Das Biographiezentrum, die Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen, feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Gegründet und nach wie vor vertreten wird es von dem Publizisten Andreas Mäckler. Das Biographiezentrum dient der Vernetzung und Professionalisierung von Biografinnen und Biografen im deutschsprachigen Raum.
Das Biographiezentrum – seine Entstehung und Entwicklung
Die Gründung des Biographiezentrums war eine Antwort auf die zunehmende Nachfrage nach professionellen und qualitativ hochwertigen Privatbiografien und Familiengeschichten. Diese Bücher werden oft mehr für die Enkelkinder und kommende Generationen geschrieben und weniger für den Buchmarkt.
Für diese Auftragswerke werden professionell arbeitende Ghostwriter benötigt. Für deren Ausbildung und Vernetzung sorgt seit nun zwanzig Jahren das Biographiezentrum. Heute zählt die Vereinigung rund 75 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie alle haben eines gemeinsam: die Leidenschaft, das Leben anderer Menschen auf einzigartige Weise als Buch, Film oder Hörbuch zu dokumentieren.
Mission und Ziele
Durch regelmäßige Treffen, Workshops und Tagungen können sich die Mitglieder austauschen, voneinander lernen und neue Impulse für ihre Arbeit gewinnen. Die Vereinigung setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für die Bedeutung von Biografien, Autobiografien und Familiengeschichten in der Gesellschaft zu stärken. Durch Publikationen, Veranstaltungen und Kooperationen mit kulturellen Institutionen wird das biografische Schreiben einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein besonderes Anliegen des Biographiezentrums ist die Förderung des Nachwuchses. Durch Mentoring-Programme, Wettbewerbe wie den „Deutschen Biographiepreis“ und spezielle Workshops werden junge Talente unterstützt und in ihrer Entwicklung begleitet.
Bedeutung der Biografiearbeit
Die Arbeit des Biographiezentrums ist von kultureller und gesellschaftlicher Bedeutung. Biografien sind nicht nur eine Möglichkeit, individuelle Lebensgeschichten zu dokumentieren, sondern sie tragen auch zur Bewahrung der kulturellen Identität bei. Durch die Aufarbeitung persönlicher Erfahrungen und Lebenswege ihrer Kunden leisten Biografen einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsschreibung und zur Reflexion über gesellschaftliche Entwicklungen. In einer Zeit, in der die Digitalisierung und Globalisierung tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen, gewinnt das Erzählen individueller Geschichten an Bedeutung. Biografien bieten eine Möglichkeit, das Besondere im Alltäglichen zu entdecken und festzuhalten. Sie schaffen Identifikationspunkte, vermitteln Werte und bieten Orientierung in einer komplexen Welt.
In einer Welt, die zunehmend von Anonymität und Schnelllebigkeit geprägt ist, setzen die Mitglieder des Biographiezentrums einen bewussten Kontrapunkt: Es stellt den Menschen und seine Geschichte in den Mittelpunkt und erinnert uns daran, dass jeder Mensch eine einzigartige Geschichte zu erzählen hat.
Biografiearbeit und ihr Preis
In der Regel werden die biografischen Interviews digital aufgezeichnet, transkribiert und redaktionell bearbeitet. Der Preis richtet sich nach Aufwand. Eine 100-seitige Biografie mit Layout und Druck von 30 Büchern kostet etwa 7.500 bis 10.000 Euro.
Viele Biografen treffen keine Preisaussage, weil sie diese ohne vorheriges Gespräch nicht für seriös halten. Jede Biografin / Jeder Biograf erstellt ein individuelles Angebot. Welche Arbeiten Biograf:innen beim Verfassen einer Biografie in der Regel zu leisten haben, erfahren Sie in diesem Beitrag von Grit Kramert.
Hier geht es zur Chronik des Biographiezentrums 2004–2024.
Blogbild: (c) Biographiezentrum