
In den nächsten Wochen wird der Mehrwertsteuersatz von E-Books von 19 Prozent auf 7 Prozent heruntergesetzt. Selfpublisher verdienen dann mehr Geld.
Vermutlich noch im Dezember 2019 ist es so weit: Dann wird der Verkauf von E-Books in Deutschland mit 7 Prozent besteuert und nicht mehr wie bisher mit 19 Prozent Mehrwertsteuer. E-Books und Printbücher sind dann steuerlich gleichgestellt, und es fällt für beide der ermäßigte Steuersatz an. Für Selfpublisher und Verlage bringt das Vorteile mit sich: Es bleibt mehr Geld in der Kasse. Auch E-Bundle-Angebote – Printbuch mit E-Book als ein Produkt – werden dadurch wieder attraktiv.
Das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) meldet, es sei auf die Umstellung vorbereitet und werde »als Hilfestellung für seine Verlagskunden« zum Stichtag, an dem die jeweiligen Gesetze gültig werden, eine einmalige Umstellung der Mehrwertsteuersätze für die betroffenen Produktkategorien im VLB vornehmen.
Wer einen Online-Shop hat, sollte daran denken, dass bei E-Books der Steuersatz des Landes gilt, in dem der Kunde seinen Wohnsitz hat. Bestellt eine Kundin aus Österreich ein E-Book in Deutschland, gilt der österreichische Mehrwertsteuersatz für E-Books (und Bücher), der bei 10 Prozent liegt; außerdem gilt in Österreich die österreichische Buchpreisbindung.
»Wer zum Beispiel nach Österreich ein E-Book verkauft, für das in Österreich ein anderer Preis festgesetzt als in Deutschland, muss den Preis verlangen, der in Österreich festgesetzt wurde«, so der Jurist Martin Rätze. Daher sei es ratsam im Online-Shop den neutralen Hinweis »inkl. MwSt.« zu verwenden.
Links
> www.versandhandelsrecht.de/2019/07/fernabsatzrecht/mwst-ebooks/
> www.literaturcafe.de/der-ermaessigte-mehrwertsteuersatz-fuer-e-books-kommt-was-bedeutet-das-fuer-leser-autoren-und-verlage/
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