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Writers4Future fordern ökologische Wende im Verlagswesen

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Writers4Future fordert ökologische Wende im Verlagswesen

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September 2021 plädieren Writers4Future dafür, sich für mehr Nachhaltigkeit in der Buchbranche einzusetzen. Viel zu viele Verlage und Medienhäuser griffen auf zweifelhafte Öko-Standards zurück und verbrauchten zu viel Strom.

Am 24. September 2021 finden in mehr als 400 deutschen Städten Klima-Demos statt. Mit Blick auf diese Demos und auf die Bundestagswahlen am 26. September 2021 rufen die Writers4Future zu einer sozial-ökologischen Transformation im Verlagswesen auf.

Bei den Writers4Future (w4f) handelt es sich um einen Zusammenschluss von AutorInnen, SchriftstellerInnen und Medientreibenden. Sie engagieren sich für eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs bei der Herstellung von Medienerzeugnissen.

In einer Pressemeldung vom 23. September 2021 schreiben sie:

Die anstehende Bundestagswahl ist auch eine Klimawahl

»Die Fridays-for-Future-Bewegung hat deutlich gemacht, dass es kein „Weiter so“ in der Politik geben darf, sondern dass die anstehende Bundestagswahl auch eine Klimawahl ist. Die Chancen der vergangenen Jahre wurden leichtfertig vertan, so dass jetzt gravierende Einschnitte in Industrie und Wirtschaft erforderlich sind.
Die Writers4Future stellen sich in diesem Sinne hinter die vielen Kinder und Jugendlichen, die sich für mehr Generationengerechtigkeit einsetzen.«

Zweifelhafte Öko-Standards in der Buchbranche

»Die Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftenbranche ist ein sehr energie- und CO2-intensiver Industriezweig. Bislang gibt es noch viel zu wenige Verlage und Medienhäuser, die wirklich nachhaltig produzieren. Noch viel zu selten wird auf ökologische Druckfarben gesetzt und Papier verwendet, das mit dem Blauen Engel zertifiziert ist bzw. ressourcenschonend aus Altpapier hergestellt wird. Noch seltener wird nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft produziert. Häufig wird jedoch auf zweifelhafte Öko-Standards zurückgegriffen, die nicht wirklich umweltschonend sind und immer noch einen erheblichen negativen Einfluss auf den Energie- und Wasserverbrauch haben – bei gleichzeitig viel zu hohen CO2-Werten.

Buchverlage und Medienhäuser verbrauchen außerdem für ihre digitalen Inhalte viel Energie, kümmern sich aber bislang viel zu wenig um den mitunter sehr hohen Stromverbrauch ihrer Server. Dabei ist die Nutzung des derzeitigen Strommixes mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden.

Hier sehen w4f die Verlage und Medienhäuser in der Pflicht, sich um treibhausgasfreie Alternativen zu kümmern und diese auszuweisen – sowohl im Papier- als auch im Online-Sektor.«

„Wir brauchen eine starke Nachhaltigkeitsinitiative!“

»Anne Weiss von Writers4Future erklärte: „Es ist wichtig, dass alle großen Buchverlage und Medienhäuser sich zusammenschließen, um das Paris-Ziel zu erreichen.“ Weiter sagte sie: „Wir brauchen eine starke Nachhaltigkeitsinitiative, in der die gesamte Wertschöpfungskette ökologisch durchdekliniert wird: von der Produktion mit Druck und Herstellung bis zu Transport, Verpackung und Recycling.“

Auch immer kürzere Produktionszyklen sowie die Ausrichtung der Publikumsverlage auf stetes Wachstum schaden eher der Qualität der Publikationen und der Umwelt, als dass sie tatsächliche Vorteile für die Lesenden bewirken. Die w4f-Initiative weist zudem darauf hin, dass eine massenhafte Überproduktion von Printerzeugnissen aufgrund der damit verbundenen Ressourcenverknappungen, des Energieverbrauchs und der Umweltbelastungen schädlich ist und demzufolge vermieden werden sollte.

Die Writers4Future rufen Publikum wie Medienschaffende dazu auf, sich für eine generationengerechte Politik einzusetzen, gemeinsam die sozial-ökologische Wende anzugehen und die eigene Handlungsweise dementsprechend auszurichten. Es kommt auf jeden einzelnen Menschen an.«

Link: https://writers4future.de/

Foto: Shayna Douglas, unsplash