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Superstart in den Kinderbuchmarkt

Federwelt
Meike Haberstock
copyright: Illustrationen von Meike Haberstock aus den Büchern »Holly Hosenknopf...« und »Nur Mut, Anton«; Oetinger; 2015

Superstart in den Kinderbuchmarkt
Meike Haberstock im Gespräch mit Anke Gasch

Meike Haberstock hat 15 Jahre lang als „Creative Director“ in der Werbung gearbeitet. Mit Kind zwei und drei ging das nicht mehr. „Na gut“, dachte sie, „dann versuche ich jetzt, meinen lang gehegten Traum in die Tat umzusetzen: Kinderbücher schreiben! – Mehr als scheitern kann ich ja nicht.“ 2013 schickte sie ihr erstes Manuskript an die Literaturagentin Gabi Strobel, das im Januar 2015 als ihr Debüt bei Oetinger erschien. Auf „Anton hat Zeit – Aber keine Ahnung, warum!“ folgte im Juli 2015 „Nur Mut Anton – Alles halb so schlimm“. Und inzwischen kann sie – als Autorin und Illustratorin – auf sechs veröffentliche Bücher zurückblicken. Vier weitere werden in diesem Jahr folgen.

Für dein Debüt hast du 35 Fünf-Sterne-Rezensionen auf amazon.de erhalten. Was meinst du und was sagen die LeserInnen: Warum ist „Anton“ so gut angekommen?

Ich hatte den Wunsch, ein Buch zu schreiben, dass erstens nah an der Lebenswelt von Kindern dran ist. Denn die ist wirklich verrückt genug. Gerade im Umgang mit Erwachsenen erleben Kinder so viele verwirrende Dinge. Das „Lernen“ der Uhr, der Umgang mit und die Bewertung von Zeit ... das ist doch unfassbar kompliziert, wenn man mal darüber nachdenkt. Und bietet so viel Stoff für die lustigen Missverständnisse, die ich in der Geschichte erzähle. Zweitens wollte ich, dass mein Text sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß macht. Und zwar jedem auf seine Weise. Anton und seine Mama sind keine Superhelden – ganz im Gegenteil, sie sind so herrlich normal oder verrückt wie alle anderen eben auch.

Vorlesende Mütter fühlten sich durch „Anton“ auf humorvolle Weise ertappt, und den Kindern gefiel es gut, dass ich aus ihrer Perspektive geschrieben habe und die Erwachsenen ordentlich ihr Fett wegkriegen.

„Oetinger ist ein toller Verlag“, hast du mir erzählt. Was hat die Presseabteilung alles getan, um dich beim Buchverkauf zu unterstützen?

Erst einmal hat das Lektorat einen wunderbaren Job gemacht. Bei der ersten „Korrekturrunde“ war ich zwar geschockt (SO VIEL ROT!), aber Stück für Stück wurde die Geschichte rund um Anton immer toller.

Die Presseabteilung hat eine öffentliche Leserunde bei LovelyBooks organisiert und ihren großen, bundesweiten Verteiler genutzt, um Kinderbuch-Fachleute via Belegexemplar und Mailing zu informieren.

Ich durfte ein professionelles Lesecoaching absolvieren, bekam Autogrammkarten und habe dann recht zügig Lesungen in Schulen gehalten und immer Unterstützung durch den Verlag erhalten.

Unterstützung in welcher Form?

Man gewährt mir sehr viele Freiheiten in der Entwicklung der Figuren und Geschichten, das Feintuning machen wir dann gemeinsam.

Auch bei den Illustrationen und der grundsätzlichen Gestaltung der Bücher habe ich enorm große Freiräume. Das Feedback ist grundsätzlich sehr konstruktiv und hilfreich. Ein „So geht das nicht!“ gibt es nicht.

Wo fand dein Lesecoaching statt?

Das Lesecoaching fand in Lübeck im Kinderliteraturhaus statt. Oetinger hat mir den Kontakt zu den Bücherpiraten (www.buecherpiraten.de/themen/produkte/) und Martin Gries vermittelt, der Lesungsdebütanten wie mir das richtige Handwerkszeug und eine große Portion Mut und Humor mit auf den Weg gibt. Was lese ich, wie lese ich, wie stehe oder sitze ich auf der Bühne, wann schaue ich ins Publikum ... ? All das und noch viel mehr lernt man dort unter Echtbedingungen. Eine wirklich tolle Erfahrung, die ich jedem Neuling empfehlen kann.

Wie kommst du an deine Lesungstermine?

Sowohl über Oetinger als auch über den Friedrich-Bödecker-Kreis. Manchmal werde ich auch von Schulen, Literaturfestivals oder Buchhandlungen direkt angesprochen.

 

Anke Gasch im Gespräch mit Meike Haberstock | www.meike-haberstock.de
In: Federwelt, Heft 117, April 2016
copyright: Illustrationen von Meike Haberstock aus den Büchern »Holly Hosenknopf...« und »Nur Mut, Anton«; Oetinger; 2015