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Creatokia: NFTs für Publisher

Branchen-News
Sandra Uschtrin
Creatokia: NFTs für Publisher

Auf Creatokia soll im Herbst die erste NFT-Plattform für Text- und Audioinhalte entstehen: »von limitierten Sonderausgaben bis hin zu exklusivem Content von Top-Autoren«. Damit will Bookwire ein »neues Kapitel im Digital Publishing« aufschlagen.

 

Auf Creatokia wird man digitale Originale einstellen, kaufen und handeln können. Auf der Digitalkonferenz für Publisher und Medienunternehmen »All About Blockchain« vom 14. September 2021 erklärte John Ruhrmann von Creatokia: »Im NFT-Bereich hat man jetzt die Chance neue Brands zu erfinden oder alte Brands mit einer neuen Technik zu verbinden. Die Nutzer wollen in der digitalen Beliebigkeit Teil einer individuellen Sache sein. Das ist ein altes Bedürfnis in neuem Gewand.«

NFTs – der neue heiße Scheiß

NFTs, also Non-Fungible Tokens, sind nicht austauschbare Tokens. Via Blockchain kann die Eigentümerin nachweisen, dass ihr das »Teil« gehört.
Bei digitalen Kopien, wie es sie bisher üblicherweise gibt, erwirbt man immer nur eine Lizenz, nie ist man Eigentümer des Werkes. Über NFTs kann man nun zum Beispiel einen Roman tatsächlich besitzen. Oder ein Kapitel davon. Oder eine von beispielsweise lediglich 50 Ausgaben. Und wer Lust hat, kann dieses Werk später verkaufen, also damit Handel treiben.

Seit Februar 2021 sind NFTs auch in der Kunstszene »der neue heiße Scheiß«. Das Auktionshaus Christie's versteigerte damals zum ersten Mal ein rein digitales Kunstwerk (NFT). Es handelt sich dabei um die monumentale Collage »EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS« von Mike Winkelmann, bekannt unter dem Künstlernamen Beeple. Christie's verkaufte das Werk online für sagenhafte 69.346.250,00 US-Dollar.

Die Plattform Creatokia

Kunden der Plattform sollten Besitzer*innen einer Blockchain-Wallet sein. Denn für den Kaufabschluss und die Übertragung eines digitalen Produkts ist eine Wallet, also ein digitales Portemonnaie, erforderlich.

Zu jedem Produkt wird es eine genaue Beschreibung sowie eine Token-Historie geben. Pseudonymisiert lässt sich dort sehen, wer das Produkt gekauft oder verkauft hat und zu welchem Preis.

Wer einen NFT besitzt, kann sein digitales Original auf dem Cretokia-Marktplatz anbieten und verkaufen. Creatokia als Plattform verdient über eine Umsatzbeteiligung an den Verkaufserlösen mit.

Warum überhaupt NFTs und wer kauft so etwas?

Urheber*innen können sich mit NFTs eine Superfan-Community aufbauen. Mit solchen Superfans, die bereit sind, NFTs zu erwerben, lassen sich zusätzlich Umsätze generieren. Je nach Smart Contract können sich die Urheber*innen außerdem an jedem Weiterkauf eines NFTs beteiligen lassen, zum Beispiel mit 4 Prozent. Das ist mit »normalen« digitalen Kopien nicht möglich.
Potenzielle Kunden von NFTs sind in der Regel internetaffin, wohlhabend und oft relativ jung (geblieben).  

Über NFTs kann man Urheber*innen – zum Beispiel »seinen« Autor – unterstützen, zeigen, dass man sich für Kunst interessiert, und sich an Projekten beteiligen. NFTs sind derzeit für viele Statussymbole und Spekulationsobjekte. Sie gewähren Zugang zu einer exklusiven Gemeinschaft.

Zukünftige Features bei Creatokia

Als Kryptowährung ist bei Creatokia derzeit Ethereum vorgesehen, später sollen weitere Währungen hinzukommen. Geplant sind außerdem Features wie: Auktionen inklusive Live Stream und Sozial-Media-Einbindung, Community-Funktionen, NFT-Crowdfunding-Projekte, Fractional Ownership und vieles mehr.

Wer mit Creatokia NFTs veröffentlichen möchte, kann sich direkt an das Unternehmen wenden.

Der Name Creatokia setzt sich zusammen aus »Creator« + »Token« und »Utopia«.

Creatokia-Podcast

Bisher gibt es auf Creatokia noch nicht viel zu sehen. Allerdings kommt man von dort zum hörenswerten Creatokia-Podcast. Derzeit gibt es drei Folgen.

In der ersten Folge ist Teo Pham, Experte für digitale Geschäftsmodelle, zu Gast bei den Bookwire-Gründern Jens Klingelhöfer und John Ruhrmann. Dabei geht es um Fragen wie: Was sind NFTs? Wie können Publisher sie nutzen? Wie groß ist das Marktpotenzial? Teo Pham erklärt, wie Publisher NFTs zum Aufbau von Fan-Communities und als PR-Tool nutzen können. Außerdem erläutert er, worauf es bei der Veröffentlichung von NFTs ankommt und welche Hürden es für Käufer und Verkäufer aktuell noch gibt.

Sebastian Posth ist Gast der zweiten Folge. Der Digitalpionier, Verleger, Gründer und Berater für Unternehmen der Medien- und Verlagsbranche stellt sich der Frage, welchen Mehrwert die Blockchain-Technologie für Verlage hat und welchen Einfluss das auf das Copyright haben wird.

Gast der dritten Folge ist Tom Brägelmann. Er ist Wirtschaftsanwalt und beschäftigt sich intensiv mit den rechtlichen Aspekten von Blockchain-Anwendungen, insbesondere NFTs. Im Gespräch mit Jens Klingelhöfer und John Ruhrmann erzählt er von spannenden Fällen, in denen die Wirklichkeit auf der Blockchain und geltendes Recht (noch) auseinanderfallen.

Creatokia – ein Projekt von Bookwire

Creatokia wird von Bookwire entwickelt. Die Bookwire GmbH wurde 2010 als Serviceunternehmen für Verlagsauslieferungen von E-Books und digitalen Inhalten in Frankfurt gegründet. Im Auftrag von mehr als 2.000 Verlagen vertreibt Bookwire E-Books und Audiobooks an Onlineshops. Dafür stellt das Unternehmen eine Software zur Verfügung, über die sich E-Books und Audiobooks verwalten, steuern und analysieren lassen. Aktuell verwaltet die Software über 350.000 digitale Produkte, darunter 50.000 Audiobooks. Nahezu alle lokal und international relevanten Shops sind über Schnittstellen angebunden.

Links: www.creatokia.com/de, www.bookwire.de

Blogbild: Screenshot von der NFT-Plattform OpenSea, im Bild: teure CryptoPunks für 4.200 US-Dollar pro Kunstwerk