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Märchentage 2025 zum Thema "Märchen und Krieg"

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Mann mit Beinprothese umringt von Zuhörern, Stich aus dem Großen Volkskalender des Lahrer hinkenden Boten von 1905

Vom 17.–19. September 2025 finden in Münsterschwarzach die Märchentage der Märchen-Stiftung Walter Kahn statt. »Märchen und Krieg« ist der Themenschwerpunkt in diesem Jahr. Wer möchte, kann sich jetzt für diese Tagung anmelden.

Zum diesjährigen Schwerpunkt der Märchentage »Märchen und Krieg«

Auf der Tagung wolle man, wie es in der Pressemeldung der Märchen-Stiftung Walter Kahn heißt, »darüber diskutieren, auf welch besondere Weise sich der Krieg in das Märchen einschreibt, auch in Abgrenzung zu anderen populären Erzählungen wie der Sage oder dem Schwank«. Denn: »Während Kriege in der antiken Heldensage oder im Mythos eine wichtige Rolle spielen, lassen sich im Märchen weniger und auch nur mittelbare Berührungspunkte damit feststellen.«
Und weiter: »Die Besonderheiten der Gattung bedingen es, dass im Märchen keine konkreten Kriegserfahrungen geschildert werden. Hier werden Kriege nur angedroht oder Kriegslisten werden angewendet. Oft sind Kriege der Anlass für die Abwesenheit von Märchenfiguren. Märchen berichten eher vom Krieg der Tiere: zwischen Vögeln und Vierbeinern, zwischen Fröschen und Mäusen oder wilden Tieren und Haustieren. Allerdings ist die Figur des abgedankten oder verwundeten Soldaten als Vertreter der Unterschicht häufig im europäischen Märchen zu finden, auch als Erzähler. Dementsprechend widmet sich eine Reihe von Vorträgen dem Soldaten als Märchenerzähler. Gelegentlich haben sich Kriege auch durch die Lokalfärbung der Handlung in den Text eingeschrieben; das ist zum Beispiel zu beobachten bei dem bekannten Dragonerwachtmeister Friedrich Krause aus Hof bei Kassel, einem Märchenbeiträger der Brüder Grimm.«

Auf der Tagung wolle man das Thema »Krieg und Zerstörung« aber auch jenseits der Märchen- oder Erzählforschung betrachten, zum Beispiel im Märchen- und Sagenfilm oder in seiner pädagogischen Dimension, wenn reale Kinder- und Jugendschicksale mit den Grimm’schen Märchen in Beziehung gesetzt werden.

Mit einem Blick auf militärische Erziehung im japanischen Märchen, auf ukrainische Märchen und schließlich auf Friedensphantasien in Utopien wolle man die Tagung ausklingen lassen.

In den vergangenen Jahren waren folgende Themen Schwerpunkt der Märchentage:
2024: Märchen und Theater
2023: Die unheile Welt. Zerstörung und Erneuerung im Märchen
2022: Märchen und Migration
2019: Wetter im Märchen
2018: Alter im Märchen

Märchentage 2025 – Anmeldung

Anmeldungen zur Tagung sind bis zum 1.9.2025 per Briefpost, Fax oder Mail ([email protected]) erbeten.
Mit der Anmeldung erkennt man an, dass man keine Schadensersatzansprüche stellen kann, wenn durch Absagen von Referenten oder Ähnliches Programmänderungen erforderlich werden.

Märchentage – Kosten für die Teilnahme an den Märchentagen

Option zur Auswahl:
1. Tagung ohne Übernachtung mit Teilverpflegung (Kaffee und Mittagessen) 195,- EUR
2. Tagung inkl. Unterkunft (EZ) und Vollverpflegung 325,- EUR
3. Tagung inkl. Unterkunft (DZ) und Vollverpflegung 295,- EUR
4. Tagung inkl. Unterkunft und Vollverpflegung für Studierende (bis 27 Jahre, Nachweis ist der Anmeldung beizufügen) im Mehrbettzimmer 125,- EUR

Ein Zimmerkontingent (EZ/DZ/MBZ) steht bis zum 3.8.2025 zur Verfügung. Nachträgliche Zimmerreservierungen sind je nach Verfügbarkeit des Gästehauses möglich.
Sobald die Tagungsgebühr auf dem Konto der Märchen-Stiftung Walter Kahn eingegangen ist, erhält man eine Anmeldebestätigung.
Eine Erstattung der Kosten bei Stornierung ist nur möglich, wenn der Platz wieder vergeben werden kann.

Tagungshaus und Unterkunft

Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach
Schweinfurter Straße 40
97359 Münsterschwarzach
www.abtei-muensterschwarzach.de

Zur Märchenstiftung Walter Kahn

1985 wurde die Märchen-Stiftung zur Erhaltung und Pflege des Märchen- und Sagengutes von Walter Kahn gegründet. Im Schelfenhaus in Volkach (Franken) ist sie seit 2002 beheimatet und erreichbar. Der offizielle Sitz ist München.

2006 veranstaltete die Stiftung zum ersten Mal ihre Fachtagung im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach. Die jährlich (bis auf 2020 und 2021) stattfindende Tagung widmet sich besonderen Fragestellungen bei der Vermittlung von Märchen und Sagen sowie in der Märchenforschung, um interessierten Lehrerinnen, Erzählern und Wissenschaftlerinnen Hintergrundinformationen und Hilfestellungen für ihre Arbeit zu geben und den Erfahrungsaustausch zu fördern.

An einem Abend der Tagung werden im Rahmen einer festlichen Veranstaltung die Preise der Stiftung verliehen, zu der alle Teilnehmenden eingeladen sind.

Die Stiftung fördert Initiativen und Projekte Dritter, deren Arbeit zur Umsetzung des Stiftungsziels beitragen. Weiterer Schwerpunkt ist die Förderung der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Ausbildung. Dazu veranstaltet bzw. unterstützt die Stiftung in unregelmäßigen Abständen Ringvorlesungen an Universitäten. Die Beiträge der Ringvorlesungen werden in einer Schriftenreihe veröffentlicht. Ferner gibt die Stiftung den »Märchenspiegel« heraus.

Die Publikationen der Stiftung stehen im Rahmen der Tagung am Büchertisch zur Ansicht zur Verfügung und können dort auch erworben oder bestellt werden.

Weitere Informationen über die Stiftung, ihr Anliegen und ihre Arbeit sind der Homepage zu entnehmen und werden seit 2022 in der vierten »Märchenspiegel«-Ausgabe, dem »Jahrbuch der Stiftung«, gesondert dokumentiert.

Blogbild: Großer Volkskalender des Lahrer hinkenden Boten für 1905, Illustration: Frontispiz zu »Weltbegebenheiten«, Verlag: Johann Heinrich Geiger (Moritz Schanenburg)