Fit fürs Marketing - Folge 7 - Hilfe, ich bin nicht mehr privat

Fans sind toll, aber zeitweise auch lästig. Vor allem, wenn sie einem im Social Web auf Schritt und Tritt ihre Meinung sagen oder persönlich werden wollen. Der Umgang mit negativen Kommentaren, unangenehmen Fans oder gar bösartigen Stänkerern – im Netz auch Trolle genannt – kann einem schon mal den Tag verhageln. Wie schaffen Sie es nun, den Abstand zu bewahren und damit die Oberhand zu gewinnen?

Heute haben Sie als AutorIn Ihre virtuelle Heimat meist an verschiedenen Orten: in Ihrem Blog, bei Facebook, Twitter oder Instagram. Erleben Sie dort unerfreuliche Begegnungen, sollten Sie es mit einer Prise Humor und Abgeklärtheit betrachten: Ihr gelebtes Image als AutorIn wirkt eben sehr anziehend auf andere. Woran liegt das?

Einerseits projizieren Ihre LeserInnen eigene Wunschvorstellungen auf Sie. Zum anderen gilt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Trolle legen meist nur Wert darauf aufzufallen – durch Missgunst, Kritik oder unangemessenes Verhalten.

Legen Sie Regeln für die Kommunikation auf Ihren Bühnen fest. In Ihrem Blog hilft die „Netiquette“, Störenfriede auch ohne weitere Ankündigung zu verbannen. Lassen Sie in Ihren Social-Media-Profilen möglichst wenig Spielraum für Anfeindungen. So bleibt kein Platz für allzu Privates, das vermeintlich Nähe suggeriert. Zeigen Sie sich offen, aber ziehen Sie bewusst auch Grenzen. Geben Sie Ihrem Selbstbild als AutorIn ein Antlitz, das Ihrem eigenen nur teilweise entspricht. Entwickeln Sie eine „Persona“ – einen fiktiven Charakter, den Sie nach außen zeigen. Machen Sie sich deutlich, wo Ihre Grenzen liegen, welche Eigenschaften für Sie privat und welche öffentlich sind.

So schaffen Sie es, genügend Abstand zu halten und sich immer mal wieder vergnügt hinter dieser „Persona“ zurückzuziehen. Ein Spiel mit dem eigenen Selbst, das Ihnen hilft, auf gesunde Distanz zu gehen. Neugierig geworden? Probieren Sie es aus!

Autorin: Martina Troyer | www.netzgewandt.de
In: Federwelt, Heft 117, April 2016