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zoraLit eG – eine neue Genossenschaft in der Buchbranche

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Die fünf Gründerinnen von zoraLit, der neuen Genossenschaft im Literaturbetrieb

Seit Kurzem gibt es eine neue Genossenschaft in der Buchbranche: zorLit eG.

Die zoraLit eG ist eine in Berlin ansässige Genossenschaft für all jene, die Literatur schreiben, begleiten, vermitteln und fördern, und die sich über die Bedingungen und Inhalte ihrer Arbeit austauschen wollen.

Gegenstand der Genossenschaft zoraLit

Gegenstand der Genossenschaft ist, so heißt es in Paragraf 2 der Satzung,

»der Aufbau eines solidarischen, feministischen und sozialen Netzwerks Literaturschaffender im deutschsprachigen Raum sowie einer integrierten Literaturagentur, die einzelne Autor:innen vertritt, mit denen gesonderte Verträge abgeschlossen werden. Die Genossenschaft fördert die professionelle Entwicklung jedes ordentlichen Mitglieds unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Mitglieder der Genossenschaft. Die produktive Fort- und Weiterbildung eines jeden Mitglieds wird u. a. durch Vortragsreihen, Workshop-Angebote, Sprechstunden und die Vernetzung mit anderen Literaturschaffenden gewährleistet. In Abhängigkeit von den ökonomischen und personellen Kapazitäten der Genossenschaft werden diese Leistungen kontinuierlich und in Abstimmung und kollektiver Zusammenarbeit mit den Mitgliedern weiterentwickelt. Die Genossenschaft setzt sich mit ihren Leistungen für einen Literaturbetrieb ein, bei dem nicht Profite, sondern die ökonomische Sicherheit Literaturschaffender sowie eine nachhaltige Literaturproduktion im Vordergrund stehen. Alle Mitgliedschaftsbeiträge und alle Einnahmen der Agentur werden für die Umsetzung der Ziele der Genossenschaft verwendet.«

Ein Geschäftsanteil beträgt 100 Euro. Wer Mitglied werden möchte, ist verpflichtet, einen Geschäftsanteil als Pflichtanteil zu übernehmen. Ein Mitglied kann nicht mehr als 200 Geschäftsanteile erwerben. Außerdem zahlt man monatlich einen Beitrag in Höhe von 15, 25 oder 50 Euro. Den Tarif wählt man selbst nach eigenem Ermessen aus. Die Beiträge stellen sicher, dass die Genossenschaft die laufenden Betriebskosten decken kann. Hierunter fallen: Verwaltungskosten, Honorare für Expert:innen, Honorare für die Angestellten (anteilig) sowie die Kosten für die digitale Infrastruktur, wie zum Beispiel coapp.

Die Vernetzung erfolgt über coapp, eine Community-Plattform. »Die Plattform ermöglicht das Teilen von Informationen, Wissen und Ressourcen, und ist außerdem das Instrument, mit dem die Genossenschaft die Daten und Zahlungen ihrer Mitglieder verwaltet.«

Die Gründerinnen

Die zoraLit eG wird aktuell von Alyssa Fenner, Katharina Holzmann, Laura Weber, Sabina Everts und Zoë Martin verwaltet. Alle fünf Gründerinnen waren bislang in unterschiedlichen Bereichen der Literaturbranche tätig: im Buchhandel, in unabhängigen Verlagen und Publikumsverlagen, in Literaturagenturen und -zeitschriften.

Den Vorstand stellen in den ersten zwei Jahren Sabina Everts, Zoë Martin und Laura Weber.

Genossenschaften in der Buchbranche

Genossenschaften wurden 2016 in die Liste des Immateriellen Kultur­erbes der UNESCO aufgenommen. Wertgeschätzt wird damit die millio­nenfache Selbstorganisation von Genossenschaftsmitgliedern im In- und Ausland.

Genossenschaften in der Buchbranche sind selten. Bekannt ist die Büchergilde Gutenberg. Für unabhängige Buchhandlungen gibt es die Einkaufsgenossenschaft eBuch eG.

Instagram: @zoralit_eg

Blogbild: Die fünf Gründerinnen von zoraLit eG. Foto: © Amelie Amei Kahn-Ackermann