großen Publikumsverlages und das Buch einer Selfpublisherin, braucht es nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wer das Rennen macht ...

Deshalb würde ich mich - als abschließender Tipp - nicht nur auf Kulturredaktionen fokussieren, sondern auch die Lokalredaktionen der Tageszeitungen in Ihrer Umgebung ins Auge fassen. Dort sollten Sie dann aber nicht nur nach einer Rezension fragen, sondern eine Geschichte anbieten, die dem Zeitungsleser nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Erzählen Sie also von sich: Wer sind Sie? Was machen Sie? Was war der Auslöser, genau dieses Buch zu schreiben? Gibt es dazu vielleicht eine unterhaltsame Anekdote? Sehr hilfreich ist es auch, wenn in dem Zeitungartikel direkt auf eine zeitnah stattfindende Lesung in der Region verwiesen werden kann.

Ich hoffe, diese Zeilen kommen nicht zu spät und Sie können das eine oder andere davon anwenden.

Viel Erfolg und beste Grüße